FUSSBALL 3. LIGA
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Fünf Aluminiumtreffer an der Weser
Dank Schindlers Doppelpack klettern
die „Störche“ auf den dritten Platz
Hier kommt der Kieler Christopher Lenz (links) per Kopf vor dem Bremer Ousman
Manneh, der auch schon Bundesliga-Luft schnupperte, an den Ball. Foto: Hansepixx
SV Werder Bremen II –
Holstein Kiel 0:2 (0:1)
SV Werder Bremen II:
Zetterer ‒
Zander (77. Pfitzner), Verlaat, Volk-
mer, Jacobsen ‒ Rother (65. Jen-
sen), Käuper ‒ Eilers, N. Schmidt
(81. Bytyqi) ‒ Manneh, Kazior.
Trainer:
Florian Kohfeldt
Holstein Kiel:
Kronholm ‒ Herr-
mann, D. Schmidt, Czichos, Lenz ‒
Peitz ‒ Schindler (81. Siedschlag),
Dürholtz (65. Hoheneder), Bieler ‒
Ducksch, Azemi (71. Sticker).
Trainer:
Markus Anfang
Schiedsrichter:
Benjamin Bläser
(FC Viktoria Arnoldsweiler)
Zuschauer:
1.776
Tore:
0:1 Schindler (41.), 0:2
Schindler (72.)
Gelbe Karten:
N. Schmidt (5. Gelbe
Karte) ‒ Azemi (1. Gelbe Karte), D.
Schmidt (5. Gelbe Karte)
Während der Heimfahrt gönnten
sich zahlreiche der rund 900 Anhän-
ger, die Holstein Kiel zum Nord-
Derby bei der Zweiten Mannschaft
des SV Werder Bremen begleitet
hatten, sowie die Spieler und Ver-
antwortlichen der KSV Holstein
gleich mehrmals einen Blick auf die
Tabelle der Dritten Liga: In dieser
wurden die „Störche“ nämlich auf
dem dritten Platz geführt ‒ jenem
Rang, der ihnen wie am Ende der
Saison 2014/2015 die Teilnahme an
zwei Aufstiegsspielen zur Zweiten
Bundesliga bescheren würde.
Im „Stadion Platz 11“ im Schatten
des großen Weser-Stadions waren
die Kieler zunächst in der Defensive
gefordert, da die Hausherren den
Ball und den Gegner laufen ließen.
Die Gäste standen in der Abwehr
aber gut ‒ und kamen in der 19. Mi-
nute erstmals selbst zu einer guten
Chance: Nach einem Bremer Frei-
stoß, den Dominic Peitz per Kopf
klärte, konterten die „Störche“:
Kingsley Schindler nahm Tempo auf
und gab einen guten Flachschuss
ab, den Werder-Keeper Zetterer je-
doch parierte. Nach einer guten hal-
ben Stunde schnupperten dann die
Hausherren am Führungstreffer:
Nach einem schönen Bremer Angriff
und einem Pass von Eilers flankte
Luca Zander in die Mitte, wo Ous-
man Manneh den Ball aus Nahdis-
tanz an den Außenpfosten setzte
(32.).
Zehn Minuten später trafen stattdes-
sen die Gäste: Nach einem ansehn-
lichen Spielzug über Christopher
Lenz und Ilir Azemi war es Schind-
ler, der mit einem harten Schuss das
0:1 erzielte. Kurz darauf war Pause.
Im zweiten Durchgang erwischten
die Schleswig-Holsteiner den bes-
seren Beginn: Einen Schuss von
Marvin Ducksch lenkte Zetterer
noch an die Latte (53.). Nur drei Mi-
nuten später trafen die Kieler in ei-
ner Szene gleich zweimal nur das
Aluminium: Luca Dürholtz visierte
die Unterkante der Latte an und den
Abpraller köpfte Azemi an den In-
nenpfosten, von wo aus der Ball auf
der Torlinie entlang rollte, ehe Zet-
terer ihn unter sich begrub ‒ un-
glaublich viel Pech für die Gäste.
Aber auch die Heim-Elf kamen noch
zu einem Aluminiumtreffer: Der Ex-
Kieler Rafael Kazior hätte seinem
früheren Klub beinahe wehgetan,
doch er traf nur den Außenpfosten
(60.). Statt 1:1 stand es zwölf Minu-
ten später 0:2, als wiederum Schind-
ler an der Mittellinie an den Ball
kam, schneller als sein Gegenspie-
ler Thore Jacobsen war, schließlich
auch noch den herausstürzenden
Zetterer ausspielte und zum 0:2 ein-
schob. Dieser Treffer kam einer Vor-
entscheidung gleich: Die Gegen-
wehr der Werder-Reserve schien
damit gebrochen zu sein. Und so
hätten die Kieler das Ergebnis in der
Schlussphase sogar noch höher ge-
stalten können. Dem 0:3 stand unter
anderem das Aluminium im Wege,
das zum fünften Mal in Folge in die-
ser Partie getroffen wurde, als Arne
Sickers Fernschuss an den Pfosten
krachte (84.). Kurz zuvor waren
nacheinander Ducksch und der
agile Bieler an Zetterer gescheitert
(80.).
Holstein-Trainer Markus Anfang er-
klärte anschließend auf der Inter-
net-Seite seines Vereins („www.hol-
stein-kiel.de“); „Wir haben einige
neue Leute von Anfang an gebracht,
was bei diesen Englischen Wochen
normal ist. Das erklärt, warum wir
in der ersten Halbzeit erst unseren
Rhythmus finden mussten. Aber si-
cher standen wir hinten auch schon
vor der Pause. In der zweiten Halb-
zeit waren wir dann wesentlich prä-
senter und haben auch besser ge-
spielt. Für den Aufwand, den wir in
der zweiten Halbzeit betrieben ha-
ben, sind wir dann belohnt worden.
Der Sieg war deshalb auch ver-
dient.“
Florian Kohfeldt, Coach der Werde-
Reserve, wurde ebenfalls auf der
klubeigenen Internet-Seite der Kie-
ler wie folgt zitiert: „Ich bin schon
enttäuscht, schließlich haben wir zu
Hause gespielt und wollten mindes-
tens einen Punkt mitnehmen. Aber
aufgrund der zweiten Halbzeit ist
der Sieg der Kieler verdient. Wir sind
dann ein zu hohes Risiko gegangen,
was nicht nötig gewesen wäre. Da
hätte das 2:0 für Kiel auch schon
früher fallen können.“
Da die erste März-Woche auch in
der Dritten Liga eine „englische“ ist,
geht es für Holstein Kiel bereits am
Mittwoch, 5. April weiter: Um 19 Uhr
empfangen die „Störche“ im Hol-
stein-Stadion den SV Wehen Wies-
baden.
BS