Online-Sportzeitung für den Norden 04_17 - page 10

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FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
VfL verliert nach früher Führung
Nach Heimpleite gegen Angstgegner
Augsburg wieder im Abstiegskampf
VfL Wolfsburg –
FC Augsburg 1:2 (1:1)
VfL Wolfsburg:
Benaglio ‒ Se-
guin, Bruma, Ricardo Rodriguez,
Gerhardt ‒ Guilavogui (80. Ar-
nold), Luiz Gustavo ‒ Vieirinha
(72. Mayoral), Malli (72. Blaszc-
zykowski), Ntep ‒ Gomez.
Trainer:
Valerien Ismael
FC Augsburg:
Hitz ‒ Framber-
ger, Gouweleeuw, Hinteregger,
Max ‒ Moravek (40. Kohr), Koo
‒ Usami (62. Teigl), Ji ‒ Halil Al-
tintop ‒ Bobadilla (88. Kacar).
Trainer:
Manuel Baum
Schiedsrichter:
Bastian Dankert
(Brüsewitzer SV)
Zuschauer:
24.811
Tore:
1:0 Gomez (4.), 1:1 Halil
Altintop (25.), 1:2 Kohr (69.)
Gelbe Karten: Vieirinha (1. Gelbe
Karte), Luiz Gustavo (3.) ‒ Max
(3. Gelbe Karte), Koo (4.)
Mario Gomez machte zum Rück-
runden-Auftakt genau dort wei-
ter, wo er eine Woche zuvor zum
Hinrunden-Ausklang aufgehört
hatte. Nachdem der National-
spieler am 21. Januar seinen VfL
Wolfsburg in der 83. Minute zum
1:0-Sieg im Nord-Derby gegen
den Hamburger SV geschossen
hatte (neuSport berichtete), be-
nötigte er eine Woche später nur
vier Minuten, um sein sechstes
Saisontor zu erzielen. Als der
Wolfsburger Winter-Neuzugang
Yunus Malli (kam vom 1. FSV
Mainz 05) einen Freistoß von
links mit Effet auf das Gehäuse
des FC Augsburg geschlagen
hatte, berührte Gomez den Ball
noch minimal mit seinem Kopf
und seiner Hand, so dass er zum
1:0 im Netz zappelte.
Diese frühe Führung verlieh den
„Wölfen“ aber keinerlei Sicherheit
‒ im Gegenteil. Die Augsburger,
die ein Angstgegner der Nieder-
sachsen sind, wurden immer
stärker und kamen zu einer ers-
ten guten Chance, bei der Raul
Bobadilla noch von halblinks aus
am gut reagierenden VfL-Torwart
Diego Benaglio scheiterte. Doch
kurz darauf kamen die Gäste
zum Ausgleich, wobei sich die
Wolfsburger als freundlicher
Steigbügelhalter erwiesen: Nach
einem vollkommen überflüssigen
Rückpass von Luiz Gustavo
schoss Benaglio den Ball direkt
vor die Füße von Halil Altintop.
Der erste Versuch des FCA-Stür-
mers sprang an die Latte, doch
dann hatte Halil Altintop keine
Probleme, den Abpraller über
den am Boden liegenden Bena-
glio zum 1:1 ins Netz zu köpfen.
Dieses Ergebnis hatte bis zur
Pause Bestand.
Nach dem Seitenwechsel inten-
sivierten die Wolfsburger zumin-
dest kurzzeitig ihre Bemühun-
gen. So hätte der Heim-Elf auch
im zweiten Durchgang ein frühes
Tor gelingen können, als Paul-
Georges Ntep ausnahmsweise
einmal über rechts in den Gäste-
Strafraum eindrang und dort von
Jan Moravek gefoult wurde.
Doch obwohl Schiedsrichter Bas-
tian Dankert (aus Rostock) un-
mittelbar neben dem „Tatort“
stand, blieb seine Pfeife stumm.
Dann nahm das Schicksal aus
VfL-Sicht seinen Lauf: FCA-
Rechtsverteidiger
Raphael
Framberger tankte sich bis nach
vorne durch und flankte in die
Mitte, wo der eingewechselte
Augsburger Dominik Kohr deut-
lich mehr Zug zum Tor entwi-
ckelte und per Direktabnahme
zum 1:2 einschoss ‒ Benaglio
berührte den Ball zwar noch,
konnte ihn aber nicht mehr ent-
scheidend abwehren.
Anschließend gelang es den
„Wölfen“ nicht, FCA-Keeper Mar-
win Hitz, einen von vier Ex-
Wolfsburgern imAugsburger Ka-
der, noch einmal ernsthaft zu for-
dern. Durch die Heimniederlage
stecken die „Wölfe“ nun wieder
mitten im Abstiegskampf.
VfL-Trainer Valérien Ismaël er-
klärte anschließend auf der In-
ternet-Seite seines Vereins
(„
): „Wir
sind sehr enttäuscht heute. Wir
haben uns unglaublich viel vor-
genommen für dieses Spiel. Statt
uns zu befreien, haben wir sehr
viele einfache Fehler im Abspiel
gemacht, die uns verunsichert
und den Gegner bestärkt haben.
Der Ausgleich ist eigentlich ein
Symbol dessen, da wir aus dem
Nichts ein Tor bekommen. Auch
wenn die Räume dabei sehr eng
waren, haben wir keine klaren
Entscheidungen getroffen. Meine
Mannschaft kam dann sehr gut
und mit viel Selbstbewusstsein
aus der Kabine. Wir haben ver-
sucht mehr zwischen die gegne-
rischen Linien zu kommen und
stärkeren Druck aufzubauen.
Das ist uns eigentlich auch gut
gelungen, nur machen wir dann
wieder einfache Fehler, verfallen
in alte Muster und es kommt Un-
sicherheit auf. Der Gegner hat
es sehr gut gemacht, auf Konter
gelauert und uns eiskalt erwischt.
Am Ende haben wir das Gefühl
uns selbst geschlagen zu haben,
weil wir in einer guten Phase die
Ruhe und Sicherheit verloren ha-
ben. So haben wir den Befrei-
ungsschlag verpasst und es wird
eine zähe Geschichte bleiben.“
BS
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