Online-Sportzeitung für den Norden 10_19

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA St. Pauli am Sonnabend in Sandhausen Auf das Stadt-Derby folgt das Gastspiel bei der „grauen Maus“ Nach dem Derby ist vor Sandhau- sen – so sieht es der Spielplan der Zweiten Bundesliga für den FC St. Pauli vor. Dabei könnte die Diskre- panz größer kaum sein: Nachdem die Kiez-Kicker am Sonntag im hei- mischen, ausverkauften Millerntor- Stadion ihren Stadt-Rivalen Ham- burger SV, der zusammen mit dem 1. FC Köln als Top-Favorit auf den sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Liga gilt, empfingen (siehe Spielbericht auf Seite 02), sind sie am kommenden Sonnabend, 16. März beim SV Sandhausen 1916 zu Gast. Und wenn im BWT-Sta- dion am Hardtwald um 13 Uhr der Anpfiff erfolgt, sind die St. Paulia- ner nicht nur beim Schlusslicht, sondern auch bei der „grauen Maus“ der Zweiten Liga zu Gast. Fakt ist: Die Sandhäuser belegen nicht nur im aktuellen sportlichen Klassement, sondern auch im Zu- schauer-Tableau den letzten Platz. Die Arena an der Sandhäuser Jahnstraße, die immerhin für 15414 Zuschauer zugelassen ist, wurde in dieser Zweitliga-Saison bisher von insgesamt 83.385 zah- lenden Gästen besucht. Dies ergibt bei zwölf Heimspielen einen Schnitt von 6.948 Zuschauern. Vorletzter in dieser Wertung ist der 1. FC Ingolstadt 04 – passender- weise auch im sportlichen Ranking Vorletzter – mit durchschnittlich 8.765 Anwesenden. Die Kiez-Ki- cker liegen in dieser Wertung übri- gens auf dem dritten Platz, direkt hinter den Kölnern und dem HSV. Zurück zu den Sandhäusern: Nachdem sie von 2008 bis 2012 der Dritten Liga angehörten, schafften sie im Sommer 2012 als deren Meister erstmals den Sprung in die Zweite Bundesliga. Als Vor- letzter stieg das SVS-Team eigent- lich im Mai 2013 sofort wieder ab – doch dann profitierte es vom Li- zenz-Entzug des MSV Duisburg und blieb zweitklassig. Seither schafften die Nordbadener als Zwölfter (2014 und 2015), als Drei- zehnter (2016), als Zehnter (2017) sowie zuletzt im Mai 2018 als Zehnter immer mehr oder weniger souverän sportlich den Klassener- halt. Im Kader von SVS-Coach Uwe Ko- schinat (47), der im Oktober 2018 auf Kenan Kocak (38) folgte, ste- hen auch mehrere in Norddeutsch- land bekannte Akteure. Allen voran natürlich Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier (29), der von 2010 bis 2018 für den HSV kickte, ehe er nach einem halben Jahr der Ver- einslosigkeit im Januar zum SVS ging. Bei den „Rothosen“ versuch- ten sich einst auch mehr oder we- niger erfolglos Abwehrmann Mar- kus Karl (33, von 2005 bis zum Ja- nuar 2007), Mittelfeldakteur Moha- med Gouaida (von 2014 bis 2016 und in der Saison 2017/2018) so- wie Stürmer Karim Guede (Januar 2005 bis 2006), der zudem gebür- tiger Hamburger ist und von 1996 bis 2002 für die St. Pauli-Jugend kickte. Bisher gab es 13 Pflichtspiele zwi- schen den Sandhäusern und den Kiez-Kickern. Die Gesamt-Tordif- ferenz spricht mit 17:16 für den SVS, der allerdings nur drei Siege feierte – dem stehen fünf Erfolge der Hamburger und ebenfalls fünf Unentschieden gegenüber. In Sandhausen gab es alle drei mög- lichen Spielausgänge bisher je- weils zweimal. Das Hinspiel dieser Saison gewannen die Kiez-Kicker am 7. Oktober 2018 daheim mit 3:1. Dimitrios Diamantakos (17. Mi- nute) sowie nach dem SVS-Aus- gleich (Kevin Behrens/73.) mit zwei späten Treffern Sami Allagui (90.) und Christopher Buchtmann (94.) ließen dabei die Braun-Weißen ju- beln. In Nordbaden gab es zuletzt am 23. Oktober 2017 ein 1:1-Un- entschieden. Der letzte St. Pauli- Sieg am Hardtwald datiert vom 19. März 2016 (2:0). Mit einem weiteren „Dreier“ in Sandhausen würden die Kiez-Ki- cker nicht nur die eigenen Auf- stiegschancen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit eines Sandhäu- ser Abstiegs erhöhen – und damit vermutlich auch den Gesamt-Zu- schauerschnitt der Zweiten Liga ... BS Machte im Hinspiel gegen Sandhausen mit seinem Tor zum 3:1 alles klar: St. Paulis Christopher Buchtmann. Foto: NG (Archiv)

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