Online-Sportzeitung für den Norden 41_16 - page 7

FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
SEITE 07
Theodoe Gebre Selassie (unten) wurde hier vom Leipziger Timo Werner über-
sprungen. Foto: Eibner-Pressefoto
wegen einer vermeintlichen Ab-
seitsstellung
zurückgepfiffen
wurde, was zumindest umstritten
war (68.).
In der 71. Minute kam bei den „Bul-
len“ dann Davie Selke, der vom Ja-
nuar 2013 bis zum Sommer 2015
noch für die Bremer spielte: Erst
für die A-Jugend und die Zweiten
Herren, in der Saison 2014/2015
dann fest für die Profis (33 Spiele,
neun Tore). Im Sommer 2015 war
Selke dann für rund neun Millionen
Euro nach Leipzig gewechselt und
in der vergangenen Zweitliga-Sai-
son 2015/2016 mit zehn Treffern
noch der beste Schütze der Leip-
ziger. Und die Einwechslung von
Selke machte sich sogleich bezahlt,
denn nach einem Fehlpass der
Bremer servierte Selke den Ball
von links aus exakt auf Keitas Kopf
‒ 2:0.
Die Bremer fanden noch einmal in
die Partie zurück, als ihnen nur
zwei Minuten später der Anschluss-
treffer gelang. Manneh fand auf der
rechten Seite mit einem Steilpass
Fin Bartels und die Flanke des ge-
bürtigen Kielers bugsierte Gnabry
im Fallen zum 2:1 ins RBL-Ge-
häuse. Nun war alles wieder offen
und die Bremer rüsteten sich zu ei-
ner Schlussoffensive, bei der Gna-
bry auch einen schönen Schuss
abgab, der aber klar über die Latte
ging (88.). In der fünften Minute der
Nachspielzeit machten die Leipzi-
ger dann aber mit dem 3:1 alles
klar. Aus Werder-Sicht war es tra-
gisch, dass ausgerechnet Selke
das Tor erzielte: Da Wiedwald bei
einem Bremer Freistoß mit in den
Leipziger Strafraum gestürmt war,
war das Gäste-Gehäuse verwaist
und Selke hatte somit nach einem
Pass von Demme leichtes Spiel.
Dass die Bremer sich im zweiten
Durchgang weitestgehend auf Au-
genhöhe der Leipziger bewegten,
reichte somit am Ende nicht, um
etwas Zählbares mit nachhause zu
nehmen. Tragisch aus Werder-
Sicht war es natürlich, dass aus-
gerechnet Selke die Partie nach
seiner Einwechslung mit einer Vor-
lage und einem Treffer zugunsten
der „Bullen“ entschied. Die Nouri-
Elf muss sich allerdings den Vor-
wurf gefallen lassen, dass sie in
der ersten Halbzeit zu passiv war
und selbst zu selten die Initiative
ergriff: Hätten es die Bremer ge-
schafft, das Geschehen schon vor
der Pause häufiger weg vom eige-
nen Strafraum und hinein in die
Leipziger Spielfeldhälfte zu verla-
gern, wären sie vielleicht wirklich
mit einem 0:0 in die Halbzeit ge-
gangen ‒ und dann hätten sich für
den zweiten Durchgang sicher
ganz andere Möglichkeiten, gerade
über schnelle Gegenstöße, erge-
ben.
Während für die meisten Bundesli-
gisten die vierte Oktober-Woche
eine „Englische Woche“ ist, da sie
in der Zweiten DFB-Pokal-Runde
gefordert sind, können sich die Bre-
mer auf ihr Training konzentrieren.
Zur Erinnerung: Am 21. August hat-
ten die Bremer ihr Erstrunden-Duell
beim Drittliga-Neuling Sportfreunde
Lotte mit 1:2 verloren, was nicht
nur eine peinliche Pokal-Blamage
war, sondern den Verein auch um
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...20
Powered by FlippingBook