Online-Sportzeitung für den Norden 11_19

SEITE 18 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Ein ganz wichtiger Auswärtssieg Mit Kampfgeist und Willen siegt der THW Kiel bei 1898 Stuttgart TVB 1898 Stuttgart – THW Kiel 27:30 (16:16) TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier (n.e.); Schimmelbauer (5), Häfner (1/1, Weiß (5), Schagen (5/1), Späth, Baumgarten, Röthlisberger, Öhler (n.e.), Föge (n.e.), von De- schwanden (2), Pfattheicher (3), Schmidt (5). Trainer: Jürgen Schweickhardt. THW Kiel: N. Landin, Wolff (ab 31.); Duvnjak (2), Reinkind (n.e.), M. Lan- din (1), Firnhaber (n.e.), Weinhold (4), Wiencek (1), Ekberg (6/3), Rah- mel (n.e.), Dahmke (3), Zarabec (3), Bilyk (3), Pekeler (3), Nilsson (3). Trainer: Alfred Gislason. Schiedsrichter: Lars Geipel / Mar- cus Helbig. Siebenmeter: 5/2 (Landin hält ge- gen Schagen, Wolff hält gegen von Deschwanden, Häfner wirft über das Tor) – 4/3 (Ekberg trifft den Pfos- ten). Zeitstrafen: 2 (Schimmelbauer, Späth) – 3 (Pekeler, Ekberg, Wi- encek). Spielfilm: :1 (1.); 0:3 84.); 3:3 (6.); 5:4 (7.); 5:6 (9.); 6:8 (11.); 7:9 (13.); 11:9 (18.); 12:12 (21.); 14:13 (23.); 14:16 (26.); 16:16 (Halbzeitstand) – 16:19 (35.); 19:19 (39.); 19:21 (42.); 21:23 (47.); 21:25 (52.); 24:28 (55.); 27:29 (29.); 27:30 (Endergebnis). Der Terminkalender der Kieler sieht momentan aus als ob die Mann- schaft in der Champions League un- terwegs wäre. Am Donnerstag- abend das Heimspiel gegen den spanischen Vertreter Granollers und am darauffolgenden Samstag ein Auswärtsspiel in der Baden- Würt- tembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, wo der TVB 1898 Stuttgart auf die Zebras wartete. Entstanden ist der TVB 1898 Stuttgart aus dem Turnverein Bittenfeld, der in der Sai- son 1960/ 1961 sowohl im Felds- als auch im Hallenhandball in die damals höchste Spielklasse auf- stieg.Nach einigen ab-und Aufstie- gen etablierte sich der Verein zu- nächst in der Baden-Württembergi- schen Regionalliga, ehe 2005/2006 der Aufstieg in die 2. Bundesliga ge- lang. Von 2006 bis 2014 waren die Bittenfelder in der Stuttgarter „Scharrena“ beheimatet, ehe sie 2014 nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga ihren Namen in TVB 1898 Stuttgart änderten. Natürlich waren wirtschaftliche Gründe für diese Namensänderung maßge- bend. Die heimische Industrie, spe- ziell die Autohersteller, wären sonst kaum für Sponsoring bereit gewe- sen. Nach einer Serie von unge- schlagenen Heimspielen, die seit November 2018 anhielt, empfingen die Stuttgarter mit dem THW Kiel einen Meisterschaftsanwärter, der allerdings mit sechs Minuspunkten belastet den zweiten Platz der Bun- desligatabelle belegt. Nach der sehr ausgeglichen verlaufenden Partie sagte der Kieler Trainer Alfred Gis- lason, der sich momentan auf „Ab- schiedstournee“ befindet: „Das war eine extrem schwere Aufgabe für uns. Stuttgart hat gut gespielt und gut gedeckt. Wir hatten in der ersten Halbzeit große Probleme in der Ab- wehr. Die war einfach nicht aggres- siv genug. Vorn haben wir gut ge- spielt, sind aber zu häufig an Bitter gescheitert. So ging es in der zwei- ten Hälfte weiter. Wir haben letzt- endlich gewonnen, weil wir am Ende nicht die Köpfe hängen gelassen haben. Stuttgart war sehr stark in den letzten Spielen und deshalb kam der Spielverlauf heute nicht überraschend.“ Jürgen Schweikardt, Trainer der Süddeutschen: „Ich bin mit unserer und vor allem Jogis (Jo- hannes Bitter) Leistung mehr als zu- frieden. Wenn wir hier heute etwas mitnehmen wollten, muss genau das eintreten was eingetreten ist: Kiel darf nicht seinen besten Tag ha- ben und bei uns muss es mit viel Leidenschaft einfach laufen. All das war da. Wir haben uns in der Halb- zeit das Ziel gesetzt bis zur 45. Mi- nute bis auf ein Tor dran zu bleiben, auch das haben wir noch geschafft. In den letzten 15 Minuten war das dann nicht mehr der Fall. Für uns ist es trotz allem ein herausragen- des Ergebnis.“ Mit einem Blitzstart begannen die favorisierten Norddeutschen die Partie: Nach nicht einmal drei Mi- nuten führte der THW mit 3:0 und wähnte sich auf der Gewinner- straße. Doch diese Rechnung hat- ten die Nordlichter ohne den geg- nerischen Torhüter gemacht. Johan- nes „Jogi“ Bitter zeigte den Angrei- fern dass er immer noch ein phäno- menales Reaktionsvermögen be- sitzt. Er wehrte gleich drei freie Würfe ab und schon stand es 3:3. Auch in der Folge war der ehema- lige Nationaltorhüter den Kielern An- greifern im Wege, er wehrte insge- samt 18 schwere Bälle ab und war verdienter Maßen „Man of the Match.“ In der Folge wechselte die Führung wiederholt hin und her. Nach einer 8:6 Führung der Zebras hielt Bitter gegen Wiencek, gegen Duvnjak, gegen Zarabec und „guckte“ einen Siebenmeter von Ek-

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