Online-Sportzeitung für den Norden 22_18

SEITE 26 KIELER WOCHE Deutsche Crews fallen zurück Mehr als ein Dutzend Nationen hofft auf Kieler-Woche-Medaillen Es dauerte ein bisschen, bis das Se- gelprogramm von Schilksee am vor- letzten Tag der Kieler Woche an Fahrt aufnahm. Der Sturm in der Nacht von Freitag auf Sonnabend mit über 40 Knoten Wind am Kieler Leuchtturm „zeigte noch seine Nach- wirkungen“, wie es in einer Presse- mitteilung der Kieler Woche hieß. Demnach hatte sich das Geschehen auf dem Wasser erst gegen Mittag soweit beruhigt, dass im Wechsel auf fünf Bahnen gesegelt werden konnte. Für die deutschen Crews lief der Tag nicht wunschgemäß. Vor den finalen Medal Races liegen lediglich Laser-Ass Philipp Buhl und die 49er- Frauen Tina Lutz/Susann Beucke landeten auf einem Medaillenplatz. Chancen auf das Siegertreppchen gibt es allerdings noch bei den 470er-Frauen: 14 Nationen stehen nach demAbschluss der Wettfahrten vom Sonnabend unter den Top-Drei in den acht olympischen Disziplinen vor Kiel. 49er: Das Medal Race der 49er wird am Sonntag ohne deutsche Beteiligung gesegelt. In den beiden letzten Ren- nen der Finalrunde konnten Erik Heil/Thomas Plößel ihre Top-Zehn- Platzierung nicht halten und rutsch- ten auf den elften Rang ab. Die bes- ten Karten auf den Kieler-Woche- Sieg halten die Dänen Jonas War- rer/Jakob Precht Jensen in ihren Händen: Die Kombination aus der Erfahrung des Olympiasiegers von 2008 an der Pinne und des jungen Vorschoters, der 2016 zum besten Nachwuchstalent in Dänemark er- nannt worden war, harmoniert bes- tens. Mit neun Punkten Vorsprung auf die beiden spanischen Duos Fe- derico Alonso/Arturo Alonso und Diego Botin le Chever/Iago Lopez Marra gehen die Dänen in die Me- daillen-Entscheidung. 49erFX: Tina Lutz/Susann Beucke lassen beim Kampf um das Gold von Kiel nicht locker. Nach neun Wettfahrten sind sie die ärgsten Verfolger der Olympia-Zweiten von Rio, den Neu- seeländerinnen Alexandra Malo- ney/Molly Meech. Damit sind die Eu- ropameisterinnen allerdings die ein- zigen Deutschen im Medal Race, da es den Weltmeisterschafts-Dritten von 2016, Victoria Jurczok/Anika Lo- renz, nicht mehr gelang, ihre Position entscheidend zu verbessern. 470er Männer: Ein deutsches Team schaffte es im- merhin in das Sonntagsfinale ‒ doch Chancen auf eine Medaille haben Si- mon Diesch/Philipp Autenrieth nicht mehr. Mit 22 Punkten Rückstand auf den dritten Rang können sie auch bei der doppelten Punktwertung des Medal Race nicht mehr in den Kampf um Gold, Silber oder Bronze eingrei- fen. An der Spitze halten die schwe- dischen Europameister Anton Dahl- berg/Fredrik Bergström die Olympia- Zweiten von Rio, Mathew Belcher/Will Ryan, weiterhin mit drei Punkten auf Distanz. Für Kevin Pe- ponnet/Jeremie Mion dürfte es mit einem Sprung nach ganz oben nur dann klappen, wenn sich das Top- Duo zu sehr in das Match-Race-Du- ell verwickelt und den Blick für die Flotte verliert. „Wir haben trotz guter Starts zu viel liegen lassen. Aber es ist ein guter Test für die Worlds in Aarhus, denn aus der Weltspitze fehlen nur ein, zwei Teams. Daher ist es ein echtes Kräftemessen auf WM-Niveau“, sagte Simon Diesch. Die Bedingun- gen kamen laut Philipp Autenrieth

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