Online-Sportzeitung für den Norden 16_19

FUSSBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 05 erste Chance zum 2:2 gab es be- reits zwei Minuten nach dem Elf- meter, als Kruse einen Eckstoß auf den kurzen Pfosten zirkelte, wo der aufgerückte Langkamp zum Kopf- ball kam, den Rensing jedoch stark parierte. Und nur wenig später bei einer identischen Szene war Nuri Sahin der Zielspieler von Kruse, der seinen Torpedo-Kopfball an die Lattenunterkante setzte. Somit war es für die Weder-Akteure unglück- lich, dass sie beim Gang in die Ka- bine mit 1:2 zurücklagen. Nach dem Seitenwechsel gab es zunächst ein Schrecksekunde, als Klaassen und Aymane Barkok in Höhe der Mittellinie mit ihren Köp- fen zusammenprallten. Während der Düsseldorfer, der erst in der 36. Minute für den angeschlagenen Raman in die Partie gekommen war, sofort ausgewechselt werden und sich seine Kopfverletzung in der Kabine nähen lassen musste, wurde Klaassens Verletzung am Ohr ebenfalls mit mehreren Sti- chen auf der Ersatzbank genäht, ehe der Niederländer noch einmal den Platz betrat. Nach einer knap- pen Stunde war dann aber auch für Klaassen vorzeitig Feierabend. Kurz zuvor hatten die Hausherren ihren Vorsprung wieder ausgebaut. Nach einer Rechtsflanke des agi- len Karaman war es ausgerechnet Hennings, der den Ball im Fallen gegen Pavlenkas Laufrichtung in das kurze Eck beförderte. Ausge- rechnet insofern, als dass Hen- nings lange Jahre in der Jugend des Hamburger SV kickte und dort auch seine erste Herren-Station hatte – weshalb Treffer gegen den SV Werder für ihn vermutlich be- sonders schön sind. Zwar hatten die Bremer auch nach diesem neu- erlichen Rückschlag mehr Ballbe- sitz, doch fehlte ihnen vor dem For- tuna-Tor die nötige Zielstrebigkeit. Ganz anders die Rheinländer: Ein Handspiel von Dawid Kownacki ahndete Cortus nicht, weil der Düs- seldorfer „Joker“ zuvor zu Boden gegangen war; so gelangte der Ball zu Matthias Zimmermann, nach dessen Rechtsflanke Hen- nings am Doppelpack schnup- perte, aber am gut reagierenden Pavlenka scheiterte. Nach mehre- ren Abprallern jagte der nachset- zende Suttner das Spielgerät schließlich von halblinks aus zwölf Metern halbhoch ins Netz – Pav- lenka berührte es noch, konnte es aber nicht mehr entscheidend ab- wehren. Sinnbildlich für einen miss- ratenen Bremer Tag war eine Szene in der 83. Minute, als der eingewechselte Martin Harnik gleich zweimal aus bester Position in Rensing seinen Meister fand – es sollte einfach nicht sein. Werder-Trainer Florian Kohfeldt er- klärte anschließend auf der Inter- net-Seite seines Vereins ( „www.werder.de “): „Ich hatte das Gefühl, dass heute alles gegen uns gelaufen ist. Wir haben ein frühes Gegentor bekommen und auch die anderen Tore waren vermeidbar. Wir haben um ehrlich zu sein, es einfach nicht geschafft die letzten Tage zu verdauen. Das ist mensch- lich und das gehört leider auch dazu. Wir lernen einfach immer dazu. Wir wissen auch, dass das hier kein 4:1 ist. Wir hatten ein kla- res Chancenplus. Wenn wir früher noch eins machen, dann brennt es noch mal. Sie haben einfach genau in den richtigen Momenten die Tore erzielt. Ich hake den Europapokal noch nicht ab. Wir werden es pro- bieren, so lange es möglich ist. Das war ein Rückschlag, aber wir ma- chen weiter. Das sind wir den Fans schuldig, aber vor allem sind wir uns es selbst schuldig. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen und was wir die ganze Saison für einen Fußball spielen. Es kommen noch attraktive Gegner auf uns zu. Wir wissen, dass wir gegen jede Mannschaft gewinnen können, weil wir guten Fußball spielen. Wir freuen uns drauf. Um ehrlich zu sein, sind diese Spiele wie gegen Bayern oder Dortmund nicht unsere Probleme, sondern die, in denen wir einfach Punkte holen mussten. Da müssen wir cle- verer, kühler und abgezockter sein. Das hier sind Punkte, die du nicht verlieren darfst.“ Frank Baumann, Geschäftsführer Sport des SV Werder, wurde eben- falls auf der vereinseigenen Inter- net-Seite wie folgt zitiert: „Das Ge- gentor in der ersten Minute war doppelt bitter. Einerseits hat der Fortuna das frühe Tor in die Karten gespielt. So konnten sie ihre Qua- litäten ausspielen: defensiv kom- pakt zu stehen, eklig zu sein und schnell umzuschalten. Anderer- seits ist es am Ende einer Engli- schen Woche wichtig, gut ins Spiel zu bekommen. Dann wird es kein Kräfteproblem. Es war schwer, dann nach zwei emotionalen und intensiven Spielen gegen Bayern zurückzukommen. Wir sind nicht konsequent in den Abschlüssen gewesen, haben dennoch alles nach vorne geworfen und wurden dafür bestraft. Am Ende haben wir verdient verloren.“ BS www.neusport.de

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