Online-Sportzeitung für den Norden 33_15 - page 10

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mehr. Szenenapplaus gab es nur
noch einmal für Kuranyi, der das
„Kunststück“ fertig brachte, Welt-
meister Mario Götze, der bekann-
termaßen selbst ein Ballvirtuose
vor dem Herren ist. zu tunneln.
Erstaunlich war, dass im Kraich-
gau zunächst auch der sonst so
treffsichere und effiziente Thomas
Müller kein Glück beim Torab-
schluss hatte: Erst köpfte er zu-
nächst nach einer Maßflanke von
Philipp Lahm, der von FCB-Coach
Josep Guardiola auf seiner Lieb-
lingsposition im zentralen Mittel-
feld und nicht auf der rechten Ver-
teidiger-Position
aufgeboten
wurde, knapp am Ziel vorbei und
traf dann aus spitzem Winkel von
rechts aus nur den rechten Au-
ßenpfosten ‒ Baumann wäre wohl
aber in dieser Situation auch
rechtzeitig im bedrohten Eck ge-
wesen.
Spät in der ersten Halbzeit, aber
nicht zu spät, fand Müller dann
aber doch noch zu seinem ihm ei-
genen Torinstinkt zurück. Douglas
Costa hatte sich einmal mehr über
seine linke Seite in den Hoffen-
heimer Strafraum durchgetankt
und hatte wuchtig abgezogen.
Baumann konnte den Ball nicht
parieren, sondern wehrte ihn nach
vorne ab ‒ und dort stand Müller
goldrichtig und staubte zum 1:1
ab. Mit diesem Ergebnis wurden
auch die Seiten gewechselt, wo-
mit die Hausherren aufgrund der
klaren Vorteile der Münchener
mehr als zufrieden sein konnten.
Der zweite Durchgang hätte dann
beinahe so begonnen, wie der
erste aufgehört hatte: Abermals
schaltete Douglas Costa über die
linke Seite den Turbo ein, dieses
Mal klärte aber TSG-Verteidiger
Niklas Süle aufmerksam. Neben
Douglas Costa konnte sich nun
auch der zweite teure Sommer-
Transfer des FC Bayern wirkungs-
voll in Szene setzen: Arturo Vidal
jagte den Ball aus 16 Metern kra-
chend an die Oberkante der Latte
‒ in dieser Szene hatte Baumann
das Glück des Tüchtigen, das ihn
zuvor beim Gegentreffer kurzzeitig
verlassen hatte.
Anders, als im ersten Durchgang,
nahmen nun aber auch die Hof-
fenheimer wieder aktiv am Spiel-
geschehen teil. Nach einem Foul
an Jerome Boateng, das als per-
sönliche Strafe die Gelbe Karte
nach sich zog, gab es außerdem
einen Freistoß für die Heim-Elf.
Diesen trat Sebastian Rudy von
halblinks aus mit viel Effet hoch
auf das Gäste-Gehäuse ‒ und in
der Abwehrmauer der Bayern war
es ausgerechnet Boateng, der
hochsprang und den Ball mit sei-
nemArm abblockte. Weil die Arm-
haltung von Boateng unnatürlich
war, er damit seine Körperfläche
verbotenerweise vergrößerte und
den Schuss, der möglicherweise
ein guter Torschuss geworden
wäre, abblockte, war es folgerich-
tig, dass Schiedsrichter Tobias
Stieler (aus Hamburg) dem Innen-
verteidiger die Gelb-Rote Karte
zeigte. Der ebenfalls verhängte
Handelfmeter war für die Hoffen-
heimer die riesengroße Chance,
zum zweiten Mal in Führung zu
gehen ‒ Eugen Polanski setzte
den Ball aus elf Metern aber nur
an den rechten Pfosten.
Dass Guardiola bereits vor dem
Platzverweis mit Robert Lewan-
dowski einen weiteren Stürmer
gebracht hatte, zahlte sich aus
Bayern-Sicht spät, aber eben ge-
rade noch rechtzeitig auch aus.
Zunächst schoss der Pole von
links aus noch knapp am langen
Pfosten vorbei, scheiterte dann
per Kopf an Baumann und musste
mit ansehen, wie Müller den Ab-
praller knapp rechts vorbei setzte.
Doch dann kam die 90. Minute:
Nun setzte sich Douglas Costa
einmal stark über die rechte Seite
durch und passte von der Grund-
linie aus perfekt zurück zu Lewan-
dowski, der zum 1:2-Endstand
einschoss.
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