Online-Sportzeitung für den Norden 2018

FUSSBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 03 Kehrt mit Kohfeldt Konstanz ein? Werder holt Harnik heim ‒ auch Möhwald und Osako kommen. Ihre letzte Dienstfahrt in der Sai- son 2017/2018 führte die Profis des SV Werder Bremen am Don- nerstag, 17. Mai in Richtung Ham- burg: Im niedersächsischen Land- kreis Stade gewannen sie ein Testspiel bei einem Auswahl- Team, das aus Spielern des SV Ahlerstedt/Ottendorf und des Heeslinger SC bestand. Am Ende gewannen die Bremer mit dem seltenen Fußball-Ergebnis mit 9:3. In der kommenden Saison wird es für die Bremer erstmals in der Bundesliga kein Gastspiel beim Hamburger SV geben ‒ der bisherige „Dinosaurier“ der Ersten Liga stieg bekanntermaßen ab. Während sich zahlreiche Werder- Anhänger am Niedergang und Leid des ungeliebten Nord-Riva- len regelrecht laben, dürften ei- nige der Bremer Verantwortlichen den Abstieg zumindest insofern bedeuten, als dass die beiden Nord-Derbys zwischen Werder und dem HSV immer absolute Saison-Höhepunkte waren. Und bei dem einen oder anderen Bremer Offiziellen und Spieler dürfte auch eine gewisse Demut Einzug halten. Zwar hatten die Grün-Weißen am Saisonende als Tabellen-Elfter mit 42 Punkten im- merhin neun Zähler Vorsprung auf den VfL Wolfsburg, einen wei- teren Nord-Rivalen, der als Dritt- letzter in die Relegation musste, und sogar elf Zähler mehr als der HSV. Doch im Herbst 2017 hatten die Bremer selbst lange Zeit einen direkten Abstiegsplatz belegt, ehe Florian Kohfeldt Ende Oktober auf der Trainerbank Alexander Nouri ablöste und am letzten Hinrun- den-Spieltag der HSV überholt wurde, so dass sie das Weih- nachtsfest immerhin auf dem Re- legationsrang 16 verbrachten. Mit starken Leistungen in der Rück- runde (27 Zähler in der zweiten Halbserie bedeuteten den fünft- besten Wert in diesem Zeitraum) entledigten sich die Werderaner dann aber frühzeitig aller Ab- stiegssorgen. Interessant ist, dass der Saison- verlauf schon in zwei der drei vor- herigen Spielzeiten nahezu iden- tisch war: In der Serie 2016/2017 gelang, nachdem Nouri auf der Trainerbank Viktor Skripnik er- setzt hatte, auch dank einer deut- lichen Steigerung der Liga-Erhalt. Und ähnlich war es in der Serie 2014/2015, als Skripnik ebenfalls im Herbst auf Robin Dutt gefolgt war. Nun muss Kohfeldt, der wie Nouri und Skripnik vor seiner Be- förderung zur Profi-Mannschaft die U23 in der Dritten Liga trai- nierte, beweisen, dass er „besser“ ist als seine beiden Vorgänger und über einen längeren Zeitraum konstant und erfolgreich arbeiten kann. Um die Chancen darauf, dass dies gelingt, zu verbessern, arbei- ten die Werder-Verantwortlichen aktuell mit Hochdruck daran, ihren Kader zu verstärken. Drei externe Neuzugänge konnten bereits be- kanntgegeben werden. Bundes- weit für Aufsehen sorgte dabei vor allem die Rückhol-Aktion von Of- fensivspieler Martin Harnik: Der Österreicher, der zum ersten Mal bereits 2006 aus der Jugend des Hamburger Vereins SC Vier- und Marschlande an die Weser ge- wechselt war, ehe er 2009 an For- tuna Düsseldorf ausgeliehen wurde und 2010 fest zum VfB Stuttgart ging, kehrt nun nach neun Jahren Abstinenz an die Weser zurück. Dies gaben die Bremer am Freitag auf ihrer In- ternet-Seite bekannt. Dort erklärte Frank Baumann, Ge- schäftsführer Sport des SV Wer- der: „Wir sind sehr froh, dass wir Martin zu Werder Bremen zurück- holen konnten. Er ist ein Spieler, der uns sportlich sofort verstärkt und zugleich kaum Eingewöh- nungszeit braucht, da er die Strukturen des Vereins und das Umfeld bestens kennt.“ Kohfeldt

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