Online-Sportzeitung für den Norden 15_15 - page 9

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Keine Tore im Olympia-Stadion
Ein Remis, das weder Hertha
noch dem FC die frühe Rettung bringt
Duell zweier japanischer Landsleute: Der Kölner Yuya Osako (links) gegen den
Berliner Genki Karaguchi, Foto: Eibner-Oressefoto
Hertha BSC Berlin –
1. fC Köln 0:0 (0:0)
Hertha BSC Berlin:
Kraft ‒ Pe-
karik, Langkamp, Brooks, Plat-
tenhardt
Skjelbred, Lustenber-
ger
Haraguchi, Schulz ‒ Sto-
cker, Kalou.
Trainer:
Pal Dardai
1. fC Köln:
Horn ‒ Brecko, Ma-
roh, Wimmer, Hector
Lehmann
‒ Vogt ‒ Peszko (73. Svento),
Nagasawa (62. Gerhardt) ‒
Osako, Ujah (85. Mavraj).
Trainer:
Peter Stöger
Schiedsrichter:
Knut Kircher
(TSV Hirschau)
Zuschauer:
51.203
Tore:
Fehlanzeige
Gelbe Karte:
‒ Hector (1. Gelbe
Karte)
Nein, die große Fußballkunst
war es nicht, die es am Sonn-
abend beim Bundesliga-Spiel
zwischen Hertha BSC Berlin und
dem 1. FC Köln zu sehen gab.
Auch Tore fielen im Berliner
Olympia-Stadion nicht. Am Ende
kamen aber beide Mannschaf-
ten ihrem Ziel, dem Klassener-
halt in der Bundesliga, einen
Schritt ‒ beziehungsweise ei-
nem Punkt, um genau zu sein ‒
näher. Aber der sichere Klassen-
erhalt, den beide Teams im Falle
eines Sieges mit dann 36 Zäh-
lern wohl hätten feiern können,
war dies noch nicht.
Sowohl die Hausherren als auch
Domstädter setzten zunächst
einmal auf eine sichere Abwehr
und verschoben sich jeweils gut
in Richtung des ballführenden
Gegenspielers. In der ersten
Viertelstunde lang gab es des-
halb keine aufregenden Offen-
sivszenen. Anschließend gab es
aber hüben wie drüben Chan-
cen, um zu einem Treffer zu
kommen. Die erste besaß in der
17. Minute Sebastian Lang-
kamp, der nach einer Links-
flanke einen guten Kopfball ab-
gab, den FC-Keeper Timo Horn
aber stark parierte. Auf der Ge-
genseite hatten die Berliner al-
lerdings auch Glück, dass
Schiedsrichter Knut Kircher (aus
Rottenburg) nicht auf Elfmeter
für die Kölner entschied. Denn
als Matthias Lehmann aus dem
linken Halbfeld eine Freistoß-
flanke in den Hertha-Strafraum
geschlagen hatte, hielt Per-
Cijlan Skjelbred stark am Trikot
von Dominik Maroh, der deshalb
nicht an den Ball kam ‒ ein
Strafstoß wäre hier allemal be-
rechtigt gewesen, wie die Fern-
seh-Aufnahmen bewiesen.
Positiv brachte sich der Norwe-
ger Skjelbred in das Berliner
Spiel ein, als er nach einer hal-
ben Stunde nur knapp rechts
vorbei zielte. Nachdem auch
Hertha-Torwart Thomas Kraft
seine erste Bewährungsprobe
bestanden hatte (einen Schuss,
den Miso Brecko aus spitzem
Winkel abgegeben hatte, vergab
Maroh die letzte Chance der ers-
ten Halbzeit: Als er nach einem
Eckstoß des starken Kölner
Linksverteidigers Hector (emp-
fahl sich für eine weitere Beru-
fung in die Deutsche National-
mannschaft) am langen Pfosten
nicht von Skjelbred festgehalten
wurde, köpfte er den Ball knapp
über die Latte und zappelte nur
auf dem Tornetz, aber nicht im
Netz. So wurden die Seiten beim
Stand von 0:0 gewechselt.
Nach dem Seitenwechsel wogte
die Partie weiter hin und her mit
Chancen auf beiden Seiten ‒
und, anders als im ersten Durch-
gang, bekämpften sich die
Teams nun von Beginn an mit
offenem Visier. Einen Freistoß,
den Plattenhardt mit viel Effet in
den Gäste-Strafraum geschla-
gen hatte, verlängerte Valentin
Stocker noch gefährlich gen FC-
Gehäuse. Horn war jedoch er-
neut auf dem Posten und fischte
den Ball stark noch aus dem
Winkel (49.). Nur fünf Minuten
später traute sich Genki Hara-
guchi nicht, aus aussichtsreicher
Position selbst einen Torschuss
abzugeben; stattdessen be-
diente er Kalou, der den Ball
aber nicht richtig kontrollieren
konnte, so dass Horn das Spiel-
gerät unter sich begrub.
Als der Japaner Haraguchi es
dann nach einer Rechtsflanke
von Petar Pekarik doch einmal
mit einem Torschuss versuchte,
ging dieser knapp links am Pfos-
ten vorbei (58.). Nach dieser
Sturm- und Drangphase ließen
es die Berliner fortan allerdings
wieder etwas ruhiger angehen,
anstatt die Gäste, die zu Beginn
der zweiten Halbzeit vollkom-
men neben sich standen, weiter
unter Druck zu setzen und früh
zu attackieren. Von den Kölnern
kam lange gar nichts, ehe sie
sich nach 70 Minuten immerhin
eine „Ecken-Serie“ erspielten ‒
aber keiner der Eckstöße sorgte
für Gefahr vor dem Hertha-Tor.
Gefährlich für Kraft wurde es
deshalb erst wieder in der 78.
Minute: Beim einzigen gefährli-
chen Kölner Angriff der zweiten
Halbzeit kam der Ball über die
rechte Seite über Osako und
Gerhardt in die Mitte zu Anthony
Ujah, der es mit einer flachen
Direktabnahme versuchte, den
Kraft aber stark noch parierte.
Dies war die letzte Chance des
Tages ‒ auch, weil Referee Kir-
cher zeitig genug vom Treiben
hatte und die Partie überpünkt-
lich nach exakt 90 Minuten ab-
pfiff.
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