Online-Sportzeitung für den Norden 16_20

SEITE 10 FUSSBALL SCHLESWIG-HOLSTEIN, LANDESLIGA SCHLESWIG Lägerdorf ein Opfer des Abbruchs Der sofortige Wiederaufstieg in die Oberliga wird knapp verpasst Am 8. März gewann der TSV Lä- gerdorf mit einem 3:1 gegen den TSV Nordmark Satrup jahres- übergreifen sein fünftes Pflicht- Heimspiel in Folge und schien in Bezug auf den sofortigen Wie- deraufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein auf Kurs zu sein. Die Rand-Itzehoer lagen nur aufgrund ihrer um einen (!) Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Tabellen-Zweiten TSV Kronsha- gen auf dem dritten Platz der Landesliga Schleswig und hat- ten zwei Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter TSV Kronsha- gen. Mindestens die Vizemeis- terschaft, die zwei Aufstiegs- spiele gegen den Rang-Zweiten der Landesliga Holstein (dem aktuellen Stand nach FC Dorn- breite Lübeck) bedeuten würde, aber sogar der Titelgewinn und der direkte Aufstieg waren ab- solut im Bereich des Möglichen. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Die Partie ge- gen die Satruper sollte das letzte Pflichtspiel der Lägerdorfer für lange, lange Zeit gewesen sein. Denn wegen der Beschränkun- gen, die in der zweiten März- Woche zur Bekämpfung der Co- rona-Pandemie beschlossen wurden, mussten auch die Ver- antwortlichen des Schleswig- Holsteinischen Fußball-Verban- des eine Generalabsage vor- nehmen. Zunächst verhängten sie eine Pause für wenige Wo- chen, sahen sich dann aber auf- grund der politischen Entwick- lungen genötigt, diese immer weiter zu verlängern – und die Saison 2019/2020 schließlich am 27. April abzubrechen. Am 9. Mai beschloss das Präsi- dium des SHFV dann, wie die Spielzeit gewertet werden soll: Die Abschlussplatzierung wird anhand des Punkte-Quotienten – erreichte Zähler geteilt durch die Anzahl der absolvierten Par- tien – ermittelt. Es gibt keine sportlichen Absteiger und im Ge- genzug zwei Aufsteiger pro Her- ren-Spielklasse. Damit stellten die Verbandsverantwortlichen si- cher, dass möglichst wenige Mannschaften durch den Sai- son-Abbruch benachteiligt wer- den. Zu den wenigen Teams, die einen Nachteil erlitten, gehören jedoch die Lägerdorfer: Weil sie ihre 36 Zähler in 20 Partien sam- melten, während die Kronsha- gener dafür lediglich 19 Begeg- nungen benötigten, steigen die Rand-Kieler mit einem Punkte- Schnitt von 1,895 zusammen mit dem Staffel-Ersten TSV Alten- holz (1,9) auf und schaffen damit den Durchmarsch aus der Ver- bandsliga Ost in die Oberliga. Dagegen rutschten die Läger- dorfer (1,8) hinter den TSV Friedrichsberg-Busdorf, der in nur 18 Duellen auf 34 Punkte und somit einen Quotienten von 1,888 kam, vom dritten auf den vierten Platz ab. Dies ist für die Lägerdorfer inso- fern bitter, als dass sie den Al- tenholzern, die nun nach drei Jahren Abstinenz in die höchste Klasse des Landes zurückkeh- ren, am 8. September 2019 im direkten Duell ein 2:2-Unent- schieden abgetrotzt hatten. In Kronshagen hatte es zwar am 7. Dezember 2019 mit einem 0:3 die höchste Pflichtspiel-Nieder- lage in dieser Saison gesetzt, aber das Rückspiel am 5. April war noch offen und hätte am hei- mischen Juliankadamm stattge- funden. Und die Friedrichsber- ger hatten die Lägerdorfer am 18. August 2019 daheim klar mit 3:0 geschlagen, ehe sie das Rückspiel in Schleswig am 9. November 2019 knapp mit 1:2 verloren hatten. Für die Lägerdorfer Reserve, die in der Kreisliga West um Punkte kämpft, hatte der Abbruch keine allzu großen Auswirkungen. Sie lag zuletzt mit 22 Punkten aus 19 Partien auf dem elften Platz – mit einem komfortablen Acht- Zähler-Polster auf den ersten Regelabstiegsplatz – und rutschte nun hinter den TSV Buchholz aus Dithmarschen auf den zwölften Rang ab. Freuen können sich in dieser Staffel der Heider SV II sowie die SpVgg Holstein-West 19 – ein 2019 ge- gründeter Zusammenschluss der Vereine ABC Wesseln und Neuenkirchener SC –, die den Aufstieg in die Verbandsliga schaffen. BS Zum "Inventar" bei den Lägerdorfern gehört Torben Matz, der seit 2014 das TSV- Trikot trägt. Foto: BS (Archiv)

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