Online-Sportzeitung für den Norden 15_15 - page 6

SeiTe 06
fuSSBAll 1. BuNdeSliGA
knapp verzog. In der 68. Minute
versuchte sich dann der HSV
mit einem Konter, doch La-
sogga blieb im Bremer Abwehr-
riegel hängen. In der 73. Minute
flankte dann Selke in den Ham-
burger Strafraum, wo Adler
aber auf dem Posten war und
den Ball locker abfing. In der
75. Minute war dann HSV-In-
nenverteidiger vor dem lauern-
den di Santo am Ball und
konnte den Ball aus der Gefah-
renzone passen. In der
Schlussviertelstunde erhöhten
die Gastgeber dann die Schlag-
zahl und Levin Öztunali, der die
meiste seiner Fußballjugend-
zeit beim HSV verbrachte, zog
in der 80. Minute ab. Doch bei
seinem Flachschuss war Adler
reaktionsschnell unten und
wehrte den Ball zur Ecke ab.
Zwei Minuten später pfiff Refe-
ree Stark dann Foulelfmeter.
Behrami zog Junuzovic im ei-
genen Sechszehner am Trikot,
der kam zu Fall und es gab
Strafstoß. Dieser war sicherlich
berechtigt, aber die folgende
rote Karte für Behrami, wegen
einer angeblichen Notbremse,
war dann zu viel des guten.
Den Elfmeter verwandelte di
Santo dann souverän zur 1:0
Führung des SV Werder Bre-
men. In Unterzahl versuchte
der HSV dann noch einmal
nach vorne zu kommen. Doch
eine
Westermann-Flanke
wurde von der Bremer Abwehr
aus dem Sechszehner geschla-
gen. So blieb es am Ende beim
hauchdünnen Erfolg für Bre-
men in einem Spiel, dass ei-
gentlich keinen Sieger verdient
hatte. Denn das 102. Nord-
derby zwischen Werder und
dem HSV darf getrost als eines
der schwächsten bezeichnet
werden, zumindest in der so-
genannten „Neuzeit“.
Erstaunliche Ruhe vor dem
Nordderby – Führt der erneute
Trainerwechsel des HSV doch
noch zum ersehnten Klassen-
erhalt
Das 102. Nordderby war über
neunzig Minuten sicherlich
nicht zum mit der Zunge
schnalzen. Dass machte sich
schon im Vorfeld der Partie be-
merkbar. Nach der Posse um
den erneuten Trainerwechsel
beim HSV und dem schon be-
ängstigend ruhigen Geplänkel
vor dem Nordderby, war vor al-
lem die erste Halbzeit des Klas-
sikers SV Werder Bremen ge-
gen den Hamburger SV er-
schreckend schwach und nur
etwas für echte Fans, die trotz
fußballerischer Magerkost Der-
byfieber hatten. Denn in der
Vorwoche wurde zwar von bei-
den Seiten eine Meinung zum
HSV-Vorgehen zum Besten ge-
geben, aber eher Respektvoll
von Bremer Seite. „Die Spieler
beim HSV sind immer noch die
gleichen“, hatte Werder-Coach
Viktor Skripnik eigentlich keine
Veränderung, eben außer auf
der Kommandobrücke des
Bundesliga-Dinos ausgemacht.
Da sich Skripnik und Bruno
Labbadia noch aus gemeinsa-
men Zeiten kennen, gab es
auch eine herzliche Begrüßung.
Werder-Geschäftsführer Tho-
mas Eichin mahnte unter-
schwellig zur Vorsicht vor dem
HSV. „Bruno Labbadia ist ein
sehr guter Trainer, der beim
HSV in kurzer Zeit Erfolg haben
kann“, rechnete Eichin mit ei-
nem hochmotivierten Nordriva-
len. Dieser hatte am vergange-
nen Mittwochmorgen das Kom-
mando und somit den Trainer-
posten vom bisherigen sportli-
chen Leiter und Interimscoach
Peter Knäbel übernommen, der
wieder auf seinen ursprüngli-
chen Posten zurückkehrte. Si-
cherlich, trotz aller Lächerlich-
keit in der Öffentlichkeit, die
richtige Entscheidung. Denn
Knäbel präsentierte sich derart
Emotionslos, so dass dies der
falsche Impuls im Kampf um
den Klassenerhalt für den auf
den 18., und letzten Platz ab-
gerutschten HSV war. Zudem
stellte auch Knäbel wohl einen
Negativrekord des Vereins auf.
Denn in den beiden Partien, in
denen der 48-jährige die Ham-
burger an der Seitenlinie be-
treute, schoss der Bundesliga-
Dino nicht ein einziges Tor. In
der ersten Partie unter der Lei-
tung von Bruno Labbadia, der
schon in der Saison 2009/10
neun Monate lang für die Elb-
städter als Trainer tätig war und
auch als Spieler zwei Jahre das
HSV-Trikot trug, glänzte das ak-
tuelle Team zwar nicht, aber
wirkte zumindest stabil. Und so
stimmte zumindest die Einstel-
lung beim Hamburger SV, ge-
treu dem Labbadia-Motto: „Wer
nicht mitzieht ist ganz schnell
draußen.“ Und es müssen beim
HSV alle an einem Strang zie-
hen, damit der Dino am 23. Mai
nicht aus der Bundesliga drau-
ßen, sprich erstmals abgestie-
gen ist. Doch nach dem 0:1 im
Nordderby. Sieht es nach ei-
nem guten Defensivauftritt wei-
ter ganz düster an der Elbe aus.
Dagegen können die Weser-
städter weiter erstklassig pla-
nen, da sich ihr Trainerwechsel
schon vor Monaten, Skripnik
folgte auf Robin Dutt, als wah-
rer Glücksgriff beim SV Werder
Bremen entwickelte. Kein Wun-
der, hat der aktuelle Werder-
Coach vor allem das Double
aus Deutscher Meisterschaft
und DFB-Pokalsieg 2004 in sei-
ner Spielervita bei den Bre-
mern. Auf Rang sieben liegend
und weiter nur vier Punkten
Rückstand auf den FC Augs-
burg, darf man an der Weser
weiter von der Europacup-Teil-
nahme in der nächsten Saison
träumen. Dabei steht am kom-
menden Sonntag, 26. April
(15.30 Uhr) die Auswärtspartie
beim SC Paderborn auf dem
Programm. Mit einem Sieg
könnte Weder dem HSV
ebenso Schützenhilfe leisten,
wie die Hamburger Tags zuvor.
Denn am Sonnabend, 25. April
(15.30 Uhr), erwartet der HSV
eben den FC Augsburg.
jös
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...20
Powered by FlippingBook