Online-Sportzeitung für den Norden 26_14 - page 2

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Schürrles Hacke öffnet die Tür
Achtelfinal-Sieg gegen Algerien
erst nach Verlängerung
Der eingewechselte André Schürrle brachte Deutschland gegen Algerien gleich
zu Beginn der Verlängerung mit seiner Hacke in Führung.
Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)
Deutschland –
Algerien 2:1 n. V. (0:0, 0:0)
Deutschland:
Neuer – Mustafi
(70. Khedira), Mertesacker, Boa-
teng, Höwedes – Schweinsteiger
(109. Kramer) – Lahm, Kroos –
Özil, Müller – Götze (46.
Schürrle).
Trainer:
Joachim Löw
Algerien:
M’Bolhi – Mandi, Bel-
kalem, Halliche (97. Bougherra),
Ghoulam – Mostefa, Lacen –
Feghouli, Taider (78. Brahimi),
Soudani (100. Djabou) – Slimani.
Trainer:
Vahid Halilhodzic
Schiedsrichter:
Sandro Ricci
(Brasilien)
Zuschauer:
43.063
Tore:
1:0 Schürrle (92.), 2:0 Özil
(119.), 2:1 Djabou (121)
Gelbe Karten:
Lahm (1. Gelbe
Karte), Halliche (1. Gelbe Karte)
Als klarer Favorit ging die Deut-
sche Nationalmannschaft am
Montagabend in ihr Achtelfinale
der Fußball-Weltmeisterschaft ge-
gen Algerien. Dass mit Shkodran
Mustafi (ersetzte den erkrankten
Mats Hummels) und Benedikt Hö-
wedes erneut zwei gelernte In-
nenverteidiger auf den Außenpo-
sitionen der Viererkette began-
nen, sollte sich aber vor allem in
der ersten Halbzeit als ein Pro-
blem erweisen: Beiden Defensiv-
spielern gelang es nicht, sich mit
genauen Flanken gewinnbrin-
gend ins Offensivspiel einzubrin-
gen.
Im Gegenteil: Als sich Mustafi, der
in seiner Jugend beim Hamburger
SV spielte, in der neunten Minute
am gegnerischen Strafraum einen
leicht vermeidbaren Fehlpass
leistete, folgte darauf der erste
gefährliche Konter der Algerier:
Islam Slimani war über links auf
und davon, Torwart Manuel Neuer
verhinderte nahe der Seitenlinie
(!) per Grätsche Schlimmeres.
Dies war die erste von mehreren
guten Gelegenheiten der Nord-
afrikaner, die immer wieder von
Unsicherheiten der Deutschen
Abwehr profitierten. Sofiane Feg-
houli tanzte Höwedes und Jerome
Boateng aus (15.), zielte dann
aber ebenso hauchdünn vorbei
wie Faouzi Ghoulam (19.), der da-
von profitierte, dass Mesut Özil
keine Defensivarbeit verrichtete.
Die Chancen der DFB-Elf vor der
Pause resultierten ausnahmslos
aus Fernschüssen, die zumeist
von Tobias Schweinsteiger und
Felix Kroos abgegeben wurden.
Diese Versuche aus der Distanz
konnte der algerische Keeper
Rais M’Bolhi wiederholt nicht fest-
halten konnte. Die beste Möglich-
keit vergab Mario Götze, der nach
einem abgeprallten Kroos-Schuss
aus Nahdistanz nur M’Bolhis Kör-
per traf (40.).
In der zweiten Hälfte brachte der
eingewechselte André Schürrle
neuen Schwung ins Spiel der
DFB-Elf. Mustafi köpfte nach ei-
ner Kroos-Flanke genau in M’Bol-
his Arme (50.), ehe er später ver-
letzt ausgewechselt werden
musste und aufgrund eines Mus-
kelfaserrisses bei der WM nicht
mehr zum Einsatz kommen wird.
M’Bolhi wurde nun immer stärker:
Philipp Lahms Schuss lenkte er
noch am Eck vorbei (55.), dann
parierte er auch Kopfbälle von
Thomas Müller (80.) und
Schweinsteiger (89.) bärenstark.
Ob Miroslav Klose diese Kopfball-
Chancen genutzt hätte? Müller
vergab noch eine weitere Groß-
chance, als er einen Traumpass
von Sami Khedira erst perfekt an-
nahm, dann aber knapp rechts
vorbei schoss (82.). Auf der Ge-
genseite musste Neuer nach lan-
gen Pässen der Algerier mehr-
mals vor seinem Strafraum als
„Libero“ retten. So blieb es beim
0:0 und das Spiel ging in die Ver-
längerung – wer hätte das vorher
erwartet?
Als die Extra-Spielzeit gerade ein-
mal zwei Minuten alt und in
Deutschland gerade Mitternacht
war, fiel das erlösende Führungs-
tor: Müller bediente von links aus
Schürrle, der den Ball mit seiner
Hacke zum 1:0 ins Netz lenkte.
Für Sicherheit im Deutschen Spiel
sorgte dieses Tor allerdings kaum:
Weiterhin gab es viele Fehlpässe
und Ballverluste. Nach einem
Eckstoß schnupperte der Algerier
Mehdi Mustefa am Ausgleich
(101). Erst in der 119. Minute er-
höhte Özil im Nachschuss auf 2:0
– was sich noch als sehr wertvoll
entpuppte, denn im Gegenzug
verkürzte Abdelmoumene Djabou
noch zum 2:1 (120.). Dies war der
Endstand.
BS
1 3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,...16
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