Online-Sportzeitung für den Norden 13_19

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Holstein mit Moral in Unterzahl FC St. Pauli tut Doppelschlag von Mühling und Lee in Überzahl weh Holstein Kiel – FC St. Pauli 2:1 (0:1) Holstein Kiel: Kronholm – Dehm, Thesker, Wahl, Van den Bergh – Mühling, Karazor, Lee (74. Sey- del), Meffert (62. Schmidt) – Oku- gawa (88. Bisseck), Honsak. Trainer: Tim Walter FC St. Pauli: Brodersen – Cars- tens (77. Miyaichi), Avevor, Hoogma, Buballa (58. Zehir) – So- bota, Dudziak (68. Allagui), Bucht- mann, Knoll, Möller Daehli - Meier. Trainer: Markus Kauczinski Schiedsrichter: Dr. Felix Zwayer (Berlin) Zuschauer: 13.274 (im ausver- kauften Kieler-Holsteinstadion) Rote Karte: Thesker (41., Not- bremse) Tore: 0:1 Meier (43., FE), 1:1 Müh- ling (50., FE), 2:1 Lee (53.) Die KSV Holstein Kiel hat auch das zweite Nordderby gegen den FC St. Pauli gewonnen. Nach dem 1:0 Erfolg am Millerntor, gewannen die Schleswig-Holsteinischen Lan- deshauptstädter im pünktlich zum Derby mit 13.274 Zuschauern aus- gebauten Holstein-Stadion, mit 2:1 (0:1) Toren. Dabei gaben die Kiez- kicker den Sieg allerdings leicht- fertig aus der Hand, da sie über fünfzig Minuten in Überzahl spiel- ten. Die ersten Szenen der Partie hatten die Kieler. Doch Masaya Okugawa schoss den Ball direkt in die Arme von St. Pauli-Keeper Svend Brodersen (5.) und Alexan- der Mühling setzte das runde Le- der am rechten Pfosten vorbei (9.). Der FC St. Pauli fand überhaupt nicht in die Partie. Zwar ließ das Team von Markus Kauczinski da- nach nichts mehr anbrennen, doch in der Vorwärtsbewegung waren sie zu harmlos. Dagegen hatte Holstein Kiel in der 35. Minute die große Chance zur Führung. Der eher kleine Südkoreaner Jae-sung Lee setzte sich im Kopfballduell im rechten Strafraum durch und völlig freistehend kam Okugawa aus fünf Metern ebenfalls zum Kopfball. Doch er nickte den Ball nicht ins Tor, sondern über den Querbalken. Kurz vor der Pause kamen die Gäste dann erstmals gefährlich ins Zentrum und es folgte die erste Schlüsselszene der Partie. Stefan Thesker zog den ihm entwischten Alexander Meier im eigenen Straf- raum am Trikot, der zu Fall kam. So gab es folgerichtig Elfmeter und die rote Karte für Thesker, der letzter Mann war und sein Verge- hen so als Notbremse gewertet wurde. Meier selbst trat an und verwandelte souverän zur 0:1 Füh- rung des FC St. Pauli. Mit diesem sehr glücklichen Vorsprung ging es in die Kabinen, aus der die Gäste in Überzahl unkonzentriert kamen. Die Kieler übernahmen gleich nach Wiederanpfiff, trotz ei- nem Mann weniger, die Initiative und überraschten das Kauczinski- Team. Und in der 50. Minute kam die KSV Holstein zum hochver- dienten Ausgleich. Christopher Avevor senste völlig übermotiviert und unnötig Kiels Stürmer Mathias Honsak auf der Markierung des Strafraums um. Schiedsrichter Dr. Felix Zwayer entschied erneut fol- gerichtig auf Elfmeter, den Alexan- der Mühling unhaltbar zum 1:1 ins Netz knallte. Und die Schleswig- Holsteiner setzten nur drei Minuten später den nächsten entscheiden- den Nadelstich. Diesmal setzte sich Okugawa auf der linken Seite durch und passte in die Mitte des Strafraums, wo der heranrau- schende Lee zur Stelle war und den Ball zum 2:1 ins Tor schob. In der 69. Minute hätte der südko- reanische WM-Teilnehmer sogar auf 3:1 erhöhen können. Doch er scheiterte mit seinem Schuss aus der Drehung an St. Pauli-Keeper Svend Brodersen. Erst in der 75. Minute gab es eine Möglichkeit für die enttäuschenden Gäste, als der eingewechselte Ersin Zehir Hol- stein-Keeper Kenneth Kronholm mit einem Distanzschuss prüfte. Zwei Minuten später verschätzte sich Kronholm bei einer langen Flanke aber und er und sein Team hatten Glück, dass Meier den Ball per Kopf über den Querbalken setzte. Aber es schien ein Weckruf für den FC St. Pauli zu sein. Denn weitere zwei Minuten später, zwang Zehir mit einem weiteren Distanzschuss Kronholm zu einer Parade. Ryo Miyaichi jagte dann einen Abpraller aus kurzer Distanz über die Querlatte (83.). Und es ging Schlag auf Schlag, denn nur wenige Sekunden später schei- terte Mats Möller Daehli mit einer Doppelchance am stark reagieren- den Kronholm. Am Ende blieb es beim knappen, aber verdienten Kieler Sieg, da der FC St. Pauli sich erst in der Schlussphase ge- gen die Niederlage aufbäumte. Holstein Kiel bleibt so im Rennen um Relegationsplatz drei und hat die Bundesliga noch im Visier. jös Hatte im Nord-Derby zweimal das Nachsehen: St. Paulis Torwart Svend Broder- sen. Foto: NG (Archiv)

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