Online-Sportzeitung für den Norden 30_18

SEITE 10 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Topstimmung in der „Hansehölle“ Deutscher Meister am Ende eine Nummer zu groß für Greve-Team VfL Lübeck-Schwartau – SG Flensburg-Handewitt 27:36 (15:18) VfL Lübeck-Schwartau: Mall- witz, Klockmann – Glabisch, Genda, Hansen, Ranke, Schult, Damm, Köhler, Schrader, Kretsch- mer, Claasen, Runarsson, Möller, Bruhn, Metzner. Trainer: Torge Greve SG Flensburg-Handewitt: Buric (31.-60.), Bergerud (1.-30.) – Karlsson, Golla, Hald (1), Glan- dorf (5), Svan (2), Wanne (4/1), Jeppsson (6), Jöndal (5/3), Stein- hauser (3), Zachariassen (1), Gottfridsson (3), Lauge (4), Bai- jens (2), Röd. Trainer: Maik Machulla Schiedsrichter: Martin Thöne/ Marijo Zupanovic Der VfL Lübeck-Schwartau hat im letzten sogenannten „Elchtest“ vor der Saison in der zweiten Hand- ballbundesliga, aber auch zum Start des Auftakt-Final 4 um den DHB-Pokal, eine Niederlage hin- nehmen müssen. Gegen den deutschen Meister SG Flensburg- Handewitt musste sich die Mann- schaft von Torge Greve nach sechzig Minuten doch deutlich mit 27:36 (15:18) beugen. Dabei hat- ten die Gastgeber aus dem „Un- terhaus“ vor allem im ersten Durchgang noch sehr gut mitge- halten. Dazu trugen auch die 1.871 zahlenden Zuschauer in der Lübecker Hansehalle bei, die diese wie so oft in die „Hanseh- ölle“ verwandelten. Die Akteure des VfL wurden dadurch vor allem im Angriff angetrieben und trafen mutige Entscheidungen und sehr gute Abschlüsse. „Es war vor al- lem in der ersten Halbzeit ein gu- ter Auftritt“, äußerte sich Torge Greve den Medien gegenüber. Schnell lag der VfL unter dem Ju- bel der Fans mit 2:0 vorne. Erst beim 4:4 nach gut zehn Minuten, musste der VfL erstmals den Aus- gleich hinnehmen. Auch beim 9:9, Mitte der ersten Halbzeit stand es pari. Und auch durch Flensburger Führungen ließ sich das Greve- Team nicht abschütteln und legte durch Neuzugang Runarsson so- gar noch einmal eine eigene 13:12 Führung vor. Bis fünf Minu- ten vor der Pause, beim 14:14, blieb der VfL Lübeck-Schwartau mit seiner beherzt zupackenden 6-0 Deckungsformation auf Au- genhöhe. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs steigerte sich der amtierende deutsche Meister, der mit sechs Abgängen und sechs Neuzugängen im Kader ei- nen großen Umbruch erlebt, in der Defensive. So wurden einige Würfe der Hansestädter geblockt und nur noch ein Treffer zugelas- sen. Bis zur Pausensirene erzielte die SG selbst aber noch vier Tore und so ging es mit einem 18:15 zugunsten der Gäste in die Kabi- nen der Hansehalle. „Wir haben richtig gut mitgehalten und auch im Angriff gute Lösungen gefun- den. Nur die letzten fünf Minuten haben natürlich genervt“, zog VfL- Rückraumshooter Jan Schult ein positives Fazit der ersten Halbzeit und ließ durchschimmern, dass dort sogar mehr möglich gewesen wäre. Denn nach dem Wechsel wurde es ein anderes Spiel. Die Fördestädter steigerten sich im Deckungsverbund weiter und wussten sich von einem gut auf- gelegten Torhüter Benjamin Buric unterstützt. Er hatte eine bessere Fangquote als im ersten Durch- gang Torbjörn Bergerud und hielt seinen Vorderleuten den Rücken frei. Mit zunehmender Spielzeit biss sich die Offensive der Marzi- panstädter hingegen wahrlich die Zähne aus. Mit der Vielzahl ver- gebener Wurfmöglichkeiten und einiger Ballverluste, mischte sich in der Vorwärtsbewegung immer mehr Unsicherheit in die Aktionen der Lübeck-Schwartauer. Dies spiegelte sich dann auch im Rück- zugverhalten wieder, sodass der eigenen Deckung der Zugriff fehlte. Dies nutzte der nördlichste Bundesligist Deutschlands, um sich beim Mitfavoriten um die ers- ten beiden Plätze der zweiten Bundesliga und somit einer der heißesten Aufstiegskandidaten, abzusetzen. Vor allem in den ers- ten sieben Minuten nach Wieder- beginn gab die SG richtig Gas und Anders Zachariassen setzte mit dem Treffer zum 23:17 erst- mals ein großes Ausrufezeichen und einen Sechs Tore Vorsprung. Durch einen 10:4 Lauf, der Halb- zeitübergreifend sogar in einen 14:5 Zwischenspurt mündete, brachte die SG Flensburg-Hande- witt nach einem Tempogegenstoß durch Marius Steinhauser beim 28:19 vorentscheidend in Front. Ab Mitte der zweiten Halbzeit wechselten beide Trainer ihre For- mationen öfter durch. Vor allem SG-Coach Maik Machulla machte davon Gebrauch, um seine Neu- zugänge weiter in die Mannschaft zu integrieren. Und auch Simon Jeppesson, schon in der vergan- genen Spielzeit zur SG gestoßen, während der Saison aber mit ei- nigen Verletzungsproblemen kämpfend, nutzte die ihm zuge- standene komplette zweite Halb- zeit. Ein halbes Dutzend Tore gin- gen auf das Konto des jungen Schweden, der so maßgeblichen Anteil an der Offensivkraft der Flensburger in den zweiten drei- ßig Minuten hatte. Dagegen wurde Abwehrchef Tobias Karls- son, in den Tagen zuvor ange- schlagen, ab der 45. Minute von seinem Trainer geschont. Am Ende stand der souveräne 36:27 Erfolg der SG Flensburg-Hande- witt, der Maik Machulla vor dem Pokalwochenende zum Saison- auftakt optimistisch stimmt. „Es war schon viel dabei, was ich von meiner Mannschaft sehen will. Damit bin ich sehr zufrieden.“ Torge Greve sprach von „einer ge- lungenen Generalprobe für den DHB-Pokal“, bei dem im Halbfi- nale der ersten Runde die schwere Aufgabe gegen das Bun- desliga-Spitzenteam SC Magde- burg auf dem Spielplan stand. Beim Ausrichter Eintracht Hildes- heim in der dortigen Volksbank- Arena, setzte es eine am Ende klare 17:31 Niederlage. Nach dem 6:8 durch Markus Hansen in der 19. Minute, hatten die Mannen aus der Marzipan- und Marmela- denstadt keine Chance mehr. Ein 1:8 Negativlauf bis zur Pause mündete in einem 7:16 Halbzeit- stand. Nach dem Pokalaus kann sich der VfL Lübeck-Schwartau auf den Start in der 2. Bundesliga konzentrieren. In Lübeck kommt es am kommenden Sonnabend, 25. August, gleich zu einem Top- spiel. Dann empfängt das Greve- Team Mitfavorit HBW Balingen- Weilstetten. Der Anpfiff in der Hansehalle erfolgt um 19 Uhr. jös

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