Online-Sportzeitung für den Norden 29_16 - page 14

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TRAVEMÜNDER WOCHE
Drews gewinnt „eigenen“ Preis
WM-Entscheidungen der Splash Blue
führen zu Frust und Freude
Es lag Spannung in der Luft am
vorletzten Tag der Travemünder
Woche: Kräftige Regenfronten
entluden sich über der Lübecker
Bucht, das WM-Titelrennen in
der Splash-Blue-Klasse wurde
nach hartem Durchgreifen der
Jury auf dem Wasser zugunsten
des Niederländers Sam Peeks
entschieden, und die Abreise di-
verser Segler inmitten des Fes-
tival sorgte mitunter für gereizte
Nerven. Neben Peeks durften
sich auch noch der Schweizer
Matthias Meier über seinen Sieg
beim Eurocup der Splash Red
und die Crew von Martin Menz-
ner (Stein) über den Titelgewinn
bei den German Open der J/22
freuen.
Ein Wetter von Sonnenschein bis
Starkregen, dazu unterschiedli-
che Winde mit einigen heftigen
Schauerböen schüttelten alle Ak-
teure auf dem Wasser kräftig
durch. Segler, die Teams der
Wettfahrtleitungen, aber auch die
Fotografen auf den Schlauch-
booten mussten einiges abwet-
tern, um nicht komplett durchge-
froren wieder an Land zu kom-
men. Die Segler der Laser-Mas-
ter-Meisterschaften hielten sich
zwischendurch mit Liegestützen
auf ihrem Boot auf Betriebstem-
peratur, um das kompakte Se-
gelprogramm durchzustehen.
Und auf der Seebahn gab es so-
gar einen Mastbruch.
Splash Blue WM
Der Tscheche Michal Kostyö war
mehr als unglücklich nach dem
zweiten Tag der Finalrennen.
Souverän hatte er die Vorrunde
an den ersten Tagen der Welt-
meisterschaft überstanden. Und
auch am Freitag hatte er das
Feld der 86 Teilnehmer – vorran-
gig aus den Niederlanden – noch
angeführt. Dann aber riss der Er-
folgsfaden bei dem 15-Jährigen.
Platz 27 zum Auftakt in den
Samstag warf ihn auf Rang zwei
zurück. Im abschließenden Ren-
nen traf es ihn noch härter. Von
den Schiedsrichtern auf dem
Wasser bekam er seine zweite
gelbe Flagge gezeigt, damit
musste er aus dem Rennen aus-
steigen, konnte aufgrund seiner
guten Leistungen immerhin Platz
drei halten. „Ich segele seit ei-
nem Jahr Splash, war auch
schon im vergangenen Jahr bei
der WM dabei und bin dort auf
Platz neun gelandet. In diesem
Jahr wollte ich so gut segeln wie
möglich. Der dritte Platz ist gut.
Aber ich bin schon ein bisschen
traurig, denn die Jury hat die WM
entschieden“, sagte der Tsche-
che, der in seinem Heimatland
gerade einmal eine Konkurrenz
von etwa zehn Splash-Seglern
hat. Ganz anders ist die Situation
in den Niederlanden. „Die Splash
sind bei uns die populärste Ju-
gendklasse nach dem Optimis-
ten“, berichtete der 18-jährige
Sam Peeks. Er freute sich, am
letzten Tag noch auf die oberste
Stufe des Siegertreppchens ge-
segelt zu sein. „Der Titelgewinn
war das Ziel. Es war eine tolle
Woche mit unterschiedlichen Be-
dingungen – erst leichter, dann
stärkerer Wind.“ Er selbst kam
mit allen Winden zurecht und
setzte sich schließlich vor seiner
Landsfrau Barte van der Zijden
durch. Der junge Niederländer
fügte seiner Erfolgsbilanz der
vergangenen Wochen einen wei-
teren Titel zu. Er kam direkt vom
Wolfgangsee in Österreich nach
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20,21,22,23,...24
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