Online-Sportzeitung für den Norden 13_19

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA SEITE 03 Am Montagabend gegen Magdeburg Erstmals seit zehn Jahren steht der HSV wieder im Pokal-Halbfinale Als eine von nur noch fünf Fuß- ball-Profi-Mannschaften in Deutschland tanzt der Hambur- ger SV in der heißen Phase der Saison noch auf zwei Hochzei- ten. Während die SG Eintracht Frankfurt im Europa-League- Viertelfinale steht, schafften die Hamburger als einziger Zweitli- gist neben den drei Bundesligis- ten FC Bayern München, Rasen- Ballsport Leipzig und SV Werder Bremen den Einzug in das DFB- Pokal-Halbfinale. Pierre-Michel Lasogga schnürte am Dienstag- abend im Viertelfinale einen Dop- pelpack zum 2:0-Sieg beim Zweitliga-Rivalen SC Paderborn 07. In der 54. Minute köpfte der Torjäger einen Eckstoß von Dou- glas Santos ein, ehe er nach gu- ter Vorarbeit von Orel Mangala nachlegte (68.). Damit steht der HSV erstmals seit zehn Jahren wieder im Halbfinale des DFB- Pokals – damals hatten die Ham- burger am 22. April 2009 das Halbfinale mit 1:3 im Elfmeter- schießen gegen Werder Bremen verloren. So sportlich reizvoll und auch fi- nanziell wertvoll der Einzug in die Vorschlussrunde des DFB-Po- kals auch ist – noch viel wichtiger wäre es für die „Rothosen“ na- türlich, den sofortigen Wieder- aufstieg in die Erste Bundesliga zu schaffen. Obwohl das Team von HSV-Trainer Hannes Wolf n der Zweiten Liga zuletzt zweimal sieglos blieb (am 30. März gab es ein 0:0 beim VfL Bochum, da- vor setzte es eine 2:3-Heimpleite gegen den SV Darmstadt 98) und nur zwei seiner jüngsten sechs Auftritte gewann, hat es eine gute Ausgangsposition und alles in der eigenen Hand. Am Montag, 8. April beenden die Hamburger den 28. Spieltag, wenn sie um 20.30 Uhr im hei- mischen Volkspark-Stadion den 1. FC Magdeburg empfangen. Dabei schließt sich für Wolf der Kreis: Denn nachdem sein Vor- gänger Christian Titz Ende Ok- tober gehen musste – übrigens nach einem 0:0 gegen die Bo- chumer –, saß Wolf am 26. Ok- tober 2018 in Magdeburg erst- mals auf der HSV-Bank und freute sich über einen 1:0-Sieg. Khaled Narey war in der 77. Mi- nute der Schütze des goldenen Treffers, mit dem eine Positivse- rie von drei Siegen in Folge ein- geleitet wurde. Doch so erfolgreich die Arbeit von Wolf anfänglich war (19 von 21 möglichen Punkten aus den ersten sieben Partien), so sehr geriet der HSV-Motor anschlie- ßend in das Stottern. Interessant ist: Während Titz gehen musste, nachdem er aus den ersten zehn Partien 18 Punkte geholt hatte und zwei Zähler hinter dem Spit- zenreiter 1. FC Köln lag, wurden aus den ersten zehn Rückrun- den-Spielen gegen dieselben Gegner mit Wolf nur 14 Punkte geholt. Dies ergibt aktuell einen Drei-Zähler-Rückstand auf die Kölner, die immer noch Tabellen- führer sind und noch eine Be- gegnung mehr auszutragen ha- ben ... Gegen den letztjährigen Neuling Magdeburg, darüber gibt es keine zwei Meinungen, ist ein Sieg Pflicht. Das Team aus der Landeshauptstadt von Sachsen- Anhalt liegt aktuell auf dem Re- legationsrang, hat aber bei nur drei Punkten Rückstand auf den SV Sandhausen 1916, der den rettenden 15. Platz belegt, im Kampf um den Klassenerhalt noch alles in der eigenen Hand. Im November 2018 nahmen die FCM-Verantwortlichen allerdings einen Trainerwechsel vor: Jens Härtel, der die Magdeburger in der Saison 2014/2015 zur Meis- terschaft in der Regionalliga Nordost, dann zweimal auf den vierten Platz in der Dritten Liga und im Mai 2018 schließlich zur Drittliga-Meisterschaft geführt hatte, musste gehen. Neuer Übungsleiter wurde Michael Oenning (53), der im Sommer 2010 zunächst für 27 Spiele als Co-Trainer von Armin Veh beim HSV tätig war, ehe er sich vom März 2011 bis zum September 2011 als Chefcoach versuchen durfte. Darauf folgten eine mehr als viereinhalbjährige Vereinslo- sigkeit und schließlich ein andert- halbjähriges Engagement beim ungarischen Klub Vasas FC, ehe Oenning durchaus überraschend die Magdeburger übernahm. In seinem Kader stehen zudem zwei Spieler mit einer HSV-Ver- gangenheit. Steven Lewerenz (27) ist sogar gebürtiger Ham- burger und kam 2003 vom VSG Stapelfeld in die Jugend der „Ro- thosen“. In der Saison 2009/2010 hoffte der Offensiv- mann bei der Zweiten Mann- schaft der „Rothosen“ vergeblich auf den Durchbruch zum Profi- Team. Als gebürtiger Neumüns- teraner kam Torwart Alexander Brunst-Zöllner (23) nach Statio- nen beim MTSV Olympia Neu- münster und TSV Gadeland im Sommer 2008 zum HSV, wo er 2014 aus der Jugend in den Profi-Kader aufstieg, aber Tor- wart Nummer drei blieb. Beim FCM war er im Herbst Stamm- keeper, hütet aber seit der Win- terpause nur noch den Platz auf der Bank und nicht mehr das Ge- häuse. Auch der Magdeburger Defensivmann Aleksandar Ignjovski, der von 2011 bis 2014 beim SV Werder Bremen kickte, hat eine norddeutsche Vergan- genheit. BS Im Hinspiel erzielte Khaled Narey das goldene Tor zum 1:0-Sieg des HSV in Mag- deburg. Foto: NG (Archiv)

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