FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
SEITE 09
1:3 - HSV wie ein Absteiger
Gisdol-Team ohne die richtige
Einstellung im Existenzkampf
FC Ingolstadt -
Hamburger SV 3:1 (2:0)
FC Ingolstadt:
Hansen – Matip,
Roger, Bregerie – Hadergjonaj,
Cohen, Morales, Suttner – Leckie
(43. Jung) Lezcano (87. Hinter-
seer), Groß (90. Levels).
Trainer:
Maik Walpurgis
Hamburger SV:
Mathenia – Sa-
kai, Papadopoulos, Mavraj, San-
tos - Ostrzolek (46. Jung), Wald-
schmidt (46. Diekmeier), Grego-
ritsch (68. Müller), Kostic –
Wood.
Trainer:
Marcus Gisdol
Schiedsrichter:
Markus Schmidt
(Stuttgart)
Zuschauer:
14.549 (im Audi-
Sportpark)
Tore:
1:0 Groß (14.), 2:0 Suttner
(23.), 3:0 Cohen (47., FE), 3:1
Sakai (63.)
Der Hamburger SV hat wie schon
zu Saisonbeginn, auch den Start
in die Rückrunde der Fußballbun-
desliga verschlafen. Nach einer
enttäuschenden und über eine
Stunde lang desaströsen Vorstel-
lung, unterlag der Bundesliga-
Dino beim FC Ingolstadt mit 1:3
(0:2) Toren. Dadurch musste die
Mannschaft von Marcus Gisdol,
die sich über weite Strecken nicht
als solche präsentierte, die
„Schanzer“ in der Tabelle an sich
vorbeiziehen lassen und rutschte
selbst auf den ersten Abstiegs-
rang 17. Nur in den ersten sieben
Minuten schien der HSV Ballsi-
cher zu agieren und den Weg
nach vorne zu suchen. So zog
Michael Gregoritsch nach gerade
einmal 65 Sekunden ab, doch der
überhastete Abschluss ging ganz
weit am rechten Pfosten vorbei.
Nach der Anfangsphase häuften
sich dann die Abspielfehler bei
den Hanseaten, die zunehmend
technische Mängel in der Ballan-
nahme offenbarten. Die Gastge-
ber waren wesentlich griffiger und
hatten so schon in der achten Mi-
nute die erste Chance zur Füh-
rung. Florent Hardergjonaj flankte
von der rechten Außenbahn und
Matthew Leckie legte den Ball per
Kopf auf Almog Cohen ab. Doch
der schoss aus neun Metern
knapp links vorbei. Nachdem ein
weiterer Abschluss von Cohen in
der 13. Minute geblockt wurde,
war es nur sechzig Sekunden
später soweit und die Platzherren
gingen in Führung. Romain Bré-
gerie schlug den berühmten „lan-
gen Hafer“ in den Hamburger
Strafraum und die meisten Gäste
schauten nur zu. Leckie behaup-
tete den Ball gegen Douglas San-
tos und leitete ihn zu Pascal Groß
weiter. Der nahm aus halbrechter
Position Maß und schoss den
Ball unhaltbar zum 1:0 in die
Hamburger Maschen. Fünf Minu-
ten später hätte das Gisdol-Team
aber wieder zurück ins Spiel zu-
rückkommen können. Nach Foul
an Bobby Wood bekam der HSV
einen Freistoß zugesprochen,
den Gregoritsch aus knapp zwan-
zig Metern direkt aufs Ingolstäd-
ter Tor schießen wollte. Doch in
der Abwehrmauer zweimal abge-
fälscht, ging der Ball nur hauch-
dünn am rechten Pfosten vorbei.
Danach leistete sich Gregoritsch
aber einen Aussetzer und brachte
mit einem amateurhaften Rück-
pass seinen Teamkameraden
Matthias Ostrzolek in Bedrängnis.
Der wusste sich nur mit einem
Foul am Ball erobernden Groß zu
helfen und so gab es Freistoß für
die Schanzer. Der wurde von
Markus Suttner getreten und
ebenfalls abgefälscht, als HSV-
Innenverteidiger Kyriakos Papa-
dopoulos den Ball mit seinem
Kopf die Richtungsänderung gab
und unglücklich und unhaltbar für
Christian Mathenia zum 2:0 im
langen Eck landete. Kurz darauf
verhinderte der HSV-Keeper das
0:3 bei einem Schuss von Dario
Lezcano. Der HSV zeigte sich
weiter schwach und Santos
schoss in der Folgezeit zwei Ab-
praller aus der FCI-Defensive
förmlich in die Wolken (31./35.).
Zwei Minuten vor dem Pausen-
pfiff hatte dann Wood die Chance
zum Anschlusstreffer, scheiterte
mit einem schönen Schuss aus
schwierigem Winkel allerdings
am stark reagierenden FCI-
Schlussmann Martin Hansen.
Wenige Sekunden nach demAn-
pfiff der zweiten Halbzeit, gerie-
ten die Gäste dann endgültig auf
die Verliererstraße. Der einge-
wechselte und Dienstälteste
Hamburger Spieler Dennis Diek-
meier, der Prototyp des Nieder-
gangs des HSV in den vergan-
genen Jahren, ging ebenfalls
amateurhaft zu Werke und
brachte Groß zu Fall. Den fälligen
Foulelfmeter verwandelte Cohen
ruhig und somit souverän zum
3:0 des FC Ingolstadt. In der 57.
Minute hätte Alfredo Morales gar
auf 4:0 erhöhen können, doch
der einzig überzeugende Ham-
burger, Torhüter Mathenia, ver-
hinderte dies. In der 63. Minute
erzielte der HSV dann aber doch
ein Tor und das war das zumin-
dest ansehnlichste des Tages.
Kapitän Gotoku Sakai nahm aus
25 Metern Maß und knallte den
Ball an die Unterkante der Tor-
latte zum 3:1 unhaltbar für Han-
sen ins Gehäuse. Das Gisdol-
Team hielt erst danach dagegen
und hätte in der 70. Minute sogar
dichter aufschließen können.
Doch Mergim Mavraj köpfte eine
Ecke von Filip Kostic links am
FCI-Kasten vorbei. In der 85. Mi-
nute wurde Wood im Strafraum
gefoult, doch Referee Markus
Schmidt pfiff den fälligen Straf-
stoß diesmal nicht. So blieb es
beim 1:3 des HSV und dem Ab-
rutschen auf den vorletzten Ab-
stiegsplatz. Am kommenden Frei-
tag, 3. Februar (20.30 Uhr), ist
der HSV im heimischen Hambur-
ger Volksparkstadion gegen
Bayer Leverkusen somit schon
wieder zum Siegen verdammt.
jös
