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FUSSBALL REGIONALLIGA NORD SEITE 05 Lübecker lehnen Aufstiegsspiele ab Die Regionalliga-Verantwort- lichen votieren für einen Saison-Abbruch Die Fakten sind eindeutig: Der VfB Lübeck weist in der Regio- nalliga Nord als Spitzenreiter fünf Punkte mehr auf als der Ta- bellen-Zweite VfL Wolfsburg II, der noch eine Partie mehr zu ab- solvieren hat. Das Hin- und das Rückspiel zwischen den beiden Teams wurden bereits absol- viert, wobei jeweils der Gast mit 2:1 gewann. Für den Fall eines Saison-Abbruchs sieht das Re- gelwerk vor, dass der Punkte- Quotient – erreichte Punkte ge- teilt durch die Anzahl der absol- vierten Spiele – über die Ab- schlussplatzierung entscheidet. So verfuhr auch das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes, als es die Serie in seinen Amateur-Spiel- klassen abbrach, und der Nord- deutsche Fußball-Verband offe- rierte es den Verantwortlichen der Regionalligisten, als er sie darüber abstimmen ließ, ob die Spielzeit abgebrochen oder im September fortgesetzt werden solle. Am Freitag teilte der Nord-FV nun Folgendes mit: „Die Vereine der Regionalliga Nord der Her- ren haben in einer Telefonkon- ferenz gemeinsam mit dem Ge- schäftsführenden NFV-Präsi- dium, Spielleiter Jürgen Stebani sowie Reenald Koch, Vorsitzen- der des NFV-Regionalliga-Aus- schusses, für einen Abbruch der Spielzeit 2019/2020votiert.“ So weit, so gut – doch weiter hieß es: „Diskussionen gab es darü- ber, ob die Auf- und Abstiegs- frage per Quotient beantwortet werden solle. Mehrheitlich spra- chen sich die Vereinsvertreter dabei dafür aus, auf Absteiger zu verzichten und in der kom- menden Spielzeit mit einer auf- gestockten Liga spielen zu wol- len. Im Rahmen der zuvor vers- endeten Umfrage wurde von ei- nigen Vereinen bezüglich der Aufstiegsfrage in die Dritte Liga der Vorschlag einer Relegations- runde (Hin- und Rückspiel) zwi- schen dem VfB Lübeck und dem VfL Wolfsburg II gemacht an- stelle der Quotienten-Regelung. Nach ausführlichem Meinungs- austausch der Teilnehmer vo- tierte eine knappe Mehrheit für die Austragung einer Relega- tion.“ Pablo Thiam, Leiter der Nach- wuchsabteilung des Bundesligis- ten VfLWolfsburg, hatte die Aus- tragung solcher Aufstiegsspiele – die Regionalliga Nord stellt in diesem Jahr turnusmäßig einen Direkt-Aufsteiger in die Dritte Liga – zuvor vorgeschlagen. Un- ter anderem hatte ihm Sönke Beiroth, Trainer des Regional- liga-Vorletzten Heider SV, an- schließend medial beigepflichtet. Die Verantwortlichen des VfB Lübeck, die schon am 9. Mai klargestellt hatten, dass die Aus- tragung derartiger Aufstiegs- spiele „keine Option“ sei, gaben daraufhin am Freitagabend noch einmal folgende Stellungnahme ab: „Der Norddeutsche Fußballver- band hat in seiner heutigen Pressemitteilung über die gest- rige Videokonferenz, das dabei ermittelte vorläufige Meinungs- bild der Vereine und die weitere Verfahrensweise berichtet. Von unserer Seite ist lediglich zu ergänzen, dass im Zuge der gestrigen Meinungsbildung of- fenbar der rechtliche Rahmen, in dem wir uns bewegen, noch nicht hinreichend deutlich ge- worden ist. Bei Abbruch der Sai- son kann die Regionalliga Nord einen Aufsteiger nur dann be- nennen, wenn die Saison ge- wertet wird. Nach allen denkba- ren objektiven und rechtlich ver- tretbaren Wertungskriterien kann der Aufsteiger nur VfB Lü- beck heißen. Wir werden vor diesem Hinter- grund unsere Planungen für die Dritte Liga konsequent vorantrei- ben. Dies bedeutet, dass wir die bereits begonnenen infrastruk- turellen Maßnahmen am Sta- dion, die für den Spielbetrieb in der Dritten Liga erforderlich sind, fortsetzen und bis zum 30. Juni 2020 beenden werden. Darüber hinaus werden wir in den kom- menden Wochen unseren Kader für die Dritte Liga zusammen- stellen.“ BS Müssen Kapitän Tommy Grupe (links, hier gegen Eudel Silva Monteiro von Al- tona 93) und seine Lübecker zwei Aufstiegsspiele gegen Wolfsburg II bestreiten?

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