Online-Sportzeitung für den Norden 0617 - page 5

FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
SEITE 05
Konkurrenz belebt das Geschäft
Gisdol lobt Jung für
dessen Zuverlässigkeit
Entwickelte sich zuletzt prächtig: HSV-Akteur Gideon Jung. Foto: NG (Archiv)
Bei sportlichem Erfolg werden
auch die Fragen, die den Trainern
bei Pressekonferenzen gestellt
werden, angenehmer, ja mitunter
sogar lustig. Ob er traurig sei, dass
Kyriakos Papadopoulos noch nicht
für den SC Freiburg gespielt habe,
wurde Markus Gisdol nach dem
3:0-Sieg bei RasenBallsport Leip-
zig gefragt. Der HSV-Coach
musste kurz nachdenken, ehe er
verstand, worauf der Reporter hi-
nauswollte: Die Frage zielte darauf
ab, dass Papadopoulos, nachdem
er beim 1:0-Sieg gegen den TSV
Bayer 04 Leverkusen, von dem ihn
der HSV nur auslieh, das goldene
Tor köpfte, nun auch in Leipzig mit
einem Torpedo-Kopfball das 1:0 er-
zielte ‒ bei denen Leipzigern, die
ihn in der Hinrunde ihrerseits aus
Leverkusen ausgeliehen, aber
kaum Verwendung für den Grie-
chen gehabt hatten. Für die Frei-
burger, die am Sonnabend, 18.
Februar ab 18.30 Uhr im Volks-
parkstadion gastieren, war der
Grieche allerdings noch nicht ak-
tiv.
Auch nach dem 2:0-Sieg, den die
„Rothosen“ unter der Woche im
DFB-Pokal-Achtelfinale gegen ih-
ren Bundesliga-Rivalen 1. FC Köln
gefeiert hatten, gab es nette Fra-
gen für Gisdol. So wollte beispiels-
weise ein Journalist wissen, ob Gi-
deon Jung, der früh das 1:0 erzielt
hatte, nach seinem ersten Pflicht-
spiel-Treffer der Mannschaft etwas
ausgeben müsse. Gisdol ging nicht
davon aus, dass es Jungs erstes
Pflichtspiel-Tor war, doch er lobte
den 22-Jährigen überschwänglich:
„Er hat eine glänzende Perspektive
und ist für uns unglaublich wichtig,
auch aufgrund seiner extremen Zu-
verlässigkeit.“ Gisdol hob zudem
hervor, dass Jung auf der Sech-
ser-Position im Mittelfeld ebenso
eingesetzt werden könne wie als
Innenverteidiger: „Beide Aufgaben
erledigt er sehr zuverlässig.“
Auf beiden Positionen gibt es für
Jung, der im Sommer 2014 für ver-
gleichsweise schlanke 150.000
Euro vom SC Rot-Weiß Oberhau-
sen an die Elbe gekommen war,
seit der Winterpause allerdings
auch mehr Konkurrenz. Für die In-
nenverteidigung holten die HSV-
Verantwortlichen neben Papado-
poulos auch noch Mergim Mavraj
vom 1. FC Köln. Prompt steigerte
sich auch Johan Djourou, der im
Herbst unter extremen Form-
schwankungen erlitt, und Gisdol
frohlockte: „Wir haben mit Djourou,
Mavraj und ,Papa' drei Innenver-
teidiger, die auf hohem Niveau
spielen.“ Für die Sechser-Position
wurde mit Walace ebenfalls ein
starker Zugang geholt ‒ und der
Brasilianer, der für rund neun Mil-
lionen Euro von Gremio Porte Ale-
gre kam, erzielte in Leipzig prompt
sein erstes Tor im ersten Bundes-
liga-Spiel. Konkurrenz belebt das
Geschäft ‒ und könnte Gisdol noch
viele weitere nette Fragen bei
Pressekonferenzen bescheren.
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