Online-Sportzeitung für den Norden 29_20

SEITE 04 FUSSBALL SHFV-LOTTO-POKAL Der VfB verpasst den DFB-Pokal Pleite gegen den Oberliga-Meister – peinliche Schwalbe von Ramaj VfB Lübeck – SV Todesfelde 2:3 (2:1) VfB Lübeck: Raeder – Lippert, Grupe, Rieble – Riedel, Deich- mann, Boland, Deters (69. Mende), Thiel (71. Rüdiger) – Hobsch, Hebisch (66. Ramaj). Trainer: Rolf Landerl SV Todesfelde: Landvoigt – Koth, Schulz, Rave, Szymczak – Weidemann (76. Chaumont), Bento, Sirmais, Stehnck (57. Sixtus) – Pajonk, Liebert (85. Krause). Trainer: Sven Tramm Schiedsrichter: Fynn Kohn (Husumer SV) Tore: 1:0 Stehnck (3.), 1:1 Thiel (28.), 1:2 Grupe (31.), 2:2 Koth (59.), 3:2 Weidemann (62.) Gelbe Karten: Ramaj – Stehnck, Sixtus, Szymczak, Koth, Schulz, Pajonk Als Drittliga-Neuling war der VfB Lübeck der klare Favorit, als er am Sonnabend im Finale des SHFV-Lotto-Pokals den SV Todesfelde empfing. Doch nach einer 2:1-Pausenführung unter- lagen die Lübecker noch mit 2:3 gegen den diesjährigen Meister der Oberliga Schleswig-Hol- stein und verpassten damit die erneute Teilnahme am DFB- Vereinspokal. Im Uwe-Seeler-Fußball-Park in Malente, wo die Partie wegen der Corona-Beschränkungen unter Ausschluss der Öffentlich- keit stattfand, legte der Außen- seiter einen echten Traumstart hin. In der dritten Minute brachte Morten Liebert einen Eckstoß von rechts herein und der Ex-Lübecker Henrik Sirmais gab einen Torschuss ab, den VfB-Akteur Florian Riedel noch auf der eigenen Torlinie klärte – doch den Abpraller versenkte Niklas Stehnck von halbrechts und drehte jubelnd ab. Die Lü- becker blieben aber ruhig, schließlich hatten sie noch ge- nug Zeit. Und tatsächlich ge- lang es ihnen, die Partie zwi- schenzeitlich zu ihren Gunsten zu drehen. Erst fand Thorben Deters aus dem Zentrum mit ei- nem perfekten Schnittstellen- pass Marvin Thiel, der von halblinks in das lange Eck voll- endete. Dann legte Sören Lip- pert eine lange Rechtsflanke per Kopf von links zurück in die Mitte, wo VfB-Verteidiger Tommy Grupe zwischen den Todesfeldern Kai-Fabian Schulz und Lennard Koth aus fünf Metern über den hinaus- stürzenden SVT-Torwart Florian Landvoigt hinweg traf. Auch nach der Pause hatte der Fa- vorit zunächst weiterhin Vorteile und schien das Geschehen im Griff zu haben – ehe zwei Stan- dardsituationen die Partie zum Kippen brachten. Eine lange Freistoßflanke von Cedric Szymczak aus dem rechten Halbfeld schob Lennard Koth, der von 2011 bis 2014 noch für die Grün-Weißen kickte, im Fal- len rechts an VfB-Keeper Lukas Raeder vorbei zum 2:2 ein. Und nur drei Zeigerumdrehungen später gab es wieder einen Eckstoß für den Fünftligisten, den Emanuel-Fernando Bento von rechts hoch in die Mitte schlug, wo Til Weidemann zum 3:2 einköpfte und frenetisch ju- belte. Dabei besagt ein „unge- schriebenes Fußballgesetz“, dass Treffer gegen den Ex-Klub nicht ausgiebig gefeiert werden sollten, und Weidemann war erst im Juli nach vier Jahren an der Lohmühle von der VfB-Re- serve zum SVT gewechselt. In der Folge ließ Landvoigt die Lübecker mehrmals verzwei- feln. In der 80. Minute ging El- samed Ramaj rechts am Kee- per vorbei und dann theatra- lisch zu Boden, obwohl Land- voigts Arm und Hand etwa 15 Zentimeter von ihm entfernt wa- ren. Schiedsrichter Fynn Kohn fiel auf diese peinliche Schwalbe hinein und entschied auf Elfmeter. Als Mirko Boland sich den Ball bereits zurecht- gelegt hatte, wurde Kohn aber von seinem Assistenten über den wahren Sachverhalt aufge- klärt, was Ramaj die Gelbe Karte einbrachte. Nicht auszu- denken, wenn es hier tatsäch- lich einen Strafstoß und ein VfB-Tor gegeben hätte – denn so hätten die Lübecker sicher nicht Pokalsieger werden wol- len ... BS Seine bisher wohl bitterste Niederlage als Trainer des VfB Lübeck kassierte am Sonnabend Rolf Landerl. Foto: BS (Archiv)

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