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SEITE 12 HANDBALL 1. BUNDESLIGA / SCHLESWIG-HOLSTEIN-LIGA Glandorf geht mit vielen Titeln Abschied leider nicht auf dem Parkett „Es fühlt sich unvollendet an“ Titelgewinn für Tarp-Wanderup Am 22. April herrschte Klarheit, wie die Handball-Saison 2019/2020, die am 13. März we- gen der Corona-Pandemie zu- nächst unterbrochen worden war, gewertet wird. Von der Ersten Bundesliga bis zur Kreisklasse wurde der Punkte-Quotient zur Ermittlung der Abschlusstabelle verwendet und der Staffel-Erste zum Aufsteiger erklärt, während es keine Absteiger gibt. So konn- ten die Verantwortlichen der HSG Tarp-Wanderup die Meisterschaft in der Schleswig-Holstein-Liga und den Sprung in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, den sie vor Jahresfrist durch eine finale Niederlage beim Absteiger HSG Horst/Kiebitzreihe noch hauchdünn verpasst hatten, be- jubeln. HSG-Trainer Jan Weide erklärte anschließend auf der facebook- Seite seines Teams: „Unser Auf- stieg ist eine Bestätigung für die gute Arbeit des gesamten Teams in den letzten zweieinhalb Jahren. Schade ist nur, dass wir das nicht zusammen mit den Fans in der Halle feiern können. Es ist irgend- wie eine ganz komische Meister- schaft und eigentlich will man solch einen Titel in der Halle ge- winnen und nicht auf dem Sofa. Es ist so, wie es ist, und ich freue mich trotzdem riesig über den Er- folg. Ich hoffe, dass wir das Ding bald zusammen mit dem Team feiern können." Als Tabellen-Erster der Schles- wig-Holstein-Liga lagen die Tarper „Wölfe“ zuletzt mit 33:7-Zählern drei Pluspunkte vor dem Rang- Zweiten HSG Marne/Brunsbüttel, der aber noch eine Partie mehr absolvieren und noch Heimrecht gegen die Weide-Sieben gehabt hätte. Das Derby gegen den dritt- platzierten HC Treia/Jübek wäre ein weiterer Stolperstein für die „Wölfe“ gewesen. Vielleicht auch deshalb sprach HSG-Co-Trainer Ralf Heckel von einer „unvollendeten Meister- schaft“ und befand auf der face- book-Seite seiner Mannschaft: „Letztlich denke ich schon, dass es in Ordnung ist. Aber ich hätte gerne noch das Derby gegen Treia oder das Spiel in Marne ge- spielt. So fühlt es sich unvollendet an. Aber wir haben es geschafft!“ BS Eigentlich hätte die SG Flensburg- Handewitt am 14. Mai ihr letztes Heimspiel dieser Bundesliga-Sai- son gegen den TVB Stuttgart ab- solviert. In diesem Zusammen- hang wären auch die nun schei- denden Spieler verabschiedet worden – doch dies war nicht möglich, da der Deutsche Hand- ball-Bund die Saison 2019/2020 wegen der Corona-Pandemie ab- gebrochen hatte. Deshalb hatten die SG-Verantwortlichen die Idee, die nun scheidenden Spieler Hol- ger Glandorf, Simon Jeppsson, Michal Jurecki, Jens Schöngarth und Anders Zachariassen mit ei- nem Video-Livestream zu verab- schieden. Ganz besonders war dabei natür- lich der Abschied des langjährigen deutschen Nationalspielers Holger Glandorf, der seine Karriere nun im Alter von 37 Jahren beendete. Der gebürtige Osnabrücker war nach Stationen bei der HSG Nord- horn und beim TBV Lemgo im Sommer 2011 an die Flensburger Förde gekommen. Seither absol- vierte er 425 Pflichtspiel-Einsätze für die SG, in denen er 1731 Tore warf. Insgesamt traf Glandorf in der Ersten Bundesliga in 543 Spielen 2.429 Mal und ist der er- folgreichste Bundesliga-Tor- schütze aus dem Feld heraus. Glandorf wurde mit den Flensbur- gern zweimal Deutscher Meister (2018 sowie 2019) und gewann jeweils einmal die Champions- League (2014), den Europapokal der Pokalsieger (2012) und den DHB-Pokal (2015). Im Livestream erklärte Glandorf: „Ich hätte mir zu meinem Abschied natürlich eine volle Halle gewünscht und ein Spiel um den Titel. Aber es ist so, wie es ist: Wir müssen das Beste daraus machen und hoffen, dass es bald weiter geht.“ Glandorf sprach zahlreichen lang- jährigen Weggefährten ein großes Dankeschön aus. „Das Drumhe- rum und meine Mitspieler waren mir stets sehr wichtig. Wir haben gemeinsam auf den Platz gestan- den, die Sportart geliebt und für Erfolge gekämpft.“ Zukünftig wird Glandorf in der Geschäftsstelle der SG tätig sein. BS

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