Online-Sportzeitung für den Norden 28_20

SEITE 10 HANDBALL 1. BUNDESLIGA THW-Trainingslager in Graz Das erste Testspiel nach fast sechs Monaten steigt in Veszprém In ihren Planungen, wie es in der „Nach-Corona-Zeit“ weitergehen soll, sind die Verantwortlichen des THW Kiel ein gutes Stück vorangekommen. Wie sie auf ih- rer Internet-Seite („www.thw- handball.de “) bekanntgaben, wird ihre Bundesliga-Mannschaft in der Vorbereitung auf die neue Saison 2020/2021 Ende August erneut ein Trainingslager in der Steiermark beziehen. Dort hat- ten die „Zebras“ schon im ver- gangenen Sommer, als Corona noch kein Thema war, ihre Zelte aufgeschlagen. Eigentlich wollte der THW-Tross in diesem Som- mer nach Dänemark reisen, doch das dort geplante Trai- ningslager war kurzfristig von den THW-Offiziellen abgesagt worden. Dafür, dass sie nun so spontan umdisponieren konnten, zeigten sie sich überaus dank- bar: „Wir sind allen Verantwortli- chen in Graz, beim Raiffeisen Sportpark und beim Steirischen Handballverband sehr dankbar, dass sie uns so kurzfristig bei unseren Planungen unterstüt- zen", erklärte THW-Geschäfts- führer Viktor Szilagyi auf der ver- einseigenen Internet-Seite. Anschließend wurden die Ter- mine fixiert: Vom kommenden Sonnabend, 22. August bis zum Sonntag, 30. August wird THW- Trainer Filip Jicha in Graz „an den Grundlagen und dem Fein- schliff für eine Mammut-Saison arbeiten“, wie es auf der Inter- net-Seite hieß. Dies ermöglichte „ein Organisationskomitee um den ehemaligen österrei- chischen Handball-Nationalspie- ler Dietmar Peißl, der als Lan- dessportkoordinator des Steiri- schen Handballverbandes die ‚Zebras‘ im vergangenen Jahr erstmals überhaupt nach Graz lotsen konnte“, wie es auf der In- ternet-Seite des THW hieß. Dort wurde Peißl wie folgt zitiert: „Als Szilagyi vor wenigen Tagen anrief und um Hilfe bat, haben wir alles in Bewegung gesetzt, um dem THW Kiel hier in Graz ein Trainingslager zu ermögli- chen. Wir sind stolz, dass der Deutsche Meister von unseren professionellen Trainings-Mög- lichkeiten so begeistert ist und wir freuen uns, ihm ein guter und verantwortungsvoller Gastgeber sein zu können.“ Die THW-Ver- antwortlichen hoben auf ihrem Internet-Auftritt noch einmal her- vor, dass sie „schon bei der Pre- miere im vergangenen Jahr von der Herzlichkeit, den professio- nellen Rahmenbedingungen und dem persönlichen Einsatz der Gastgeber in Graz begeistert“ gewesen seien. Auch der Tscheche Jicha erin- nert sich sehr gerne an den Auf- enthalt in der Alpenrepublik im vergangenen Sommer zurück: „Wir haben uns dort sehr wohl und willkommen gefühlt. Dort ha- ben wir 2019 die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison gelegt. Ausschlaggebend für uns ist, dass wir in Graz all das vorfin- den, was für unsere wichtigste Woche der Vorbereitung nötig ist. Wir können dort auf eine per- fekte sportliche Infrastruktur bauen, und wir haben Gastge- ber, die alles möglich machen, damit wir uns in diesen Tagen ausschließlich auf den Sport konzentrieren können“, erklärte Jicha auf „www.thw-hand ball.de “. Die weiteren Planungen der THW-Verantwortlichen sehen vor, dass sie nach ihrem Trai- ningslager am 30. August direkt weiter nach Ungarn reisen. In Veszprém soll dann das erste Testspiel nach einer fast halb- jährigen Corona-Zwangspause absolvieren und in der Vesz- prém-Arena bei ihrem Gegner aus der EHF Champions Lea- gue, dem ungarischen Meister Telekom Veszprém, gastieren. „Das wird nach mehr als fünfein- halb Monaten ohne Wettkampf ein echter Härtetest für unsere Mannschaft“, betonte Szilagyi auf „www.thw-handball.de “. Das Duell zwischen den beiden Dau- errivalen aus der europäischen Königsklasse sei „auch als Ab- schiedsveranstaltung für ver- diente Spieler geplant“, hieß es in der Ankündigung auf der In- ternet-Seite der Kieler – verse- hen mit der Einschränkung, dass es nur ein Abschiedsspiel sein solle, „wenn Zuschauer erlaubt sind“. Andernfalls werde die Par- tie „hinter verschlossenen Türen als reines Trainingsspiel zwi- schen den beiden Teams aus- getragen“, so die THW-Offiziel- len auf ihrer Internet-Seite. Dort präzisierte Szilagyi: „Wir freuen uns auf den Vergleich, da es sportlich eine große Herausfor- derung ist, gegen eine der bes- ten Mannschaften Europas an- zutreten. Und wir hoffen auf die Möglichkeit, mit unserem Spiel verdienten Weltklasse-Akteuren wie Arpad Sterbik, Nandor Fa- zekas, Laszlo Nagy und beson- ders unserem ehemaligen Zebra Momir Ilic einen sportlich würdi- gen Abschied bereiten zu kön- nen." Während die Kieler wohl auch wegen der Corona-Krise auf dem Transfermarkt bisher äu- ßerst defensiv, ja geradezu zu- rückhaltend agierten, war beim ungarischen Spitzenklub einmal mehr Klotzen statt Kleckern an- gesagt. So sicherten sich die Verantwortlichen des ungari- schen Serienmeisters unter an- derem die Dienste des spani- schen Europameisters Jorge Maqueda, was doppelt wertvoll war, da er vom nationalen Dau- errivalen Pick Szeged losgeeist wurde. Zudem kam Rechtsau- ßen Daniil Schischkarew von Vardar Skopje aus Mazedonien und Eigengewächs Patrik Liget- vari kehrte aus Spanien zurück. Auf dem Posten zwischen den Pfosten folgt der zweifache spa- nische Europameister Rodrigo Corrales, der vom französischen Topklub Paris Saint-Germain den Weg nach Veszprém fand, Arpad Sterbik. Somit geht Telekom Veszprém neben – oder vielleicht sogar noch vor? – den Kielern als einer der Topfavoriten in die neue Sai- son in der EHF-Champions-Lea- gue, in deren Vorrunden-Gruppe B die beiden Teams erneut auf- einandertreffen werden. Und auch beim EHF-Champions- League-Finale-Four-Turnier der Saison 2019/2020, das am Dienstag, 29. Dezember und Mittwoch, 30. Dezember in der Kölner Lanxess-Arena nachge- holt werden soll, könnten die bei- den Mannschaften im Kampf um die europäische Handball-Krone die Klingen kreuzen. BS

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