Online-Sportzeitung für den Norden 10_19

SEITE 12 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Die Hoffnung stirbt zuletzt Der THW hofft auf SG-Patzer um doch noch Meister zu werden 23 Spieltage sind in der DKB Handball-Bundesliga absolviert; nur der amtierende Deutsche Meister, die SG Flensburg-Han- dewitt und die Rhein-Neckar Lö- wen hinken mit einem weniger ausgetragenem Spiel hinterher. Die Begründung dafür: Diese Clubs vertreten die Bundesliga in der Königsklasse! Angeführt wird die Tabelle von den aus Kie- ler Sicht ungeliebten Nachbarn von der anderen Förde. Mit der makellosen Bilanz von 44:0 Punkten und einer Tordifferenz von + 130 rangieren die von Maik Machulla trainierten Spieler der SG Flensburg-Handewitt deutlich vor dem Rest der Liga. Der Deut- sche Rekordmeister THW Kiel, der mit drei Niederlagen, gleich sechs Minuspunkte, belastet ist, belegt den zweiten Platz der Ta- belle und hofft inständig auf ei- nen, nein, mehrere Ausrutscher; der Flensburger um doch noch das vor Saisonbeginn ausgege- bene Ziel zu erreichen. Nicht nur die Landeshauptstädter selbst, vielmehr hatten sämtliche „Ex- perten“ den THW als den haus- hohen Favoriten für die Meister- schaft getippt! Die Bilanz der Ze- bras ist durchaus vorzeigbar; die Mannschaft musste sich bis her lediglich dreimal geschlagen ge- ben; äußerst schmerzhaft die Niederlage bei den Erzrivalen aus der nördlichsten Bundesliga- stadt, in Flensburg, wo die Ze- bras mit 25:26 den kürzeren zo- gen. Nur fünf Tage später wurde die Ernüchterung noch größer; beim SC Magdeburg folgte die zweite Niederlage der Kieler, de- ren Trainer Alfred Gislason mit seinem Latein am Ende schien! Während die Flensburger weiter- hin mit einer blütenweißen Weste voran marschierten, konnte der Rekordmeister den bestehenden Abstand beibehalten, aber nicht verkürzen. Nach einer Serie von 17 siegreichen Spielen empfin- gen die Landeshauptstädter den SC Magdeburg. Revanche war angesagt! Doch es kam anders: Die Truppe aus Sachsen-Anhalt gewann in der Kieler Sparkas- sen-Arena und sorgte dafür, dass der Abstand auf den Tabellenfüh- rer nun sechs Punkte beträgt! Der zum Saisonende ausschei- dende Handballlehrer Alfred Gis- lason war danach restlos be- dient: „Flensburg hat noch einige schwere Auswärtsspiele in Mag- deburg, Mannheim und Kiel zu absolvieren, aber auch wir und auch die Rhein-Neckar Löwen haben weitere schwere Aufga- ben zu erledigen. Die Ausgangs- position spricht momentan ein- deutig zu Gunsten der Truppe von Maik Machulla.“ Der Terminplan für die Zebras sieht nach der Länderspielpause am kommenden Donnerstag ein Heimspiel gegen den SC DhfK Leipzig vor. Eine Woche darauf spielen die Kieler in Stuttgart beim dortigen TVB 1898. Auch wenn es in der Bundesliga nicht ganz nach Wunsch läuft, hat der THW noch zwei weitere Eisen im Feuer: Zum einen haben die Ze- bras das Halbfinale des DHB-Po- kal erreicht und treffen dabei am 6. April in Hamburg auf die Füchse Berlin. Das andere Halb- finale bestreiten Hannover-Burg- dorf und der SC Magdeburg. Im Finale am darauffolgenden Sonntag könnte die Paarung dann THW Kiel vs SC Magde- burg heißen! Auch im EHF-Cup haben die Kieler die Runde der letzten vier Mannschaften er- reicht. Nach Qualifikationsspie- len und erfolgreich beendeten Gruppenspielen steht fest, dass die Kieler am dritten Mai-Wo- chenende als Ausrichter des Endturniers um den EHF-Cup teilnehmen werden. Die laufende Saison hat neben den wahrscheinlich nicht erfüllten Meisterschaftsträumen weitere Wermutstropfen mit sich ge- bracht: Da ist zum einem der an- stehende Abschied des langjäh- rig erfolgreichen Trainers Alfred Gislason zum anderen die Mit- teilung, dass der Verein finan- zielle Einbußen verkraften muss! AB

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