Online-Sportzeitung für den Norden 19_16 - page 16

SeiTe 16
HaNDBall DHB-PoKal
Liebe Leser, wir wünschen Ihnen ein
frohes Weihnachtsfest und einen
guten Rutsch ins neue Jahr.
Die nächste neuSport-Ausgabe
erscheint am Sonntag, 8. Januar 2017.
Flensburg zieht ins Final Four ein: Foto: Bennjamin Nolte
ball-Bundesliga seine sportliche
Heimat in Melsungen gefunden
hat. Die Partie verlief von Beginn
an auf höchsten kämpferischen
Niveau; beide Mannschaften
schenkten sich nichts! Allerdings
wurden die Grenzen der Fairness
von den auf der Nordtribüne be-
heimateten „Fans“ durchgehend
überschritten! Sprechchöre wie:
„Ihr seid der Abschaum der Liga“
und „ihr seid Sch……., wie der
THW, sowie weitere verbale Aus-
rutscher, die allerdings aus-
schließlich gegen die Müller-Zwil-
linge, Philipp und Michael, ge-
richtet waren, haben in keiner
Halle eine Berechtigung! Die bei-
den ehemaligen Nationalspieler
wurden von der ersten bis zur
letzten Spielminute ausgebuht
und beleidigt. Der aufgeladenen
Atmosphäre waren die Schieds-
richter deutlich erkennbar nicht
gewachsen; ihnen entglitt die
Spielleitung mit fortschreitender
Dauer. Noch in der ersten Spiel-
hälfte kam es zu einem weiteren
Aufreger, als die Schiedsrichter
einen SG-Tempogegenstoß ab-
pfiffen, weil von der Melsunger
Bank eine Harzdose auf das Par-
kett geworfen wurde! Sicheres
Tor nicht gegeben, aber den
„Übeltäter“ auch nicht bestraft.
Wasser auf die Mühlen der emo-
tionalen Zuschauer! Die aus-
ufernde feindliche Atmosphäre
war nach Spielende Hauptthema
bei der Pressekonferenz. „Man
kann wirklich alles machen, aber
Abschaum der Liga, das ärgert
mich und das tut weh. Das ist ab-
solut nicht das Niveau, das die
SG eigentlich hat,“ so MT-Trainer
Michael Roth. Auch Axel Geer-
ken, der Geschäftsführer der
Hessen war angefressen: „Was
von den Zuschauern auf uns und
speziell auf die Müller-Brüder
kam, war nicht die feine Art. Das
war nicht in Ordnung!“ Geerken
entschuldigte sich für den nicht
sanktionierten Harzdosenwurf.
„Ich weiß nicht, wo sie her kam.
Das macht man nicht und dafür
will ich mich entschuldigen.“
Nachdem sich auch Dierk
Schmäschke, der Geschäftsfüh-
rer der siegreichen Mannschaft,
für „seine“ aus dem Rahmen ge-
fallenen Fans entschuldigt hatte,
war die Stimmung wieder fried-
lich und der gegnerische Coach
konnte den Gewinnern aufrichtig
Glück beim Final Four wünschen.
Vor diesen zusätzlichen Aufre-
gungen musste aber noch die
zweite Halbzeit gespielt werden.
Für den nicht ganz auf der Höhe
befindlichen Torhüter Mattias An-
dersson stellte Vranjes ab der 31.
Minute Kevin Möller ins SG-Ge-
häuse. Eine Maßnahme die sich
auszahlte. Mit weiterschreitender
Spieldauer steigerte sich Möller
enorm und wurde letztlich spiel-
entscheidend. Die Zuschauer un-
terstützten ihre Mannschaft bei
Ballbesitz mit stehenden Ovatio-
nen und enorm lautstarker An-
feuerung. Trotzdem gelang es
den Fördestädter nicht sich ent-
scheidend abzusetzen. Die zahl-
reichen Strafwürfe, sieben für die
Heimmannschaft und gar acht für
die Gäste, wurden auf SG-Seite
von Anders Eggert eiskalt ver-
wertet, bei den Gästen scheiterte
Allendorf noch in der ersten
Hälfte an Andersson. Anders Eg-
gert war mit 10 Treffern, davon
sieben Siebenmeter, erfolg-
reichster Torschütze seines
Teams; für Melsungen knüpfte
Linksaußen Allendorf mit sogar
11 Treffern an die Torgefährlich-
keit an, die ihn vor zwei Jahren
in den Dunstkreis der National-
mannschaft gebracht hatte. Beim
26:23 schien die Partie zuguns-
ten der Heimmannschaft ent-
schieden. Als dann Europameis-
ter Henrik Toft Hansen zum 27:23
einnetzen konnte, fiel die An-
spannung von Mannschaft und
Zuschauern ab. Ein wesentlicher
Vorteil der siegreichen Mann-
schaft war eindeutig der größere
und qualitativ bessere Kader der
SG. Ljubomir Vranjes nutzte
eben diesen und zeigte sich nach
Spielende erkennbar erleichtert.
Die Zuschauer intonierten: „Wir
holen den DHB-Pokal und wir
werden Deutscher Meister! Im
Anschluss wurde eine weitere
Vertragsverlängerung bekannt-
gegeben. Jim Gottfridsson wird
auch in der nächsten Saison das
Trikot der SG tragen!
aB
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20
Powered by FlippingBook