Online-Sportzeitung für den Norden 10_19

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA SEITE 05 Gelungenes Grammozis-Debüt Die KSV Holstein verlier bei Patrick Herrmanns neuer Liebe SV Darmstadt 98 – Holstein Kiel 3:2 (2:1) SV Darmstadt 98: Heuer Fernan- des – Herrmann, Franke, Wittek, Holland – Palsson, Kempe (70. Stark) – Heller, Mehlem (85. Höhn), Jones (75. Bertram) – Dur- sun. Trainer: Dimitrios Grammozis Holstein Kiel: Kronholm – Dehm, Schmidt, Wahl (87. Benes), van den Bergh – Karazor – Mühling, Meffert – Jae-Sung Lee (75. Evina) – Honsak, Serra. Trainer: Tim Walter Schiedsrichter: Benedikt Kemp- kes (DJK Alemannia 1921 Kruft/Kretz) Zuschauer: 10.210 Tore: 1:0 Mehlem (19.), 1:1 Hon- sak (33.), 2:1 Dursun (41.), 3:1 Franke (62.), 3:2 Mühling (65., Handelfmeter) Gelbe Karten: – Dehm (3. Gelbe Karte), van den Bergh (4.), Schmidt (5., gesperrt) Gelb-Rote Karte: – Meffert (61., wegen wiederholten Foulspiels) Duelle mit dem Ex-Verein sind im Fußball angesichts der zahlrei- chen und häufigen Vereinswech- sel an der Tagesordnung. Dass Patrick Herrmann am Sonnabend gegen Holstein Kiel spielte, war aber insofern etwas ganz Beson- deres, als dass Herrmann sieben- einhalb Jahre für die „Störche“ ak- tiv und zu deren Aufstieg aus der Regionalliga in die Zweite Bundes- liga beitrug, ehe er in der Winter- pause zum Liga-Rivalen SV Darm- stadt 98 ging. Und der 30-Jährige, der am Böllenfalltor einen Vertrag bis zum Sommer 2020 besitzt, war auch an zwei entscheidenden Si- tuationen beteiligt. Aber der Reihe nach ... Bei den „Lilien“ gab Dimitrios Grammozis (40), der von 1998 bis 2000 als Mittelfeldmann für den Hamburger SV aktiv war, sein De- büt als Trainer. Im Merck-Stadion am Böllenfalltor hatten die „Stör- che“ zwar mehr Ballbesitz, doch machten sie daraus zunächst nichts Zählbares. Ganz anders die Hausherren, die mit einer großen Zweikampfstärke glänzten: Als der Kieler Keeper Kenneth Kronholm einen Ball zu kurz abwehrte, sagte Marvin Mehlem „Danke“ und ver- senkte den Abpraller per Direktab- nahme zum 1:0. Die Kieler schlugen aber zügig zu- rück: Nach einem Pass von Ra- mazan Karazor zog Mathias Hon- sak mit dem Ball am Fuß von links in den 98-Strafraum und versenkte ihn dann flach in das lange, rechte Eck zum 1:1. Doch kurz vor der Pause gingen die Hausherren wie- der in Front: Bei einem Eckstoß, den Tobias Kempe von der linken Seite hereingebracht hatte, stieg Dursun in der Mitte am höchsten und köpfte wuchtig zum 2:1 ein – der Kieler Janni Serra sprang zwar auch hoch, konnte als gelernte Of- fensivkraft aber in dieser Situation gegen Dursun nicht richtig vertei- digen. Mit diesem Ergebnis wur- den auch die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang war Herr- mann dann gleich an mehreren entscheidenden Szenen beteiligt. So wurde er an der Seitenauslinie von seinem früheren Mitspieler Jo- nas Meffert umgetreten, als er sich bereits vom Ball getrennt hatte – es war hart, aber vertretbar, dass Schiedsrichter Benedikt Kempkes (aus dem rheinland-pfälzischen Thür) hierfür die Rote Karte zückte. Den ebenfalls fälligen Frei- stoß schlug erneut Kempe in den Gäste-Strafraum, wo der aufge- rückte Marcel Franke am langen Pfosten zum 3:1 einköpfte. Bemer- kenswert war, dass die Kieler trotz Unterzahl weiter nach vorne spiel- ten. Ausgerechnet Herrmann ver- wirkte dann einen Handelfmeter für die Kieler – allerdings klärte er einen Ball im eigenen Strafraum nicht mit Hand oder Arm, sondern mit seinem Oberkörper, wie die Fernseh-Aufnahmen zeigten. Fakt ist: Den verhängten Elfmeter ver- wandelte Alexander Mühling flach links zum 3:2-Anschlusstreffer. Zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr, so dass es für Gram- mozis ein glänzendes Debüt und für Herrmann ein erfolgreiches Wiedersehen mit seinem Ex-Klub war. BS Holstein-Trainer Tim Walter musste in Darmstadt die sechste Saison-Niederlage hinnehmen. Foto: BS (Archiv)

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