Online-Sportzeitung für den Norden 0617 - page 4

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FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
HSV setzt ein Ausrufezeichen
3:0 – Dino bringt dem Aufsteiger
die erste Heimniederlage bei
RB Leipzig –
Hamburger SV 0:3 (0:2)
RB Leipzig:
Gulacsi – Bernardo
(71. Schmitz), Orban, Upamecano
(31. Poulsen/43. Selke), Halsten-
berg – Ilsanker, Demme, Keita,
Forsberg – Werner, Sabitzer.
Trainer:
Ralph Hasenhüttl
Hamburger SV:
Adler – Sakai,
Papadopoulos, Mavraj, Ostrzolek
– Walace, Jung, Holtby (90.+1.
Ekdal), Müller, Kostic (83. Diek-
meier) – Wood (90.+2. Hunt).
Trainer:
Markus Gisdol
Schiedsrichter:
Sascha Stege-
mann (Niederkassel)
Zuschauer:
42.558 (im RB-Sta-
dion)
Tore:
0:1 Papadopoulos (18.), 0:2
Walace (24.), 0:3 Hunt (90.+3.)
Der Hamburger SV hat im Kampf
um den Klassenerhalt in der Fuß-
ballbundesliga ein Ausrufezeichen
gesetzt. Zwei Wochen nach der
desaströsen 1:3 Pleite beim FC
Ingolstadt und dem Abrutschen
auf den 17. Tabellenplatz, der den
Abstieg bedeuten würde, ließ die
Mannschaft von Markus Gisdol
dem wichtigen 1:0 Heimsieg ge-
gen Bayer Leverkusen und dem
starken 2:0 Erfolg gegen den 1.
FC Köln im DFB-Pokal Achtelfi-
nale, mit dem überraschenden 3:0
(2:0) bei RB Leipzig den dritten
Sieg binnen acht Tagen folgen.
„Belohnung“ war der Sprung auf
den 15. Tabellenplatz, der den
Klassenerhalt garantiert. Damit
brachte der Bundesliga-Dino dem
Neuling auch dessen erste Heim-
niederlage in der Beletage des
deutschen Fußballs bei. Nach
ausgeglichenem Beginn, in dem
die Gastgeber aber mehr Ballbe-
sitz hatten, sorgte ein Stellungs-
fehler vom ansonsten überzeu-
genden HSV-Neuzugang Walace,
der einen springenden Ball unter-
schätzte und nicht wegköpfen
konnte, für die erste Tormöglich-
keit. Das runde Leder wurde zu
Timo Werner durchgesteckt. Der
zog von halblinks leicht nach in-
nen, schoss aber am langen rech-
ten Eck des Gästetores vorbei.
Knapp drei Minuten leitete Lewis
Holtby dann die Riesenchance zur
HSV Führung ein. Sein Pass in
die Schnittstelle fand Bobby
Wood, der aber am glänzend rea-
gierenden RB-Torhüter Gulacsi
scheiterte, der zur Ecke abwehrte.
Im Anschluss an diese war der
Leipziger Keeper dann aber
machtlos, als Kyriakos Papado-
poulos mit wuchtigem Kopfball
zum 0:1 zugunsten des Hambur-
ger SV einnetzte. Und der HSV
setzte nach und war griffig in den
Zweikämpfen. Erneut nach einer
Ecke, erhöhte das Team von Mar-
kus Gisdol dann nur sechs Minu-
ten später. Nicolai Müller zirkelte
den Ball in den Leipziger Straf-
raum und dort kam mit Walace
abermals ein Winterneuzugang
zum Kopfball. Dieser fiel unhaltbar
für Gulacsi, zum 0:2 ins linke un-
tere Eck. Drei Minuten später
hatte der HSV dann aber bei der
ersten RB-Großchance Glück, als
Sabitzer einen Fernschuss knapp
über den Querbalken jagte. Die
Platzherren machten mehr Druck
und nur zwei Minuten später
setzte Keita einen Bernardo Pass
an das rechte Außennetz. HSV-
Keeper Rene Adler hatte dabei
aber geschickt den Winkel gegen
den vor ihm auftauchenden Keita
verkürzt. In der 35. Minute wäre
der Anschlusstreffer dann beinahe
gefallen. RB-Coach Ralph Hasen-
hüttl hatte nach dem Rückstand
reagiert und mit Yussuf Poulsen
vier Minuten zuvor bereits einen
weiteren Stürmer eingewechselt.
Der zog ab und traf den linken Au-
ßenpfosten des Hamburger Ge-
häuses. Im Gegenzug verhinderte
Ilsanker, dass Wood bei einem
Konter entscheidend durchstarten
konnte. Bis zum Pausenpfiff
konnte der HSV dann aber wieder
mehr gewonnene Zweikämpfe
verzeichnen und ging mit einer 2:0
Führung in die Kabinen. Nur 19
Sekunden nach Wiederanpfiff
hätte Lewis Holtby beinahe schon
erhöht, als der Mittelfeldspieler in
halbrechter Position am gut he-
rauslaufenden Gulacsi scheiterte.
Danach versuchten die Sachsen
den Druck erneut zu erhöhen,
doch Schussversuche von Emil
Forsberg, Sabitzer und Daemme,
wurden von der Hamburger De-
fensive im und vor dem eigenen
Sechzehner geblockt. Dagegen
mussten die Hausherren selbst
immer Aufmerksam sein, wenn
der HSV nach Balleroberung den
Platz zum Kontern zu nutzen ver-
suchte. So hielten die Hanseaten
den Tabellenzweiten, der zuvor
noch keine Bundesligaheimnie-
derlage kassiert hatte, in Schach.
In der 70. Minute standen sich der
eingewechselte und überhastet
agierende Davie Selke und Sabit-
zer dann sogar selbst im Weg.
Drei Minuten später lupfte Selke
den Ball dann von innen, rechts
am HSV-Kasten vorbei. Die Ham-
burger ließen danach weiter Ball
und Gegner laufen, ohne dass die
Leipziger sich gefährlich in Szene
setzen konnten. Der HSV war
Zweikampfstark und hätte drei Mi-
nuten vor Ende der regulären
Spielzeit auf 0:3 erhöhen müssen.
Doch völlig frei lief Dennis Diek-
meier auf das RB- und in Richtung
seines vermeintlichen ersten Bun-
desliga-Tores. Doch der einge-
wechselte Defensivspieler traf nur
die Querlatte (87.). In der Nach-
spielzeit schob der ebenfalls ein-
gewechselte Aron Hunt, nach Bal-
leroberung im eigenen Strafraum,
tollem Pass von Walace und un-
eigennütziger Ablage von Müller,
zum 0:3 Endstand ein.
jös
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