Online-Sportzeitung für den Norden 08_20

SEITE 14 HANDBALL 1. BUNDESLIGA GWD Minden erwartet den THW Geht die Siegesserie weiter? Zebras gegen Löwen Ein tierisches Duell Nach sieben Pflichtspielen im Mo- nat Februar empfinden die Zebras den beginnenden März fast als Erholungsphase. Der aktuelle Ta- bellenführer der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, der auf dem besten Weg ist, nach vierjähriger Abstinenz den Titel wieder an die Kieler Förde zu holen, startet am 4. März in die vorentscheidende Phase der Meisterschaft. Die Ti- telambitionen der Landeshaupt- städter beschränken sich aller- dings nicht nur auf die Deutsche Meisterschaft, vielmehr wollen die Zebras auch das FINAL Four um den DHB-Pokal in Hamburg ge- winnen, als auch beim VELUX EHF Final Four Turnier in der Köl- ner LANXESS-Arena, das am 4. und 5. April ausgetragen wird eine gewichtige Rolle spielen. Zu- nächst heißt es aber für die Ji- cha-Schützlinge in der Bundesliga die Hürde GWD Minden zu über- springen. In der Kreissporthalle Lübbecke, also auf feindlichen Terrain, will „Grün-Weiß-Danker- sen,“ so der ursprüngliche Name der Ostwestfalen, den Zebras auf dem Weg zur Meisterschaft im Wege stehen. Während der THW mit acht Minuspunkten belastet, die Tabelle der Bundesliga an- führt, liegen die Mindener auf Platz 15 der Tabelle, haben bis dato von 24 Partien gerade ein- mal sieben gewinnen können, dazu kommen drei Unentschie- den und 14 Niederlagen. Das er- gibt: 17:31 Punkte sowie eine ne- gative Tordifferenz von Minus 27. Nach einer großen kämpferischen Leistung mussten sich die von Trainer Frank Carstens trainierten Westfalen dem DHfK Leipzig aus- wärts geschlagen geben. Aufhor- chen ließ aber der Heimsieg von GWD Minden beim vorherigen Heimspiel, als das Team die fa- vorisierten Berliner Füchse mit ei- ner deutlichen 25:30 Niederlage in die Hauptstadt zurückschickte! THW Trainer Filip Jicha wird seine Truppe mit Gewissheit gewarnt haben. Es ist höchste Konzentra- tion erforderlich, wenn die Mann- schaft auf dem Weg zur Meister- schaft nicht straucheln will. Am darauffolgenden Sonntag, 8. März, erwarten die Zebras mit den Rhein-Neckar Löwen einen Konkurrenten im Kampf um die Krone. AB Vier Tage nach dem Auswärts- spiel der Zebras bei GWD Min- den, das in der Kreissporthalle in Lübbecke, also auf feindli- chen Boden der Mindener, stattfindet, empfängt der THW in der heimischen Sparkassen- Arena die Rhein-Neckar Lö- wen. Ursprünglich war diese Begegnung immer ein absolu- tes Spitzentreffen; jetzt hinken die Süddeutschen hinter der Spitzengruppe hinterher und haben in der vergangenen Wo- che die Reißleine gezogen. Das schlingernde Schiff soll durch einen Trainerwechsel wieder auf Kurs gebracht werden. Für den glücklosen Handballlehrer Kristjan Andresson wurde völlig überraschend mit Martin Schwalb ein „neuer“ Coach prä- sentiert. Nach demAbgang des dänischen Meistertrainer Nico- lai Jacobsen hatte die Leis- tungskurve der zweimaligen Meistertruppe steil nach unten gezeigt; dem neu verpflichteten Trainer fehlte die Bundesligaer- fahrung und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Der ehe- malige Nationalspieler Schwalb hat in seiner Trainerlaufbahn alle möglichen Titel wie Meis- terschaft, DHB-Pokal und Champions League mit dem HSV Hamburg gewonnen und nach einem Herzinfarkt vor rund sechs Jahren seine Verbunden- heit zum Handball „nur“ noch durch Funktionärstätigkeit und Fernsehkommentare erhalten. Mehrfach hatte er erklärt, dass ihn eine Berufung als National- trainer reizen könnte. Jetzt ist er also dem Ruf der Rhein-Ne- ckar Löwen gefolgt und lieferte mit dem Team bei seinem ers- ten Pflichtspiel eine überzeu- gende Leistung ab. Die Löwen besiegten vor 12000 erwar- tungsvollen Zuschauern Han- nover-Burgdorf mit 30:23 und zeigten dabei eine erkennbar bessere Teamleistung. Für den Meisterschaftsfavoriten THW Kiel bedeutet dieser Trainer- wechsel mit Gewissheit, dass die Löwen mit einer gänzlich anderen Einstellung in der Sparkassen-Arena antreten werden. Vor dem Schlagerspiel gegen den SC Magdeburg am 26. März reisen die Zebras zu den Eulen aus Ludwigshafen, wo alles andere als ein deutli- cher Sieg eine Sensation wäre. AB

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