Online-Sportzeitung für den Norden 19_19

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 09 Alfred Gislasson feiert in Kiel THW holt nach dem DHB-Pokal den EHF-Pokal in eigener Halle Der THW Kiel bleibt weiter auf Erfolgskurs. Nach dem mit 20:18 gewonnen Landesderby gegen den deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt und der Er- haltung der Chance selbst die- sen Titel in dieser Saison zu fei- ern, konnte sich der deutsche Rekordmeister den ersten euro- päischen Titel nach sieben Jah- ren und dem Champions Lea- gue Triumph von 2012 feiern. Denn in der heimischen altehr- würdigen Ostseehalle, gewann der THW Kiel den Gewinn des EHF-Cups. Dieser ist ähnlich zu bewerten, wie die Europa Lea- gue im Fußball. Nach einem 32:26 Halbfinalsieg gegen den dänischen Vertreter TTH Hols- tebro, gegen den die Zebras schon in der Gruppenphase ei- nen klaren Heimsieg einfuhren, zogen die Kieler ins Endspiel ein. Dort gab es im deutschen Finale einen 26:22 Sieg gegen die Füchse Berlin. Doch zu- nächst war das Halbfinale gegen die Skandinavier eine schwere Angelegenheit. Nach einem 3:3 Zwischenstand, war es der ge- gen Flensburg-Handewitt über- ragende THW-Keeper Niklas Landin, der seinen Landsleuten zwei Bälle förmlich abkaufte. Beide Paraden ebneten den Weg zur ersten Führung. Hen- drik Pekeler traf zum vielumju- belten 5:4 in der mit 10.011 Zu- schauern ausverkauften Kieler Sparkassen-Arena. In der 22. Minute hatten die Zebras sogar einen 13:9 Vorsprung inne. Doch Holstebro ließ sich nicht ab- schütteln und verkürzte bis zur Pause auf 14:16. So brauchte das Team von Alfred Gislasson Geduld für die zweite Halbzeit. Und diese bewies der Tabellen- zweite der DKB-Handballbun- desliga. Über 18:15 und 20:16, war der THW Mitte des zweiten Durchgangs beim 23:18 auf ei- nem guten Weg. Dabei ent- nervte der starke Niklas Landin seine Landsleute mehr und mehr. Mit einem spektakulären Hechtsprung traf Rechtsaußen Ole Rahmel zum frenetisch ge- feierten 29:22. Neun Minuten vor dem Spielende brachte Coach Gislasson dann Andreas Wolff für Niklas Landin, um den in den letzten Wochen lange auf Spiel- zeit wartenden deutschen Natio- naltorhüter zu belohnen. Und Wolff zeigte Paraden wie zu sei- nen Bestzeiten während der Sai- son und vor allem beim deut- schen EM-Triumph von 2016. Er partierte gegen die nie aufste- ckenden Dänen gleich sechs- mal. So konnte Holstebro nicht mehr herankommen und nach sechzig Minuten stand der klare 32:26 Sieg des THW Kiel und der Finaleinzug. Dort warteten die Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstädter auf den Sie- ger der Partie Füchse Berlin ge- gen den portugiesischen Cham- pion FC Porto. Und diese Be- gegnung stand im Zeichen der Torhüter, wobei vor allem der Füchse-Keeper Silvio Heinevet- ter eine starke erste Halbzeit zeigte und für die 12:8 Pausen- führung der Berliner den Grund- stein für den späteren Erfolg legte. Im zweiten Durchgang ging es zäh weiter, ohne das die Portugiesen näher an die deut- schen Hauptstädter heranka- men. Tor um Tor ging es auf bei- den Seiten. Zumeist lagen die Füchse mit ihrem Vier Tore Pols- ter vorne. So auch nach sechzig Minuten, als die Mannschaft von Velimir Petkovic mit dem 24:20 Sieg den Einzug ins Finale fei- erten. Dort kam es am Samstag dann zum erwarteten deutschen Endspiel: THW Kiel gegen Füchse Berlin. Und auch diese Partie war nicht von einer Torflut gesegnet. Und das Finale „to Hus“, wie die Kieler dass EHF- Cup Final 4 auch bezeichneten, war zunächst ebenfalls um- kämpft. Nach acht Minuten lag der THW knapp mit 3:4 in Rück- stand. Doch dann galoppierten die Zebras los. Magnus Landin, Zarabec und Niklas Ekberg drehten den Rückstand in einen 6:4 Vorsprung. Nach dem 9:6 durch Magnus Landin und der nun endgültig aufgeweckten und jubelnden Sparkassen-Arena, nahem die Berliner eine Auszeit und verkürzten danach zum 9:8. Fünf Minuten vor der Pause wa- ren die Füchse beim 12:10 noch auf Tuchfühlung. Doch danach vernagelte Niklas Landin seinen Kasten und Steffen Weinhold, Ekberg und ein Doppelschlag von „Dule“ Domagoj Duvnjak, warfen dem THW Kiel einen komfortablen 16:10 Halbzeitvor- sprung heraus. Nach dem Wechsel versuchten die Berliner, der Partie eine Wende zu ge- ben. Ein Paraden-Hattrick von Heinevetter, verlieh seiner Mannschaft Selbstvertrauen und Elisson konnte sieben Minuten nach Wiederbeginn zum 17:14 verkürzen. Die Zebras setzten sich danach zwar wieder mit fünf Toren ab, doch die Gäste gaben nicht auf. 20:17 stand es in der 42. Minute. Nach dem 22:17, lie- ßen die Füchse sieben Minuten lang keinen einzigen Kieler Tref- fer zu, konnten aber selbst nur einmal zum 22:18 einnetzen. Magnus Landin und Hendrik Pe- keler bauten den Vorsprung in der 55. Minute zum 24:19 aus. Da die Füchse fünf Minuten ohne Tor blieben, hieß es am Ende 26:20 für den THW Kiel, der unter dem Jubel der 10.285 Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena, wenige Mi- nuten später den EHF-Pokal un- ter das Hallendach der Ostsee- halle reckte und so den zweiten Titel der Saison feierte. jös

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