Online-Sportzeitung für den Norden 41_16 - page 18

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HANDBALL EHF-CHAMPIONS-LEAGUE / 1. BUNDESLIGA
Auftakt regelrecht verschlafen
SG dreht die Partie gegen Plock
Zebras stürmen an die Spitze
Goldener Oktober für den THW
SG Flensburg-Handewitt –
Orlen Wisla Plock 22:10 (9:10)
5077 Fans waren in der gut ge-
füllten „Flens-Arena“ und doch
schien die Partie des deutschen
Vizemeister SG Flensburg-Han-
dewitt gegen den polnischen Vi-
zemeister vor einer Geisterkulisse
stattzufinden. Es fehlte alles, was
die „Flens-Arena“ ansonsten als
Hölle Nord ausmacht. Die Zu-
schauer wähnten sich in einem
schlechten Film; die Gäste domi-
nierten das Geschehen. Nach 10
absolvierten Minuten lagen die
polnischen Gäste mit 7:1 in Front.
Zu diesem Zeitpunkt hatte SG-
Trainer Ljubomir Vranjes mit ei-
nem regelrechten Wutanfall die
Zuschauer aus ihrer Lethargie ge-
weckt: „Wo ist die Halle“, fragte
der schwedische Coach lautstark
in die Grabesstille! Das war der
Weckruf! Von da an begann die
Aufholjagd. Zunächst mussten die
Mannschaften und Zuschauer auf
die Anzeigetafel verzichten; die
Technik hatte einen Totalausfall.
In der zweiten Spielhälfte funktio-
nierte die Technik wieder und
auch die Heimmannschaft hatte
fast wieder zur normalen Leis-
tungsstärke zurück gefunden. Wie
schon ungezählte Male vorher
war es wieder Mattias Andersson,
der seine Mannschaft auf die Sie-
gerstraße zurückbrachte. Der
schwedische Ex-Nationaltorhüter
parierte auch völlig freie Würfe
und brachte die polnischen An-
greifer mit 21 gehaltenen Bällen
zur Verzweiflung! Da in der Ab-
wehrmitte Jacob Heinl mit Henrik
Toft Hansen, den Ausfall des ei-
gentlichen Abwehrchefs Tobias
Karlsson kompensieren konnten,
war die Defensive der Schlüssel
zum Erfolg. Vorne war blieb der
Erfolg weitgehend dem Zufall
überlassen. Angesagte Spielzüge
blieben Zufall; Druck auf die Ab-
wehr fand kaum statt! Bei jedem
zweiten Angriff drohte Zeitspiel.
Tempogegenstöße, sonst ein pro-
bates Mittel der SG, blieben aus.
Immerhin unterstützten die Fans
ihr Team nun bedingungslos; die
Fans standen bei jedem Angriff!
So gelang nach und nach der
Umschwung. Die Heimmann-
schaft ging in Führung und gab
diese nicht mehr ab. Nach diesem
schwer erkämpften Erfolg hat die
SG 5:5 Punkte in der Gruppen-
phase und kann durchaus opti-
mistisch auf das Erreichen des
Achtelfinales hoffen.
AB
Vor dem Start in die 51. Bundes-
ligasaison herrschte beim THW
Kiel erhebliche Ungewissheit
über den Leistungsstand. Im-
merhin war der Kader des Deut-
schen Rekordmeisters mächtig
durcheinander gemischt wor-
den. Immerhin mussten acht
Spieler ihre Zelte in der schles-
wig-holsteinischen
Landes-
hauptstadt abbrechen und nur
vier Neuzugänge sollten die Ab-
gänge kompensieren. Es galt
Dominik Klein, Nikolas Katsigi-
annis, Joan Canellas, Rogerio
Moraes Ferreira, Erlend Mame-
lund, Dominik Plaue, Torsten
Jansen und Igor Anic zu erset-
zen. Diese Aufgabe war Raul
Santos, Nikola Bilyk, Lukas Nils-
son und Andreas Wolff zuge-
dacht. Angesichts der enormen
Verjüngung gingen die Verant-
wortlichen davon aus, dass es
eine Weile dauern würde, bis die
Abläufe automatisiert sein wür-
den. Nun, der THW startete
durchwachsen in die neue Sai-
son, die nach der titellosen letz-
ten Serie unbedingt wieder ei-
nen Titel bringen soll. Den Bun-
desligaauftakt konnten die Ze-
bras beim TVB 1898 Stuttgart
siegreich gestalten. Das zweite
Bundesligaspiel endete dann
aber mit einer Pleite: Die HSG
Wetzlar besiegte den hausho-
hen Favoriten mit 27:24! In der
Folge hielt sich der THW aller-
dings schadlos. Es gab Erfolge
gegen Lemgo, Frisch Auf Göp-
pingen, GWD Minden, HBW Ba-
lingen, einen Kantersieg bei den
Füchsen Berlin, Bergischen HC
sowie am vergangenen Mitt-
woch gegen Hannover- Burg-
dorf. Mit 16:2 Punkten thronen
die Zebras an der Tabellen-
spitze, haben allerdings zwei
Partien mehr ausgetragen als
der „Intimfeind“ aus der Nach-
barstadt.
AB
1...,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 19,20
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