Online-Sportzeitung für den Norden 47_16 - page 4

SeITe 04
FuSSBall 1. BuNDeSlIga
Die schnelle Sportzeitung
im Printabo und Internet
Wolfsburger in Führung: Yannick
Gerhardt behauptete sich stark
auf der linken Seite und flankte
in die Mitte, wo Caligiuri zum
Kopfball kam. Diesen konnte
Jarstein noch parieren, doch den
Abpraller beförderte Bora Mayo-
ral zum 1:0 ins Netz ‒ dass der
Spanier in vorderster Front ne-
ben Gomez begann, hatte sich
also schon ausgezahlt, denn ihm
gelang prompt sein erster Bun-
desliga-Treffer. Die Herthaner
schlugen allerdings zügig zu-
rück: Marvin Plattenhardt zeigte,
dass er ganz viel Gefühl im Fuß
hat, und jagte einen Freistoß aus
20 Metern ganz exakt links zum
1:1 ins Netz.
Von diesem ärgerlichen Gegen-
treffer ließen sich die VfL-Spieler
jedoch nicht aus der Bahn wer-
fen, sondern gingen stattdessen
zügig wieder in Führung. Einen
von Gerhardt aus dem linken
Halbfeld nach vorne geflankten
Ball nahm Paul Seguin hervor-
ragend mit und schob dann von
links aus spitzem Winkel flach
am herausstürzenden Jarstein
vorbei ein- 2:1, der vermeintliche
Außenseiter führte erneut. An-
schließend legten die Nieder-
sachsen ihre forsche Spielweise
ab und zogen sich zurück, so
dass die Berliner kommen konn-
ten. Allerdings blieben sie dabei
zunächst erschreckend harmlos,
weshalb Benaglio ‒ seiner bis
dahin starken Abwehr sei Dank
‒ kaum einmal ernsthaft eingrei-
fen musste.
Obwohl die Berliner auch nach
dem Seitenwechsel tonange-
bend blieben und ein klares Plus
in Punkto Ballbesitz besaßen,
hätten die „Wölfe“ ihren Vor-
sprung ausbauen können. In der
55. Minute hatte Mario Gomez
nämlich auf einmal eine gute
Chance, doch einen 15-
Meter.Scuss wehrte Jarstein mü-
helos ab. Dann bewies Hertha-
Coach Pal Dardai, der auf sei-
nen Torjäger Vedad Ibisevic
(Gelb-Sperre)
verzichten
musste, ein gutes Händchen, als
er Alexander Esswein einwech-
selte. Denn ausgerechnet der
Ex-Wolfsburger war es, der in
der 69. Minute von keinem VfL-
Spieler angegriffen wurde und
diese Freiheit dazu nutzte, um
aus 25 Metern wuchtig flach links
zum 2:2 einzuschießen.
In der Folge wurden die Haus-
herren wieder etwas offensiver,
ohne dabei allerdings ins letzte
Risiko zu gehen. Es galt, zumin-
dest einen Punkt zu sichern ‒
das dachte sich auch Seguin,
der einen Konter der Gäste un-
terband, als er sich nur noch mit
einem Foul dazu in der Lage
sah, den schnellen Kalou im lin-
ken Mittelfeld zu stoppen. Die
Schlussphase mussten die
Wolfsburger also in Unterzahl
absolvieren und als Caligiuri
dann im eigenen Strafraum beim
Versuch, einen Ball aus der Ge-
fahrenzone zu klären, eher Plat-
tenhardt traf, sprach Schieds-
richter (aus Münster-Sarmsheim)
den Herthanern einen Elfmeter
zu. Diesen verwandelte Kalou
flach links zum 2:3-Endstand.
VfL-Trainer Valérien Ismaël
wurde anschließend auf der In-
ternet-Seite seines Vereins
(
“) wie folgt
zitiert: „Wir haben bis zum 2:2
gezeigt, dass wir bereit sind. Die
Tore haben uns sehr gut getan
und wir sind auch gut organisiert
aus der Halbzeit gekommen.
Nach dem Ausgleich hat sich
aber vielleicht wieder etwas die
Angst eingeschlichen, das ist
dann eine Kopfsache. Auch
dann müssen wir aber bis zum
Schluss einen kühlen Kopf be-
wahren. Aber bei uns kamen
dann vermeidbare Fehler dazu:
Die Gelb-Rote Karte hätte nicht
sein müssen und auch bei der
Elfmeter-Situation hätte man
besser verteidigen können. Es
ist ganz bitter, dass man kurz vor
Schluss noch einen Elfmeter ge-
gen sich bekommt und dadurch
das Spiel verliert. Wir sind mitten
drin im Abstiegskampf, weil wir
es derzeit einfach nicht schaffen,
unsere Leistung über 90 Minuten
abzurufen. Die Partie müssen
wir jetzt erst einmal sacken las-
sen und dann mit voller Konzen-
tration das nächste Spiel ange-
hen.“
Hertha-Coach Pal Dardai er-
klärte ebenfalls auf der Wolfs-
burger Internet-Seite: „Am Ende
war der Sieg verdient. Allerdings
war es nach dem Rückstand
nicht einfach für uns. Wolfsburg
hat gut organisiert gestanden,
wir haben vor den Gegentoren
allerdings auch Geschenke ver-
teilt. In der Halbzeit wären wir
auch mit einem Remis zufrieden
gewesen, aber die Mannschaft
wollte unbedingt den Sieg holen
und auch die Einwechselspieler
haben einen richtig guten Job
gemacht. Glückwunsch an
meine Mannschaft zum Sieg.“
BS
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