Online-Sportzeitung für den Norden 84_16 - page 16

SEITE 16
HANDBALL 1. BUNDESLIGA
Hiobsbotschaft für den THW Kiel
Steffen Weinhold fällt nach
Beinbruch vermutlich lange aus
THW Kiel –
SC Magdeburg 28:24 (17:8)
THW Kiel:
Landin, Wolff (ab 37.
und bei zwei Siebenmetern);
Duvnjak (5), Ekberg (7/3), Vujin
(4), Wiencek (4), Bilyk (3),
Dahmke (2), Toft Hansen (2),
Nilsson (1), Dissinger, Weinhold,
Zeitz.
Trainer:
Alfred Gislason.
SC Magdeburg:
Green, Quen-
stedt (n.e.); Damgaard (5), Chris-
tiasen (5), Musa (4), Weber (4/1),
Bezjak (2), O`Sullivan (2), Mu-
sche 2/1), Lemke, Grafenhorst,
van Olphen, Zelenovic, Bager-
stedt.
Trainer:
Benett Wiegert.
Schiedsrichter:
Christoph Im-
mel / Ronald Klein.
Zuschauer:
10285 in der wie im-
mer ausverkauften Sparkassen-
Arena.
Siebenmeter:
3/3 – 4/2 (Weber
scheitert an Wolff und trifft nur
die Latte).
Zeitstrafen:
3 (Wiencek 2x,
Duvnjak) – 6 (Lemke 2x, Bank-
strafe, Grafenhorst, O`Sullivan,
Weber).
Spielfilm:
1:0 (7.); 3:0 (9.); 7:1
(14.); 9:4 (18.); 12:4 (21.); 14:7
(25.); 17:8 (Halbzeitstand) – 17:9
(31.); 19:10 (34.); 20:14 (40.);
22:18 (45.); 24:20 (51.); 25:23
(55.); 28:23 (59.); 28:24 (Ender-
gebnis).
Zwei grundsätzlich verschiedene
Halbzeiten bekamen die 10285
Dauerkartenbesitzer in der na-
türlich ausverkauften Kieler
Arena zu sehen. Zunächst lief
auf beiden Seiten absolut nicht
zusammen: Beide Parteien lie-
ferten technische Fehler und
Fehlwürfe en Masse ab. Ein
Schock schon in der vierten
Spielminute als Nationalspieler
Steffen Weinhold nach einem
Wurfversuch ohne Einwirkung ei-
nes Gegenspieler stürzte, laut
aufschrie und unter Schmerzen
vom Feld geführt wurde. Im
Krankenhaus, wohin Weinhold
umgehend gebracht wurde,
wurde zunächst ein Schienbein-
bruch angenommen. Eine bittere
Pille nicht nur für den THW, son-
dern auch für die Deutsche Na-
tionalmannschaft, mit der der
Linkshänder im Januar bei der
Weltmeisterschaft in Frankreich
antreten sollte. Nach sechs tor-
losen Minuten gelang es den
Hausherren in Führung zu ge-
hen. Nach 14 absolvierten Spiel-
minuten sah es nach einem Kan-
tersieg für die Zebras aus; sie
führten 7:1 und die Gäste wirkten
weiterhin völlig orientierungslos!
Erst nach einer emotionalen
Auszeit, die SC-Trainer Wiegert
nahm, fanden die Gäste ins
Spiel, allerdings ließ der Halb-
zeitstand von 17:8 zugunsten
der Heimmannschaft keinen
Zweifel am späteren Sieger;
glaubten alle Anwesenden und
auch die Fernsehzuschauer.
Weit gefehlt! Nach dieser deutli-
chen Führung ließen die Gast-
geber die Zügel schleifen. Die
Spielfreude und erkennbare
Leistungsbereitschaft war wie
weggeblasen. Der SCM fand im-
mer besser ins Geschehen und
war beim 23:25 nach 55 Minuten
fast in Schlagdistanz. Doch diese
Möglichkeit wurde von den Bör-
destädtern vergeben; die Haus-
herren rissen sich noch einmal
zusammen, profitierten von einer
doppelten Zeitstrafe und konnten
sogar ihren Vorsprung noch aus-
bauen. Bereits am kommenden
Mittwoch geht die Terminhatz für
die Zebras weiter. Beim Zweitli-
gaspitzenreiter TSG Ludwigsha-
fen-Bietigheim wollen sich die
Gislason-Schützlinge nach drei-
jähriger Abwesenheit wieder ein-
mal für das Rewe Final Four in
Hamburg qualifizieren. Ohne von
dort die Rückreise anzutreten
macht die Mannschaft in Lever-
kusen Quartier und wird sich dort
auf das am Samstag anstehende
Bundesligaspiel beim VfL Gum-
mersbach vorbereiten. Der Trai-
ner hofft angesichts der Verletz-
tenliste darauf, dass bis dahin ei-
nige angeschlagene Spieler zu-
rückmelden. Immerhin konnte
Christian Dissinger in der heuti-
gen Partie einige Einsatzminuten
genießen.
AB
Der Kieler Christian Zeitz (rechts) beim Torwurf gegen den Magdeburger Finn
Lemke. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 16
Powered by FlippingBook