Online-Sportzeitung für den Norden 84_16 - page 2

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FUSSBALL 1. BUNDESLIGA
Kruse nimmt Starks Geschenk an
Berlin war eine Reise wert:
Bremen feiert seinen ersten Auswärtssieg
Hertha BSC Berlin –
SV Werder Bremen 0:1 (0:1)
Hertha BSC Berlin:
Jarstein ‒
Pekarik (71. Schieber), S. Lang-
kamp (20. Stocker), Stark, Plat-
tenhard ‒ Skjelbred, Lustenber-
ger ‒ Esswein (57. Weiser), Da-
rida, Kalou ‒ Ibisevic.
Trainer:
Pal Dardai
SV Werder Bremen:
Drobny ‒
Bauer, Sané, Moisander, Santi-
ago Garcia (78. Gebre Selassie)
‒ Fritz. Bargfrede ‒ Bartels, Gna-
bry (88. Junuzovic) Kruse (84.
Veljkovic).
Trainer:
Alexander Nouri
Schiedsrichter:
Harm Osmers
(SV Baden)
Zuschauer:
51.337
Tor:
0:1 Kruse (41.)
Gelbe Karten:
‒ Bargfrede (2.
Gelbe Karte), Fritz (4.), Kruse (1.)
Die Favoritenrolle war klar ver-
teilt, als der SV Werder Bremen,
der aus seinen ersten sechs Aus-
wärtsspielen dieser Bundesliga-
Saison nur zwei magere Punkte
geholt hatte, am Sonnabend bei
Hertha BSC Berlin gastierte ‒
denn die Hauptstädter hatten ihre
ersten sechs Heim-Auftritte die-
ser Serie allesamt gewonnen.
Doch Berlin war für die Bremer
eine Reise wert: Sie triumphier-
ten ebenso überraschend wie
verdient mit 1:0 und feierten da-
mit ihren zweiten Sieg in Folge.
Im Berliner Olympia-Stadion nah-
men zunächst die Hausherren
das Heft des Handelns in die
Hand. Als Alexander Esswein
aus dem linken Halbfeld flankte,
entstand daraus bereits in der
ersten Spielminute die erste Her-
tha-Chance, bei der Vedad Ibi-
sevics Direktabnahme aber klar
über die Latte ging. Die Haupt-
städter hatten ein klares Plus an
Ballbesitz und haderten mit
Schiedsrichter Harm Osmers
(aus Hannover), der nach Marvin
Plattenhardts Freistoßflanke ei-
nen Ellenbogencheck von Niklas
Moisander gegen Ibisevic unge-
ahndet ließ. Einen Rückschlag
für die Heim-Elf gab es, als Se-
bastian Langkamp schon früh mit
muskulären Problemen passen
musste.‒ Valentin Stocker betrat
dafür nach 20 Minuten den Platz.
In der Folge übernahmen die
Bremer dann langsam aber si-
cher das Kommando. Bei der
ersten Torannäherung der Gäste
hatte Max Kruse noch kein Ziel-
wasser getrunken, als er nach ei-
nem schnellen Gegenstoß deut-
lich über die Latte zielte. Diese
Szene hatte aber Signalwirkung,
denn auf sie folgten weitere gute
Angriffe der Bremer. So flankte
Fin Bartels nach einem schönen
Doppelpass mit Bauer von rechts
scharf nach innen, wo Claudio
Pizarro von halbrecht aus kurzer
Entfernung wuchtig abzog, aber
am gut reagierenden Hertha-Tor-
wart Rune Jarstein scheiterte.
Kruses Nachschuss wurde vom
Rücken eines Berliners über die
Latte gelenkt ‒ Referee Osmers
entschied jedoch fälschlicher-
weise auf Abstoß.
Darüber, dass ihnen ein Eckstoß
verweigert worden war, ärgerten
ich die Bremer aber nicht lange,
sondern stattdessen zogen sie
weiter ihr gutes Pressing auf. So
kam Kruse nach einer Links-
flanke zum Abschluss, bekam
aber nur einen harmlosen
Schuss zustande, der Jarstein
bestenfalls ein müdes Lächeln
abrang. Gefährlicher war da
schon ein Versuch von Pizarro,
der den Ball ebenfalls nach einer
Linksflanke aus 16 Metern halb-
rechter Position deutlich besser
traf ‒ aber die Herthaner blockten
den Ball ab. Kurz vor der Pause
sollte das Pressing der Gäste
dann belohnt werden: Hertha-
Verteidiger Stark wusste nicht,
wohin er einen Ball spielen sollte,
und setzte deshalb vor dem ei-
genen Strafraum zu einem Solo-
lauf an, bei dem er auf Kruse traf:
Der Werder-Stürmer spekulierte
richtig, stellte seinen linken Fuß
in die Laufbahn des Balls, der
daraufhin hochsprang. Reakti-
onsschnell legte sich Kruse das
Spielgerät selbst mit seinem Kopf
vor und schoss dann freistehend
vor Jarstein von halbrechts aus
links am Keeper vorbei zum 0:1
ein.
Dieser Rückstand brachte die
Berliner dazu, in den letzten Mi-
nuten der ersten Halbzeit wieder
deutlich engagierter nach vorne
zu spielen. Dies hätte mit dem
zügigen Ausgleich belohn wer-
den können, doch nach einer
Linksflanke von Plattenhardt
köpfte Ibisevic am langen Pfos-
ten über die Latte. Noch knapper
wurde es in der Nachspielzeit
des ersten Durchgangs, als der
Ball über Plattenhardt und den
Ex-Wolfsburger Esswein zu Sto-
cker gelangte: Er trieb das Spiel-
gerät gut durch das Mittelfeld und
passte schließlich steil zu Ibise-
vic, der seinen Schlenzer an den
rechten Außenpfosten setzte.
Kurz darauf ertönte der Pausen-
pfiff ‒ die Bremer führten auf-
grund ihres couragierten Auftritts
absolut verdient, angesichts des
Pfostentreffers aber auch etwas
glücklich.
Der zweite Durchgang wurde mit
einem „tschechischen Duell“ er-
öffnet: Der in Diensten von Her-
tha BSC stehende Vladimir Da-
1 3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,...16
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