Online-Sportzeitung für den Norden 29_20

FUSSBALL MECKLENBURG-VORPOMMERN, KROMBACHER-POKAL SEITE 03 Final-Tore von Verhoek und Vollmann Landespokal: Hansa Rostock verlängert sein Siegerabonnement FC Hansa Rostock – Torgelower FC Greif 3:0 (1:0) FC Hansa Rostock: Kolke – Riedel, Sonnenberg, Roßbach – Butzen, Rother, Bahn, Neidhart (65. Schulz) – Litka (73. Voll- mann), Verhoek (77. Breier), Scherff. Trainer: Jens Härtel Torgelower FC Greif: Barz – Hi- licki, Bielecki, Mista, Tiede – Ga- loch, Sobolczyk (68. Jandt), Juszczak, Klimko (77.Korczynski), Skorb – Zielin- ski (46. Ropiejko). Trainer: Dariusz Bucinski Schiedsrichter: Steffen Hösel (SV 47 Rövershagen) Zuschauer: 780 Tore: Verhoek (29.) Vollmann (80., 87.) Gelbe Karten: Bahn, Breier – Auch die Corona-Krise konnte den FC Hansa Rostock im Lan- despokal von Mecklenburg-Vor- pommern nicht stoppen: Am Sonnabend gewann der Drittligist das Finale des Krombacher-Po- kals gegen den Torgelower FC Greif mit 3:0, was im Landespo- kal den fünften Triumph in Folge und die erneute Teilnahme am DFB-Vereinspokal bedeutete. Bedauerlich war, dass im Ros- tocker Ostseestadion, das ei- gentlich 29.000 Zuschauern Platz bietet, nur 870 Gäste zu- gelassen waren – immerhin wa- ren dies aber 780 Besucher mehr, als bei den Erst-, Zweit- und Drittliga-Spielen nach der Corona-Pause zugelassen wa- ren. Und das Pokal-Finale von Schleswig-Holstein fand unter ei- nem Komplett-Ausschluss der Öffentlichkeit statt (siehe Extra- Bericht auf Seite 04). Obwohl der gebürtige Kaltenkir- chener Manuel Farrona Pulido sechs Tage zuvor im Halbfinale zwei Tore zum 5:0-Kantersieg beim Verbandsliga-Neuling FC Schönberg 95 beigesteuert hatte, wurde er von Hansa- Coach Jens Härtel nun nicht be- rücksichtigt; an seiner Stelle stand Lukas Scherff in der Start- Elf. Der 24-Jährige war es auch, der nach einer Viertelstunde den ersten Torschuss abgab, der Gäste-Keeper Nico Barz aber vor keinerlei Probleme stellte. Obwohl die Ostseestädter klar überlegen waren, hatte die erste richtig gute Chance überra- schend der Außenseiter: Nach- dem die Rostocker einen Frei- stoß der Torgelower unzurei- chend geklärt hatten, visierte Adrian Skorb von halbrechts aus das kurze Eck an – Hansa-Tor- wart Markus Kolke war jedoch auf dem Posten und wehrte den Ball stark auf Kosten eines Eck- stoßes ab (24. Minute). Dieser brachte nichts ein. Statt- dessen ging nur fünf Zeigerum- drehungen später der Drittligist in Führung: Nach einem Steil- pass kombinierten sich Maurice Litka, Bentley Baxter Bahn sowie John Verhoek durch die Torge- lower Abwehr und am Ende war es Verhoek, der nach einem Doppelpass mit Bahn durch eine Körpertäuschung noch Barz aus- steigen ließ und zum 1:0 in das verwaiste Gehäuse vollendete. Dies war für einige Spieler des Fünftligisten offenbar auch ein Wirkungstreffer, denn sie zogen sich in der Folge weit zurück und überließen den Rostockern große Teile des Spielfeldes. So lag einige Male das schnelle 2:0 in der Luft, doch als der agile Litka von der Strafraumgrenze aus abzog, traf er nur links die Oberkante der Latte. Dann hätte Verhoek einen Doppelpack schnüren müssen, als ihn Julian Riedel von rechts aus mit einem perfekten Querpass bediente – doch der Niederländer traf den Ball nicht richtig, weshalb er in hohem Bogen über Barz, aber auch über das Gehäuse hinweg flog. Die letzte gute Chance in der ersten Halbzeit vergab dann wiederum Litka: Nach einem von zahlreichen Eckstößen, die sich die Rostocker in der Schluss- phase der ersten Halbzeit er- spielten und der nun ausnahms- weise einmal kurz ausgeführt worden war, zog der gebürtige Hamburger im Stile eines Franck Ribéry von links nach innen, jagte den Ball dann aber knapp oben rechts über die Latte. So wurden die Seiten nur beim knappen Zwischenstand von 1:0 gewechselt und für den Oberli- gisten war noch alles möglich. Allerdings gingen die Torgelower auch den zweiten Durchgang mit großem Respekt vor ihrem zwei Klassen höher spielenden Geg- ner an und agierten phasen- weise mit einer Sechserabwehr- kette. Nach einem Foul von Ma- teusz Marek Sobolczyk gab es knapp vor der Strafraumgrenze einen aussichtsreichen Freistoß für die Heim-Elf, den Litka jedoch geradezu verschenkte. Kurz da- rauf konnte Verhoek eine Rechtsflanke von Litka nicht ver- werten, In der Folge ließen die Rostocker den Ball immer wieder durch die eigenen Reihen laufen und bauten geduldig ihre Angriffe auf. Weil ein Kopfball von Riedel harmlos blieb, kam aber erst in der letzten Viertelstunde wieder echte Torgefahr auf – und zwar durch die Spieler, die Härtel ein- gewechselt hatte. So zielte Gian Luca Schulz knapp am langen Pfosten vorbei (75.), ehe der nächste „Joker“ Pascal Breier eine Linksflanke von Scherff per Kopf an den langen, rechten Pfosten verlängerte, von wo aus der Ball in das Tor-Aus sprang (78.). Zwei Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit und Härtels dritter „Joker“ stach: Der Rostocker Bahn blieb links im Strafraum hängen, aber der Ball wurde zurückgelegt zu Kor- binian Vollmann, der sich gegen zwei Gäste-Verteidiger durch- setzte und dann aus 20 Metern flach links einschoss. Barz hatte keine Chance mehr, den Ball noch zu erreichen, da ihm die Sicht versperrt war. Angesichts der offensiven Harm- losigkeit des Außenseiters be- deutete dieser Treffer die Ent- scheidung. Die Rostocker hatten aber noch Lust auf weiteren Of- fensivfußball, wofür sie, nach ei- ner unrühmlichen Breier- Schwalbe, noch mit einem dritten Treffer belohnt wurden: Nils But- zen behauptete sich rechts und flankte in die Mitte, wo erneut Vollmann am langen Pfosten zum 3:0 vollendete. Dies war der Endstand, weil auf der einen Seite Kolke einen Torgelower Eckstoß sicher abfing und auf der anderen Seite Hansa-Vertei- diger Damian Roßbach den Ball nach einer Rechtsflanke nur an den kurzen Pfosten köpfte, ehe Breier in Barz seinen Meister fand. Im DFB-Pokal bekommen es die Rostocker mit dem Erstliga-Auf- steiger VfB Stuttgart zu tun. BS

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