Online-Sportzeitung für den Norden 38_20

SEITE 06 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Weghorst und Schlager treffen "Wölfe" siegen im Selbstbedinungsladen auf Schalke FC Schalke 04 – VfL Wolfsburg 0:2 (0:2) FC Schalke 04: Rönnow – Thiaw, Stambouli (46. Skrzybski), Nastasic – Ludewig, Mascarell, Oczipka – Harit (39. Raman), Serdar (77. Bentaleb) – Paciencia (77. Kutucu), Uth. Trainer: Florian Baum VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix, Brooks, Roussil- lon – Schlager, Arnold – Brekalo (80, Klaus), Mehmedi (89. Phi- lip), Steffen (73. Joao Victor) – Weghorst (89. Bialek). Trainer: Oliver Glasner Schiedsrichter: Marco Fritz (Heimatverein) Zuschauer: Fehlanzeige Tore: 0:1 Weghorst (3.), 0:2 Schlager (24.) Gelbe Karte: – Schlager Der FC Schalke 04 war vor der Länderspielpause ein dankba- rer Gegner und als einer von drei Bundesligisten noch sieg- los. Und das blieb auch so: Der VfL Wolfsburg gewann am Sonnabend im „Selbstbedie- nungsladen“ auf Schalke mit 2:0. In der Gelsenkirchener Veltins- Arena schnupperten die „Wölfe“ schon in der zweiten Minute am Führungstreffer: Admir Meh- medi flankte von links nach in- nen und Xaver Schlager zog ab – S04-Verteidiger Matija Nasta- sic grätschte den Ball aber noch am langen Pfosten vorbei. Der frühe VfL-Treffer war damit aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben: Maximilian Arnold schlug einen Eckstoß von rechts hoch hinein und Wout Weghorst lief dem Ball so per- fekt entgegen, dass er ihn vom rechten Eck des Fünfmeter- raums zum 1:0 einköpfen konnte. Der unerfahrene Schal- ker Malick Thiaw war nicht dazu in der Lage gewesen, Weghorst aufzuhalten, während die S04- Akteure Nastasic und Mark-Ale- xander Uth nur zuschauten. In der Folge verlagerten die Nie- dersachsen die Partie immer wieder gut und stellten ihren nervösen, überforderten Geg- ner vor unlösbare Probleme. So wäre das schnelle 2:0 möglich gewesen. Doch für Ridle Bakus Hereingabe von der rechten Seite fand sich in der Mitte kein Abnehmer. Kurz darauf schnup- perte Weghorst am Doppel- pack, doch sein von rechte aus spitzem Winkel abgegebener Schuss landete nur im Außen- netz. Dann marschierte Josip Brekalo mit hohem Tempo durch die gegnerische Spiel- feldhälfte und fand rechts Baku, dessen Flachschuss Frederik Rönnow, der im S04-Tor den Vorzug gegenüber dem wieder- genesenen Ralf Fährmann er- halten hatte, aber im kurzen Eck parierte. Den folgenden Eckstoß, den Arnold von rechts frech direkt auf das kurze Eck gezogen hatte, wehrte der Kee- per suboptimal nach vorne ab – den darauffolgenden Kopfball von Brekalo fing er dann aber. Nachdem auch Renato Steffen mit einem Kopfball nach Je- rome Roussillons Linksflanke seinen Meister in Rönnow ge- funden hatte, verdoppelten die Wolfsburger in der 24. Minute ihren Vorsprung. Über Weg- horst und Schlager gelangte der Ball nach links zu Steffen, des- sen Hereingabe Weghorst ei- gentlich per Direktabnahme auf das Tor bringen wollte, was ihm aber misslang. Stattdessen ge- langte der Ball zu Schlager, dessen wuchtiger Schuss das 2:0 bedeutete. In der Folge ließen die Gäste es etwas ruhiger angehen und die Gelsenkirchener vereinzelt zur Entfaltung kommen. So gab Goncalo Paciencia nach einem von Uth schnell ausgeführten Freistoß den ersten Schalker Torschuss ab, den VfL-Keeper Koen Casteels aber mühelos parierte, da er sehr mittig kam. Kurz vor der Pause sauste Be- nito Ramans Schuss nach Suat Serdars Vorarbeit über die Latte. Nach dem Seitenwechsel agierten die „Königsblauen“ im 4-4-2-System und waren sicht- lich bemüht, zumAnschlusstref- fer zu kommen. Nach Ramans Linksflanke köpfte Paciencia aber am langen Pfosten vorbei, Omar Mascarells 30-Meter- Schuss kam genau auf Cas- teels und als Paciencia nach ei- ner perfekten Annahme von Ra- mas Linksflanke wuchtig abzog, hielt Casteels überragend. Nach einer Flanke des Ex-St. Paulianers Bastian Oczipka fand Paciencia auch per Kopf seinen Meister im VfL-Torwart und als Ramas Direktabnahme nach Kilian Ludwigs Rechts- flanke oben rechts an die Latte sprang, war die Verzweiflung bei den Schalkern groß und die Partie vorbei. VfL-Coach Oliver Glasner er- klärte anschließend auf der In- ternet-Seite seines Vereins ( „www.vfl-wolfsburg.de “): „Gro- ßes Kompliment an die Mann- schaft, das war heute eine tolle Leistung. Die ersten Minuten haben sie es grandios gemacht – mit einer enormen Spiel- freude. Wir haben schnell ge- spielt und immer wieder unsere Positionen verändert. Das war wirklich toll. Danach hat Schalke umgestellt und uns et- was mehr unter Druck gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel etwas ausgeglichener. Letztlich sind wir happy über den Sieg.“ Manuel Baum, der das Trainer- amt bei den „Knappen“ am 30. September von David Wagner übernommen und aus seinen bisherigen sechs Partien drei Punkte geholt hatte, wurde ebenfalls auf der Internet-Seite der „Wölfe“ wie folgt zitiert: „Wir sind natürlich enttäuscht und sauer. Vor allem was die ersten 30 Minuten betrifft. Man geht ins Spiel und nimmt sich viel vor. Und dann bekommst du gleich in der dritten Minute das 0:1. Bis zum 0:2 und vielleicht sogar länger haben wir mit und gegen den Ball wirklich nichts auf die Platte gebracht. Wir hatten überhaupt keinen Zugriff in der Defensive. Der VfL konnte ins Zentrum spielen und auf den Flügeln durchkombinieren. Mit Ball waren wir auch nicht in der Lage uns heraus zu kombinie- ren. Erst nach der Umstellung auf Viererkette ist es etwas bes- ser geworden. In der zweiten Halbzeit hätten wir direkt nach Wiederanpfiff gleich aufs 2:1 stellen müssen, dann hätten wir noch die Chance gehabt, das Spiel zu drehen.“ BS

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