Online-Sportzeitung für den Norden 29_16 - page 19

TRAVEMÜNDER WOCHE
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ihre Leistung auf dem Wasser
geehrt werden. „Glamour und
Gänsehaut am Ende einer Re-
gatta sind doch das Schönste
daran“, sagt Jeske, die seit 20
Jahren Mitglied im Lübecker
Yacht-Club ist.
Wie so viele ehrenamtliche Tä-
tigkeiten auf der Travemünder
Woche ähnelt auch ihr Bereich
hinter den Kulissen einem Lo-
gistikzentrum: Kaum stehen die
Gewinner einer Klasse fest, eilt
Jeske, selbst leidenschaftliche
Seglerin, zum Siegerpodest – im
Gepäck Wanderpreise und Eh-
rungen für das erste Drittel einer
Klasse. Die Preise zur TW stam-
men aus dem Hause Rotter Glas
Germany, einem Lübecker Tra-
ditionsunternehmen, das die
Glaspokale zu echten Unikaten
veredelt.
Bei der Gravur in den Unterneh-
mensräumen in Lübeck kommt
ein von Carl Rotter Senior ent-
wickeltes Sandstrahl-Verfahren
zur Anwendung. Mit einem fein
abgestimmten Sand werden die
Glaspreise an einem speziell ab-
geschirmten Arbeitsplatz „befeu-
ert“. Eine auf dem Glas ange-
brachte Spezialfolie sorgt dafür,
dass die Silhouette der entspre-
chenden Bootsklasse, der
Schriftzug und natürlich die Plat-
zierung in die klare Glasoberflä-
che graviert wird, während der
Rest geschützt bleibt. Im An-
schluss setzen die Glasverede-
ler auch noch den Schleifstein
an und geben dem Motiv des je-
weiligen Bootes auf dem Glas
durch das Nachziehen von
Mast, Baum und Rumpflinien
Kontur und Tiefe. So entstehen
echte Unikate. „Bei uns ist alles
wahre Handarbeit mit einem ho-
hen Anspruch. Daher arbeiten
wir auch mit unserem patentier-
ten Verfahren und nicht mit ei-
nem Laser, da dabei die Kanten
weggesprengt und damit unsau-
ber werden würden“, sagt Birgit
Rotter, Geschäftsführerin im
Hause Rotter. Carl Rotter ist es
ein besonderes Anliegen, die
Preise für die TW zu fertigen:
„Als Seglern und Lübeckern liegt
uns die Travemünder Woche
sehr am Herzen. Und die Preise
erfreuen sich eines solch hohen
Ansehens, dass wir inzwischen
für Segelveranstaltungen in
ganz Deutschland Preise ferti-
gen.“
Gefüllt sind die edlen Gefäße mit
Gaumenfreuden aus einem Un-
ternehmen, das die Travemün-
der Woche seit Jahren versüßt:
Die Marzipanherzen, -brote und
Pralinen des TW-Unterstützers
Niederegger sind einer der An-
reize für die Regattateilnehmer,
so hoch wie möglich aufs Trepp-
chen zu segeln. Denn: Je besser
die Platzierung, desto größer
das Rotter-Glas, das Martina
Jeske vor jeder Siegerehrung
üppig mit Niederegger-Marzipan
bestückt.
Zurück zur Logistik: Zu feinem
Glas und edlem Süßen gesellen
sich im Jahr der 127. Travemün-
der Woche rund 30 Wander-
preise, die unterschiedlicher
nicht sein könnten. Ein schlichter
Holzrahmen, ein stilvolles
Schiffsmodell oder auch ein gi-
gantischer Plüsch-Affe begleiten
die Segler nach Hause, die den
Wanderpreis ersegeln. Und das
ist mitunter nicht der Sieger ei-
ner Klasse, sondern derjenige
mit einer besonderen Leistung
oder Eigenschaft. Für das äl-
teste Boot, den jüngsten Segler
oder auch mal augenzwinkernd
für denjenigen, der die meisten
Proteste kassiert hat, haben die
Stifter ihre Preise ausgeschrie-
ben.
Am liebsten behält Preise-Che-
fin Jeske die Wanderpreise der
Klassen, die regelmäßig zu Gast
auf der Travemünder Woche
sind, gleich in ihrem Reich unter
dem Dach des Lübecker Yacht-
Clubs. „Damit sicher ist, dass er
zur nächsten Travemünder Wo-
che auch wieder hier ist“, sagt
Jeske. Und damit auch im kom-
menden Jahr Segler aus aller
Welt wieder Gänsehaut und Gla-
mour auf der Travemünder Wo-
che erleben.
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