Online-Sportzeitung für den Norden 09_17 - page 9

FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
SEITE 09
Ein Punkt mit dem dritten Trainer
Zu Jonkers Debüt holen die
„Wölfe“ ein 1:1 in Mainz
Luftkampf zwischen dem Wolfsburger Ricardo Rodriguez (links) und Levin Öz-
tunali, der gebürtiger Hamburger ist und das Mainzer Ausgleichstor vorbereitete.
Foto: Eibner-Pressefoto
1. FSV Mainz 05 –
VfL Wolfsburg 1:1 (1:1)
1. FSV Mainz 05:
Lössl ‒ Donati,
Bell, Ramalho, Bussmann ‒ Frei,
Latza ‒ Öztunali, de Blasis (90.
Gbamin) ‒ Muto (67. Jairo) ‒ Cor-
doba (92. Quaison).
Trainer:
Mar-
tin Schmidt
VfL Wolfsburg:
Casteels ‒
Blaszczykowski, Bruma (75.
Horn), Knoche, Ricardo Rodriguez
‒ Bazoer, Luiz Gustavo ‒ Didavi
(78, Mayoral), Arnold, Malli ‒ Go-
mez.
Trainer:
Andries Jonker
Schiedsrichter:
Benjamin Cortus
(TSV Burgfarrnbach)
Zuschauer:
27.238
Tore:
0:1 Gomez (20.), 1:1 Cor-
doba (24.)
Wie zuletzt der Nord-Rivale Ham-
burger SV in den Spielzeiten
2013/2014 sowie 2014/2015, so
bediente sich nun auch der VfL
Wolfsburg schon zum zweiten Mal
innerhalb von einer Saison dem
Mittel eines Trainerwechsels. Das
Experiment von Valerien Ismael
(41), der Mitte Oktober zunächst
als Interimstrainer auf Dieter He-
cking folgte, ehe er Anfang No-
vember fest vom Reserve- zum
Chefcoach befördert worden war,
endete damit nach nicht einmal ei-
nem halben Jahr. Als neuen Chef-
coach stellten die VfL-Verantwort-
lichen Andries Jonker vor. Der Nie-
derländer hatte bereits vom Som-
mer 2012 bis zum Juni 2014 in der
Autostadt gearbeitet und war dabei
Co-Trainer unter Felix Magath, Lo-
renz-Günther Köstner sowie He-
cking. Zuletzt arbeitete Jonker, der
vor seinem ersten Engagement
bei den „Wölfen“ die Bundesliga
auch schon als Co-Trainer des FC
Bayern München kennengelernt
hatte, als Jugendtrainer und Fuß-
ballschulen-Leiter beim FC Arse-
nal London.
Zu Jonkers Debüt als VfL-Chef-
trainer stand am Sonnabend das
Bundesliga-Spiel beim 1. FSV
Mainz 05 an. In der Mainzer Opel-
Arena trafen zwei Teams aufeinan-
der, die ihren Vorsprung auf die
Abstiegszone vergrößern wollten.
Dies hatte zur Folge, dass ich
beide Mannschaften mit offenem
Visier begegneten und bekämpf-
ten. Jonkers gravierendste Verän-
derung war dabei, das VfL-Team
mit einer Viererabwehrkette agie-
ren zu lassen, nachdem es zuletzt
zumeist eine defensive Dreierreihe
gegeben hatte. In der 20. Minute
holte Yunus Malli, der erst in der
Winterpause vom FSV zum VfL
gewechselt war, mit einem Fern-
schuss, der noch abgefälscht
wurde, einen Eckstoß heraus. Die-
sen schlug Ricardo Rodriguez von
der rechten Seite herein und am
langen Pfosten gelang Mario Go-
mez per Kopfballaufsetzer das 0:1
‒ der Mainzer André Ramalho kam
einen Schritt zu spät, um den Ge-
gentreffer noch verhindern zu kön-
nen. Doch wie gewonnen, so zer-
ronnen: Nur vier Minuten später
fiel bereits der Ausgleich: Der ge-
bürtige Hamburger Levin Öztunali
tanzte nacheinander mit Ricardo
Rodriguez, Robin Knoche und Jef-
frey Bruma gleich drei VfL-Vertei-
diger aus und legte dann uneigen-
nützig quer nach links zu Jhon
Cordoba, der mühelos zum 1:1 ins
verwaiste Gehäuse vollendete.
In der zweiten Halbzeit wollten
beide Teams den Siegtreffer erzie-
len und besaßen auch Chancen
dafür: Malli scheiterte an seiner
frühere Wirkungsstätte nach ei-
nem guten Gomez-Rückpass mit
einem zu mittigen Schuss an FSV-
Torwart Jonas Lössl. Auf der Ge-
genseite fischte VfL-Keeper Koen
Casteels stark einen Flachschuss
des eingewechselten Mainzers
Jairo aus dem linken, unteren Eck.
Jonker erklärte anschließend auf
der Internet-Seite seines neuen
Vereins (
“):
„Auswärts in Mainz zu spielen ist
nicht so einfach. Ich kann mich
noch daran erinnern, dass wir mit
den Bayern im alten Stadion mal
mit 1:2 verloren haben. Dass es
kein einfaches Spiel werden
würde, hat sich in der ersten Hälfte
auch bestätigt. Wir kamen nicht
vom Mainzer Druck weg und hat-
ten Schwierigkeiten, hinter das
Mittelfeld zu kommen. Dann sind
wir zwar in Führung gegangen,
was mich sehr für Mario gefreut
hat, aber letztendlich war das 1:1
zur Halbzeit in Ordnung. In der
zweiten Hälfte haben wir das viel
besser gemacht. Ich habe in der
Halbzeit meinen Spielern noch-
mals erklärt, wie wir über das Mit-
telfeld kommen können. Danach
haben wir das Spiel 20 bis 25 Mi-
nuten kontrolliert. Wenn eine
Mannschaft in dieser Phase ein
Tor hätte schießen können, dann
vielleicht wir. Am Ende des Spiels
haben wir diese Kontrolle wieder
verloren und Mainz ist wieder ins
Spiel gekommen. Und ganz am
Schluss haben wir dann noch eine
Riesenparade von Koen Casteels
gebraucht, um den Punkt mit nach
Hause nehmen zu können. Am
Ende wäre ein Sieg zu viel gewe-
sen und eine Niederlage unver-
dient. Ich kann mit dem Unent-
schieden leben.“
BS
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