Online-Sportzeitung für den Norden 02_20

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 13 Der Meister in der Verfolgerrolle Die SG glaubt noch an die nächste Deutsche Meisterschaft Vor dem Start in die Saison 2019/2020 äußerte sich Maik Machulla, der mit zwei Meister- schaften in Folge so sensationell erfolgreich als Cheftrainer ge- startet ist, zu den Erwartungen: „Mit Tobias Karlsson und Ras- mus Lauge haben uns zwei ab- solute Schlüsselspieler im An- griff und in der Abwehr verlas- sen. Es wird sicherlich eine große Herausforderung für uns als Mannschaft diese Lücke zu schließen. Ich bin aber sehr op- timistisch, dass jeder einzelne Spieler einen Schritt nach vorne machen wird und wir diese bei- den Abgänge kompensieren werden. Dass uns dieser Umbau schnell gelingen wird, davon bin ich überzeugt. Natürlich ist es aber mit zwei Meisterschaften in Folge noch schwerer. Wir wer- den die Gejagten sein. Ich denke, dass wir als zweifacher Deutscher Meister in Folge die höchsten Ansprüche an uns sel- ber haben. Dem wollen wir ge- recht werden. Unser Ziel ist es, dieses Topniveau zu halten und uns gezielt zu verbessern. Ich hoffe, dass meine Jungs von Verletzungen verschont bleiben, dann ist für uns in allen drei Wettbewerben viel möglich.“ SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke war der gleichen Auffassung wie sein Cheftrainer: „Unser Ziel ist es erneut, in allen drei Wettbewerben das Best- mögliche zu erreichen. Wir ha- ben uns als Ziel gesetzt, das Fi- nal Four in Hamburg und in Köln zu erreichen. Wir haben den An- spruch, ganz oben mitzuspielen. In der ewigen Tabelle der Hand- ball-Bundesliga stehen wir auf Rang zwei und in der europäi- schen Rangliste auf Platz fünf. Dies belegt, dass wir uns zu den europäischen Topclubs zählen können! Nun, der bisherige Verlauf der Serie zeigt sich durchaus „durchwachsen“. Das ange- strebte Ziel der Teilnahme am DHB-Pokal-Final Four ist nicht erreicht worden. In eigener Halle unterlagen die Machulla-Schütz- linge imAchtelfinale den Recken von Hannover-Burgdorf mit 20:26 und versäumten damit zum dritten Mal in Folge die Teil- nahme am Hamburger Event. Der Start in die Meisterschaft verlief hingegen optimal: Bei der hoch eingeschätzten Mann- schaft aus Melsungen , insge- heim schon „MT Deutschland“ genannt, wurde souverän mit 24:19 gewonnen. Nächste Na- gelprobe war dann das Heim- spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Nach einer packenden Partie blieben die Punkte mit 30:27 an der Flensburger Förde. Der erste Rückschlag folgte im hessischen Wetzlar, wo der Meister nur ein 27:27 Unent- schieden schaffte. Es folgte ein Heimsieg über Erlangen (24:21), ehe es dann zum zweiten Kräf- temessen mit dem ungeliebten Nachbarn aus der Landeshaupt- stadt kam. Das erste Treffen hat- ten die Kieler beim Supercup für sich entschieden. Und auch in ihrer Sparkassen Arena hatten die Zebras beim 28:24 die Nase vorn. Gut erholt von der Pleite gegen den Erzfeind wurde DhfK Leipzig mit einer 30:22 Packung auf die Heimreise geschickt. Es folgten zwei, nicht für möglich gehaltene, Niederlagen gegen die Recken aus Hannover. Zu- nächst mussten nach einem wahren Krimi, die Punkte, mit 22:23 in der niedersächsischen Landeshauptstadt belassen wer- den, ehe es dann im DHB-Pokal eine schmerzhafte Heimnieder- lage zu verbuchen gab. Mit drei Siegen in Folge wurde der An- schluss an die Tabellenspitze wieder hergestellt: Die Berliner Füchse wurden erfolgreich, 27:23, erlegt; GWD Minden musste sich in eigener Halle mit dem gleichen Resultat geschla- gen geben und schließlich wur- den die Eulen aus Ludwigshafen mit 29:26 geschlagen. Sehr weh tat das Auswärts unentschieden in Stuttgart, wo es nur zu einem 23:23 reichte. Drei Glanzvorstel- lungen in Folge gab es danach auswärts zu vermelden: In Göp- pingen 28:22, in Lemgo gar mit 27:18 (!) sowie in Nordhorn beim 29:20. Zu Hause folgte ein Erfolg über den Bergischen HC, ehe es dann mit einem 25:26 in Sachsen-Anhalt, beim SC Mag- deburg eine weitere, schwer ver- dauliche Niederlage gab. Im De- zember folgten noch vier weitere Bundesligapartien die sämtlich gewonnen wurden: Gegen Ba- lingen-Weilstetten 32:25, bei den Eulen Ludwigshafen 25:23, bei den Rhein-Neckar Löwen 24:22(!) und schließlich musste sich GWD Minden am zweiten Weihnachtstag mit 22:27 ge- schlagen geben. Zwischen den Bundesligaspielen standen na- türlich noch die Partien der Kö- nigsklasse auf dem Programm. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es danach aus, dass sich der am- tierende deutsche Meister weiter um die Teilnahme am EHF Final Four bewerben kann. Nach der, der Europameisterschaft ge- schuldeten Winterpause, startet die Bundesliga am 2. Februar 2020 in die entscheidende Phase. Die SG muss in der Flens-Arena die Hinspielpleite gegen den SC Magdeburg ver- gessen machen, eine ungemein schwierige Aufgabe. In der ak- tuellen Tabelle der Liqui Moly Handball-Bundesliga rangieren die Gegner vom ersten Spieltag nach der Europameisterschaft punktgleich mit 30:10 Punkten auf Rang drei und vier. Bleibt zu hoffen, dass beide Teams ohne verletzte Akteure antreten kön- nen. AB Ein Wiedersehen könnte es am 2. Februar zwischen Jim Gottfridsson (SG, links) und dem Magdeburger Christian O'Sullivan geben. Foto: Eibner-Pressefoto/Da- niel Reichelt (Archiv)

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