Online-Sportzeitung für den Norden 07_17 - page 12

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HANDBALL 2. BUNDESLIGA
Sechster Heimsieg in Folge
In der Schlussphase spielte
Bad Schwartau wie ein Spitzenteam
Der Spielplan der Zweiten Bun-
desliga wollte es so, dass der VfL
Bad Schwartau eine Woche nach
seinem 30:21-Kantersieg gegen
die SG Leutershausen (neuSport
berichtete) am Freitagabend mit
dem Dessau-Roßlauer HV 06 in
seinem zweiten Heimspiel des
Jahres erneut einen letztjährigen
Aufsteiger empfing. Und mit einem
28:24 feierten die Bad Schwar-
tauer in der Lübecker Hansehalle
ihren sechsten Heimsieg in Folge.
Die Partie begann sehr zerfahren:
Als fast sechs Minuten absolviert
waren, waren erst drei Tore gefal-
len und es stand 1:2 aus VfL-Sicht.
Die aus Sachsen-Anhalt angereis-
ten Gäste spielten schnell in der
Abwehr und glänzten zudem mit
einer beweglichen sowie hart zu-
packenden Abwehr. So konnten
die Dessau-Roßlauer dreimal in
Führung gehen ‒ die Hausherren
blieben aber dran und glichen je-
weils aus. In der elften Minute ver-
gab Thies Glabisch zunächst noch
die große Chance, für die erste
VfL-Führung zu sorgen, als er mit
einem Siebenmeter an Phil Döhler,
dem einzigen Torwart im DRHV-
Kader, scheiterte. Kurz darauf ge-
lang Glabisch dann aber nach ei-
nem Tempogegenstoß doch das
4:3 und die erstmalige Führung,
die Oliver Milde sogar zum 5:3
ausbaute (13.).
In der Folge ging es Zug zum Zug
weiter. Bemerkenswert war, dass
die Gäste sich früh des taktischen
Schachzugs, Dohler vom Parkett
zu beordern und dafür einen sieb-
ten Feldspieler zu bringen, bedien-
ten. So lagen die Bad Schwartauer
beim 7:8 wieder im Hintertreffen
(25.), trafen dann aber dreimal in
Folge zum 10:8. Den 8:8-Aus-
gleich erzielte dabei Tim Claasen
von der Siebenmeterlinie aus,
dann stieg Toni Podpolinski zwei-
mal im Rückraum hoch und voll-
streckte. Den neunten Gäste-Tref-
fer beantwortete erneut Podpolin-
ski mit dem 11:9, ehe Glabisch er-
neut einen Gegenstoß erfolgreich
abschloss. Dieses12:9 bedeutete
die erste Drei-Tore-Führung und
zugleich auch den Pausenstand.
In der Schlussphase der ersten
Halbzeit profitierten die Bad
Schwartauer davon, dass sich die
Dessau-Roßlauer wiederholt tech-
nische Fehler leisteten und die
DRHV-Schützen, die sechs Tage
zuvor beim 29:25-Heimsieg gegen
den EHV Aue noch am konstan-
testen getroffen hatten, in der Han-
sehalle unter großem Wurf-Pech
litten. Die Anhaltiner gaben sich
damit aber noch lange nicht ge-
schlagen, sondern im zweiten
Durchgang weiter Gas, was ihnen
in der 36. Minute beim 13:13 den
abermaligen Ausgleich bescherte.
Und fünf Minuten später geriet die
Heim-Sieben beim 17:18 (42.) so-
gar noch einmal ins Hintertreffen.
In der 45. Minute vergab Claasen
beim Stand von 19:18 eine große
Chance, für eine Zwei-Tore-Füh-
rung zu sorgen, als er freistehend
an Döhlers Reflexen scheiterte.
Und dies war aus VfL-Sicht dop-
pelt ärgerlich, weil der Dessauer
Radek Sliwka sich stark durch-
tankte und zum 19.19 egalisierte.
In der 46. Minute sorgte Jan Schult
dann aber für die besagte Zwei-
Tore-Führung. Wer glaubte, dass
die Bad Schwartauer nun davon-
ziehen und einen sicheren Heim-
sieg feiern würden, irrte sich je-
doch: Zunächst verhinderte VfL-
Keeper Dennis Klockmann noch
den drohenden 23:23-Ausgleich,
doch die Schiedsrichter sprachen
den Gästen einen Strafwurf zu,
den Vincent Sohmann zum Gleich-
stand verwandelte (50.). Sollte das
Team von VfL-Trainer Torge Greve
den ersten Heim-Punktverlust seit
dem 23:23-Unntschieden gegen
die HSG Konstanz vom 8. Oktober
2016 oder gar die erste Heimnie-
derlage in dieser Spielzeit geben?
Nein, denn die Bad Schwartauer
agierten in der Schlussphase mit
der Klasse und Erfahrung eines
echten Spitzenteams und konnten
noch einmal zulegen. Markus Han-
sen setzte sich stark gegen die
Gäste-Abwehr durch und erzielte
das 24:23 Nach dem folgenden
Ausgleich bereitete Hansen bären-
stark vor für Maris Fuchs
(25:24/53.). Die Gäste setzten nun
alles auf eine Karte und brachten
erneut einen siebten Feldspieler ‒
doch sie kamen nicht entschei-
dend zum Abschluss und im Tem-
pogegenstoß erzielte Glabisch das
26:24 (54.). In der Folge gab es
gleich zwei Zeitstrafen gegen die
Dessauer, die weiterhin unter ihrer
hohen Quote an technischen Feh-
lern litten. So war das 27:24, das
Claasen nervenstark per Sieben-
meter erzielte, eine Vorentschei-
dung (57.). Nach mehreren verge-
benen Chancen auf beiden Seiten
(Döhler rettete zweimal stark, auf
der Gegenseite parierte Klock-
mann unter anderem einen Sie-
benmeter/58.) setzte Schult in der
letzten Minute den Schlusspunkt
zum 28:24-Endstand.
BS
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 12
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