Online-Sportzeitung für den Norden 04_17 - page 8

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FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
mer die Münchener tatsächlich in
deren eigene Spielfeldhälfte und
drängten auf den Ausgleich. Auch
Verteidiger Sané schaltete sich
nun in das Offensivspiel ein und
hielt sich fast nur noch im Bay-
ern-Strafraum auf. Nach einem
von Kruse scharf herein geschla-
genen Ball hätte sich für den Ab-
wehrmann beinahe auch eine
Chance ergeben, doch er
grätschte knapp an der Flanke
vorbei (87.).
Dann brach die Nachspielzeit an,
in der sich den Hausherren tat-
sächlich noch einmal eine letzte
Chance zumAusgleich bot. In der
93. Minute war es Delaney, der
in seinem erst zweiten Bundes-
liga-Spiel zum Torschuss kam,
den schwer zu nehmenden Ball
mit links aber nicht optimal traf,
weshalb er über die Latte strich.
Kurz darauf erfolgte der Abpfiff
und die Bremer verloren mit 1:2,
was nach der deutlichen 0:6-
Pleite, die sie am 26. August 2016
im Hinspiel kassiert hatten, schon
einmal eine deutliche Verbesse-
rung war. Da der „große“ FC Bay-
ern aber in der zweiten Halbzeit
fast keine einzige nennenswerte
Offensivaktion mehr hatte, bleibt
am Ende das Gefühl, dass für die
Grün-Weißen noch mehr, sprich
auch etwas Zählbares, möglich
gewesen wäre.
Werder-Trainer Alexander Nouri
erklärte nach dem Spiel auf der
Internet-Seite seines Vereins
(„
“): „Wir waren
gut organisiert, jeder hat jeden
unterstützt. Dann sind es zwei
Geniestreiche, die so ein Spiel
plötzlich kippen lassen. In der Ka-
bine habe ich dann gesagt, dass
mir die Art und Weise gefällt und
wir uns nicht aufgeben sollen. Wir
haben den Zuschauern gezeigt,
dass wir weiter mit Herz und Mut
auftreten. Wir hätten uns gerne
mit einem Punkt belohnt. Max
Kruse hat heute viel fürs Team
gearbeitet, es hat mich wirklich
gefreut, dass er sich dann mit ei-
nem tollen Tor belohnen konnte.
Claudio hatte in der ersten Halb-
zeit muskuläre Probleme im
Oberschenkel. Eine genauere
Prognose kann ich da noch nicht
abgeben, das bleibt erstmal offen.
Bei Niklas Moisander ist es eben-
falls in den Oberschenkel reinge-
zogen. Auch da müssen wir ab-
warten, was die Untersuchungen
ergeben. Fin hatte einen grippa-
len Infekt, hat sich schlapp ge-
fühlt. Er kam heute Morgen zu
mir und wir haben dann gemein-
sam entschieden, dass er uns
hinten raus mehr hilft. In der Ver-
fassung der letzten Wochen ist er
für uns unverzichtbar. Die Art und
Weise, mit der wir hier heute auf-
getreten sind, gibt uns Mut für die
nächsten Wochen. Jetzt zählt es
aber umso mehr, sich mit Punk-
ten zu belohnen, wir müssen ein-
fach die Ergebnisse erzwingen.“
Frank Baumann, Geschäftsführer
Sport von Werder Bremen, wurde
ebenfalls auf der Internet-Seite
seines Klubs wie folgt zitiert: „Wir
mussten auch heute wieder einen
frühzeitigen Ausfall wegstecken
und die Auswechslung von Clau-
dio kompensieren. Davon haben
wir davon aber nicht unterkriegen
lassen und bis zum Schluss mit
Kräften gegen die Niederlage ge-
stemmt. Am Ende haben Kleinig-
keiten gefehlt. Darauf können wir
aufbauen. Wir müssen jetzt den
Schalter im Kopf umlegen, die
nächsten Spiele werden komplett
anders. Wir wussten, dass es ein
ganz schwieriger Start wird. Jetzt
müssen wir darauf drängen,
Punkte zu holen. Die Erwartungs-
haltung ist jetzt eine andere.“
Fakt ist: Der Vorsprung der auf
dem 15. Platz liegenden Bremer
auf den Relegationsrang 16 (FC
Ingolstadt 04) ist auf einen Punkt
zusammengeschmolzen, zudem
liegen die Grün-Weißen nur noch
drei Zähler vor dem vorletzten
Rang, dem ersten direkten Ab-
stiegsplatz, den ihr Nord-Rivale
Hamburger SV einnimmt. Am
kommenden Sonntag. 5. Februar
gastieren die Bremer beim FC
Augsburg, der im Kampf um den
Klassenerhalt am Sonnabend ei-
nen wichtigen 2:1-Sieg beim VfL
Wolfsburg feierte (siehe Bericht
auf Seite 10). Das Hinspiel gegen
den FCA hatten die Bremer am
11. September 2016 mit 1:2 ver-
loren. Dafür haben die Grün-Wei-
ßen an Augsburg gute Erinne-
rung: Dort hatten sie zuletzt am
8. November 2015 mit 2:1 ge-
wonnen. Davor hatte es aller-
dings drei FCA-Heimsiege in
Folge gegen die Bremer gege-
ben.
BS
Übernahm den Platz und die Kapitänsbinde von Clemens Fritz: Der Österreicher
Zlatko Junuzovic. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)
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