Online-Sportzeitung für den Norden 26_14 - page 6

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fuSSBAll 1. BuNDeSliGA
lasogga bleibt, calhanoglu geht
Kantersieg in Horst:
Für 15 Euro Eintritt gab es 15 HSV-Tore
VfR Horst –
Hamburger SV 0:15 (0:4)
VfR Horst:
Lemke (46. Körner) –
Suta, Rammer (46. Weckwert), M.
Gorny (75. Taser), F. Sommer (46.
Maniscalco), Dittmann (46. Kuck),
Viskovic (65. Horn), Gohlke, Beh-
rendt, Niendorf (65. Clasen), Pe-
tersen..
Trainer:
Lars Lühmann
Hamburger SV:
Brunst (46.
Kreidl) – Mancienne, Wester-
mann, Kacar (46. Derflinger), Ji-
racek, Jung (46. Steinmann),
Skjelbred (21. Demirbay), Stieber,
Cigerci, van der Vaart (46. Arslan),
Ilicevic (46. Diekmeier).
Trainer:
Mirko Slomka
Schiedsrichter:
Patrick Peter-
sen-Lund (TuS Hartenholm)
Zuschauer: 2.500 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Jiracek (20.), 0:2 Cigerci
(36.), 0:3 Stieber (44.), 0:4 van
der Vaart (45.), 0:5 Demirbay
(52.), 0:6 Cigerci (53.), 0:7 Stieber
(57.), 0:8 Demirbay (60.), 0:9 Ars-
lan (63.), 0:10 Cigerci (70.), 0:11
Stieber (80.), 0:12 Demirbay (83.),
0:13 Steinmann (86.), 0:14 Cigerci
(88.), 0:15 Cigerci (90.)
Etwas happig war dieser Eintritts-
preis schon: 15 Euro kostete eine
Eintrittskarte für das Testspiel des
Bundesligisten Hamburger SV
beim VfR Horst, der zuletzt in der
Saison 2013/2014 in Schleswig-
Holsteins Verbandsliga Süd-West
als Neuling nur knapp den Durch-
marsch in die Schleswig-Holstein-
Liga verpasste. Da der HSV wohl
rund 25.000 Euro für ein Freund-
schaftsspiel verlangt und rund
2.500 zahlende Zuschauer die
Partie auf der neuen Horster
Sportanlage am Heisterender
Weg, die mit dem Testspiel nach-
träglich noch einmal offiziell ein-
geweiht wurde, verfolgten, ist es
eine einfache Rechnung: Die Ra-
sensportler dürften, alleine aus
dem Verkauf von Eintrittskarten,
einen Gewinn von rund 12.500
Euro gemacht haben. Gewinner
waren aber auch die Zuschauer,
die exakt 15 Tore von den „Ro-
thosen“ (und somit quasi pro be-
zahltem Euro jeweils einen Tref-
fer) zu sehen bekamen – und
auch das Team von Mirko
Slomka, legte es doch mit einem
15:0-Kantersieg gegen den
Sechstligisten einen überzeugen-
den Auftritt hin.
Aber der Reihe nach: Rafael van
der Vaart, der sich erstmals nach
seinem verlängerten Sommer-Ur-
laub wieder das HSV-Trikot über-
streifte, hatte seien Anteil daran,
dass die Hamburger bereits nach
sechs Minuten zu einer ersten gu-
ten Chance kamen: Über van der
Vaart und Petr Jiracek kam der
Ball zu Ivo Ilicevic, der jedoch sein
Visier noch nicht genau genug
eingestellt hatte und viel zu hoch
zielte – höchstens beim Football
wäre dieser Versuch brauchbar
gewesen ... Zwar hielten die
Hausherren im Rahmen ihrer
Möglichkeiten gut dagegen, doch
die Überlegenheit des Erstligisten
war klar zu sehen. Eine gute Leis-
tung bot dabei auch Per Ciljan
Skjelbred, der nach einem Jahr
auf Leihbasis bei Hertha BSC
Berlin nun an die Elbe zurückkehrt
– und, so scheint es jedenfalls
momentan, dort auch bleiben
wird. Ein Lob verdiente sich aber
auch die Viererabwehrkette der
Horster um Dragan Suta, Nils
Niendorf, Florian Rammer und
Florian Sommer, die zunächst
sehr gut stand.
Rafael van der Vaart (10.) und Ili-
cevic (15.) hätten trotzdem früh
das 0:1 schießen können, schei-
terten aber jeweils knapp. In der
20. Minute ging der Favorit dann
jedoch in Führung: Nach einem
Fehler in der VfR-Abwehr (Kevin
Dittmann gab dabei keine gute Fi-
gur ab) war es Jiracek, der bisher
in Hamburg, auch aufgrund zahl-
reicher Verletzungen, noch nicht
richtig glücklich wurde, nun aber
zum 0:1 einschoss. Bitter: Skjel-
bred musste anschließend ver-
letzt ausgewechselt werden,
nachdem er einen Tritt auf den
Knöchel bekommen hatte. Eine
Verletzung ist natürlich das, was
alle Beteiligten in einem Testspiel
auf gar keinen Fall erleben wollen.
Für den Norweger kam Kerem
Demirbay, der in den vorherigen
Testspielen ebenfalls überzeugen
konnte, früher als gedacht in die
Partie.
Anschließend wusste vor allem
ein Horster zu überzeugen: Tor-
wart Rene Lemke trieb die Profi-
Kicker mit seinen starken Paraden
gleich reihenweise zur Verzweif-
lung. Auch, als HSV-Neuzugang
Zoltan Stieber aus bester Position
wuchtig abzog, parierte Lemke
bärenstark – den Nachschuss
versenkte Tolcay Cigerci aller-
dings zum 0:2. Cigerci, der aus
der A-Jugend des VfL Wolfsburg
an die Elbe gekommen war und
dort einen Profi-Vertrag erhielt.
Danach gab es aber wieder reich-
lich Applaus für den überragen-
den Lemke, der nicht nur gegen
den vollkommen frei vor ihm auf-
tauchenden van der Vaart bravou-
rös rettete, sondern danach auch
gleich drei Schüsse in Folge, die
Stieber, Cigerci und Ilicevic abga-
ben, parierten „Lemke alleine ge-
gen den HSV“, hätte man ange-
sichts dieser Spielszenen, in de-
nen die VfR-Verteidiger regelmä-
ßig mindestens einen Schritt zu
spät kamen, auch sagen können.
Kurz vor der Pause legte der Erst-
ligist dann aber doch noch einmal
zwei weitere Treffer nach: Zu-
nächst konnte Stieber den starken
Keeper doch noch überwinden,
als er den Ball von halbrechts aus
flach ins lange Eck versenkt.
Auch, weil die Kräfte der Horster
nun mehr und mehr nachließen
und sich der Außenseiter der
Pause entgegen sehnte, fiel kurz
darauf auch noch das 0:4. Van
der Vaart war es, der ganz genau
Maß nahm und den Ball aus rund
30 Metern zum deutlichen Pau-
sen-Stand versenkte. Für den
Niederländer war dies übrigens
sein erstes Tor im HSV-Trikot im
Kalenderjahr 2014. Anschließend
bat Schiedsrichter Patrick Peter-
sen-Lund (vom TuS Hartenholm)
die Erstliga- und Sechstliga-Kicker
zum Pausen-Tee – und, vor allem
dank Lemke, war es bis hierhin
für die Rasensportler ein mehr als
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,...16
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