Online-Sportzeitung für den Norden 25_19

KIELER WOCHE SEITE 05 Auf Bahn Delta war es „hügelig“ Kleine Delle in der perfekten Kieler Welle Nach sechs perfekten Segelta- gen gab es vor Schilksee am Freitag zwar wieder viel sommer- lichen Glanz, aber dieses Mal nur schwachen Wind. „Schon am Morgen bestimmte eine glatte Wasserfläche das Bild auf der Au- ßenförde und sorgte für eine lange Startverschiebung“, hieß es in einer Pressemitteilung der Kie- ler Woche. ImAnschluss ging der Blick der Wettfahrtleitungen im- mer wieder auf die Förde hinaus – und der der Segler an den Sig- nalmast. Ein zwischenzeitliches Auslauf- Signal für die 49erFX endete in einem abgebrochenen Startver- such. Die anderen Flotten der sechs Olympia- und vier interna- tionalen Klassen harrten im Ha- fen aus, nur vereinzelt unternah- men einige J-Crews einen Aus- flug auf das Wasser – zum Ba- den. Am späten Nachmittag wur- den alle Klassen doch noch auf die Bahnen geschickt – mit zö- gerlichem Erfolg. Die Skiff-Frauen schafften auf der landnahen Bahn zwei Rennen, die weiteren Klas- sen segelten bis in den Abend hi- nein. Nervenaufreibend war die cha- rakteristische Umschreibung für den Rennverlauf bei den 49erFX. „Es war sehr anstrengend, der Wind war instabil in Richtung und Stärke. Man hatte immer den Ein- druck, dass die anderen den Wind haben und man selbst nicht. Da ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Das gelingt mir selten, aber Anika besser. Dafür waren die Ergebnisse dann ganz gut“, berichtete Victoria Jurczok in der Pressemitteilung der Kieler Wo- che von einem spannenden Tag mit ihrer Vorschoterin Anika Lo- renz. Mit den Platzierungen fünf und sechs wahrten die Berlinerinnen ihre Top-Position in der Gesamt- wertung. „Die Beständigkeit ist das Entscheidende. Wir haben bisher noch keinen echten Aus- rutscher. Deshalb sind wir zufrie- den. Ein Kieler-Woche-Sieg fehlt uns noch in unserer Vita. Deswe- gen wäre es schön, den Platz weiter zu verteidigen – aber das ist schwer“, weiß Anika Lorenz.Mit dem Blick voraus in Richtung Olympia, erklärte Steu- erfrau Jurczok: „Die Nationen- Qualifikation ist eigentlich drittran- gig. Denn wir wollen bei der Welt- meisterschaft so gut sein, dass das kein Thema sein sollte.“ Der interne Wettstreit um das Olym- pia-Ticket mit Tina Lutz/Susann Beucke (Chiemsee/Strande) soll möglichst lange ruhen, um sich bis zu den Spielen intensiv zu pushen.Lutz/Beucke erwischten indes einen durchwachsenen Tag. Ihrem 14. Platz im ersten Ta- gesrennen ließen sie einen vier- ten Rang folgen. „Es war heute extrem schwierig. Im ersten Ren- nen ging es über die rechte Seite, aber da kamen wir nicht hin und hatten an den ersten Tonnen dann auch noch eine kleine Kol- lision. Danach waren wir ganz hinten“, berichtete Tina Lutz. „Es wäre wichtig gewesen, frei zu segeln, um so mit dem Druck und den Drehern zu agieren. Aber das war dann natürlich nicht mehr möglich.“ In der zweiten Wettfahrt konnte sich das süd-norddeut- sche Duo besser befreien. „Der vierte Platz war in Ordnung. Dass wir kurz vor dem Ziel noch den dritten Platz verloren haben, kam nicht von ungefähr. Die Italiene- rinnen sind bei leichtem Wind sehr schnell, haben 20 bis 30 Ki- logramm weniger Crewgewicht“, zog Vorschoterin Susann Beucke noch ein zufriedenes Fazit nach dem Tag. Die weiteren Klassen auf den Dreiecksbahnen segelten noch bis in den Abend hinein, um nach dem Nachlassen der Ther- mik den stärker werdenden West- wind zu nutzen. Auf den Weg in eine lange Nacht machten sich derweil die Yacht- Crews. Um 18.35 Uhr schickte Wettfahrtleiter Ralf Paulsen die Flotte aus Double-Handed- Crews, Yardstick-Booten und ORC-Yachten von der Außen- förde auf den 118 Seemeilen lan- gen Kurs. Die Bahn führt die Flotte von 31 Mannschaften im Uhrzeiger-Sinn durch die Däni- sche Südsee – zunächst nach Svendborg und dann um Lange-

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