Online-Sportzeitung für den Norden 28_20

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 11 „Wichtiger Bestandteil des Erfolgs“ THW geht mit Torwart-Trainer Andersson in die neue Saison Lange Jahre war Mattias An- dersson selbst ein Weltklasse- Torwart. Nachdem der Schwede in seiner Jugend bei Ystads IF ausgebildet und dort auch seine ersten drei Herren- Jahre verbracht hatte, wech- selte er zu HK Drott, ehe er im April 2001 den Sprung zum gro- ßen FC Barcelona wagte. Vom Juni 2001 bis zum Juni 2008 hütete Andersson dann das Ge- häuse des THW Kiel, ehe noch Stationen beim TV Großwall- stadt und bei der SG Flensburg- Handewitt (2011 bis 2018) folg- ten. Nachdem der Schwede seine aktive Karriere im Alter von 40 Jahren beendete, wagte er den keinesfalls einfachen Sprung von der Flensburger zu- rück an die Kieler Förde, wo er seither als Torwart-Trainer fun- giert. Und diese Aufgabe wird Andersson, wie die THW-Ver- antwortlichen bekanntgaben, auch zukünftig innehaben: Sie würden „auch in der kommen- den Spielzeit auf Torwartcoach Andersson bauen“, hieß es in der Mitteilung, in der die Offi- ziellen der Kieler präzisierte: „Der erfahrene Schwede wird Chefcoach Filip Jicha und As- sistenztrainer Christian Spren- ger bei ihrer Arbeit mit den ‚Ze- bras‘ unterstützen.“ Viktor Szilagyi, Geschäftsführer des THW Kiel, lobte Andersson auf der vereinseigenen Internet- Seite ( „www.thw-handball.de“ ) ausdrücklich für dessen Arbeit in den vergangenen beiden Jahren: „Seine individuelle Ar- beit mit unseren Torhütern in den Präsenzphasen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Weges zum Erfolg. Die regel- mäßige Arbeit, seine Erfahrung und seine Trainingsmethoden helfen, unser Torhüter-Gespann noch besser zu machen. Des- halb freuen wir uns, Andersson weiterhin im Team zu haben." Auch Andersson blickt seiner dritten Spielzeit als Spezial- Trainer des Deutschen Hand- ball-Rekordmeisters voller Vor- freude und Energie entgegen: „Ich möchte den eingeschlage- nen Weg mit Dario Quenstedt und Niklas Landin fortsetzen, für neue Impulse sorgen und diese beiden hervorragenden Torhüter mit meinen Mitteln un- terstützen", erklärte 42-Jährige auf der Internet-Seite seines Ar- beitgebers. Dort ergänzte der frühere Weltklasse-Keeper: „Wir haben eine wahre Mam- mut-Saison mit schweren Auf- gaben vor uns. Ich freue mich darauf, Jicha und Sprenger bei ihrer herausragenden Arbeit helfen und entlasten zu kön- nen!“ Von 2018 bis zum Januar hatte sich Andersson parallel zu sei- nem Engagement in Schleswig- Holsteins Landeshauptstadt auch noch um die Torhüter der Nationalmannschaft von Öster- reich gekümmert. Nun endete sein Engagement in der Alpen- republik – dafür ist Andersson seit diesem Jahr in Personal- union auch noch leitender Tor- wart-Trainer beim Deutschen Handball-Bund. Die Erfolge, auf die Andersson als Aktiver zu- rückblicken kann, sind beacht- lich: Als Schlussmann gewann er zweimal die EHF-Champi- ons-League, nämlich 2007 mit den Kielern und 2014 mit den Flensburgern; 2007 kam der Triumph in der damaligen EHF- Champions-Trophy hinzu. Ebenfalls zweimal, nämlich 2002 und 2004, triumphierte Andersson mit den Kielern im EHF-Pokal. Seine internatio- nale Trophäensammlung kom- plettierte der Schwede, indem er 2012 mit den Flensburgern den inzwischen abgeschafften Europapokal der Pokalsieger gewann. Sagenhafte sechs Mal wurde Andersson Deutscher Meister: Dem Titelgewinn in seiner De- büt-Saison 2001/2002 beim THW folgte 2005, 2006 und 2007 ein Titel-Hattrick. 2008 hielt Andersson zum vierten Mal in Folge die Meisterschale in die Höhe, ehe er sich von den Kielern verabschiedete. 2018 wurde er dann auch mit Flens- burg-Handewitt Deutscher Meister. Immerhin dreimal, nämlich 2007 und 2008 mit den Kielern sowie 2015 mit den Flensburgern, gewann Anders- son den DHB-Pokal. 2005 und 2007 mit den „Zebras“ sowie 2013 im SG-Trikot triumphierte er im Deutschen Supercup. Und auch mit der National- mannschaft von Schweden war Andersson erfolgreich: Dem Europameisterschaftstitel 2000 in Kroatien folgte zwölf Jahre später in London die Silberme- daille bei den Olympischen Spielen. Als Torwart-Trainer setzte An- dersson seine Titelsammlung fort: So trug er dazu bei, dass die Kieler 2019 den EHF-Pokal und den DHB-Pokal gewannen, ehe sie als Spitzenreiter der ab- gebrochenen Saison 2019/ 2020 zum Deutschen Meister erklärt wurden. Und in den Fi- nal-Four-Turnieren der EHF- Champions-League sowie des DHB-Pokals, die wegen der Co- rona-Krise erst später nachge- holt werden, haben die „Zebras“ bekanntermaßen weitere Titel- Chancen. BS

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