Online-Sportzeitung für den Norden 12_20

SEITE 04 HANDBALL 1. BUNDESLIGA die erste seit 2015 war, erklärte auf der vereinseigenen Internet- Seite: „Die Meisterschaft 2020 ist einmalig, und bleibt hoffent- lich auch einmalig. Denn wir wurden nach 26 Spieltagen ge- stoppt, weil die ganze Welt ein- gebremst wurde. Ich freue mich am meisten für meine Jungs, die die Anerkennung erhalten ha- ben, die sie sich verdient haben. Sie haben über die gesamte Saison eine sehr konstante Leistung gezeigt, haben un- glaublich hart gearbeitet und waren sehr fokussiert. Und ich freue mich für unsere Fans, die uns so enorm geholfen haben." Zuvor hatte die HBL-Mitglieder- entscheidung den Weg für den Abbruch der 54. Saison und eine Bewertung der vorzeitig be- endeten Spielzeit durch das achtköpfige Präsidium der Handball-Bundesliga e. V. frei- gemacht. „Die hierfür herange- zogene Abbruchtabelle wurde nach eingehender juristischer Prüfung auf Basis der Quotien- tenregel erstellt“, hieß es in der Mitteilung der HBL. Demnach wurden die Pluspunkte, die die Teams am 12. März aufwiesen, durch die Anzahl absolvierter Spiele geteilt, dann mit hundert malgenommen und schließlich auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entschied so, wie in der Handball-Bundesliga üblich, die Tordifferenz aller Begegnun- gen anstelle des direkten Ver- gleichs. Hieraus ergaben sich folgende Wertungen: Der THW Kiel ist als Tabellen- erster der „Deutsche Meister“ der Saison 2019/2020. Die SG Flensburg-Handewitt ist als Tabellenzweiter ebenso wie die Kieler sicher für die Cham- pions League der kommenden Saison 2020/2021 qualifiziert. Die Teams, die auf den Tabel- lenplätzen drei bis fünf liegen, nämlich der SC Magdeburg, die TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen, haben sich für eine Teilnahme an der Europa-League, die an die Stelle des bisherigen EHF-Po- kals tritt, qualifiziert. Es gibt keine sportlichen Abstei- ger aus der Ersten Bundesliga (auch das Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen und der Vor- letzte Die Eulen Ludwigshafen halten die Klasse), die deshalb für die kommende Saison aus- nahmsweise auf 20 Teams auf- gestockt wird. Der HSC 2000 Coburg ist Meis- ter der Zweiten Bundesliga und steigt zusammen mit dem Zweit- platzierten TUSEM Essen in die Erste Liga auf. Auch in der Zweiten Bundesliga gibt es keine sportlichen Abstei- ger: Auch der Vorletzte TV Ems- detten und der Vorletzte HSG Konstanz halten die Klasse. Ein- zig das abgeschlagene Schluss- licht HSG Krefeld muss den Gang in die Drittklassigkeit an- treten, da die Krefelder Verant- wortlichen keine Lizenz für die kommende Zweitliga-Saison be- antragt hatten. Um im Gegenzug nicht, wie ei- gentlich vorgesehen, nur drei Drittligisten, sondern allen vier Drittliga-Staffelmeistern den Auf- stieg zu ermöglichen, wird die Zweite Liga auf 19 Teams auf- gestockt. Die Meister der Dritten Ligen und damit auch Aufsteiger in die Zweite Liga sind der Wilhelms- havener HV (Nord-West-Staf- fel), der Dessau-Roßlauer HV 06 (Nord-Ost), der TuS Fürsten- feldbruck (Süd) und der TV Großwallstadt (Mitte). Die nächste erfreuliche Nach- richt für die Kieler ließ nicht lange auf sich warten. Am Frei- tag, 24. April teilten die Verant- wortlichen der Europäischen Handball Föderation mit, dass in der EHF-Champions-League die Achtelfinal- und Viertelfinal- Spiele ersatzlos gestrichen wer- den. Die „Zebras“ gehören aber, da sie ihre Vorrunden-Gruppe gewonnen hatten, zusammen mit Telekom Veszprém, Paris Saint-Germain und dem FC Bar- celona zu den vier Teams, die ein Ticket für das Final-Four- Turnier bekamen. Dieses soll stand jetzt am 28./29. Dezem- ber in der Kölner Lanxess-Arena nachgeholt werden. THW-Ge- schäftsführer Viktor Szilagyi er- klärte dazu auf der vereinseige- nen Internet-Seite: „Aus sportli- cher wie wirtschaftlicher Sicht wäre es schön, wenn das Final- Four noch in diesem Jahr ge- spielt werden kann. Deshalb ist es gut, dass die EHF – in Ab- sprache mit den Clubs – solch eine Lösung parat hatte. Unsere Mannschaft hat eine herausra- gende Vorrunde gespielt und sich mit dem Gruppensieg nach 14 Spieltagen die Teilnahme am Final-Four verdient.“ BS Filip Jicha (rechts), der im Sommer 2019 das Traineramt beim THW Kiel über- nommen hatte, führte das Team auf Anhieb zur Deutschen Meisterschaft. Vor fünf Jahren hatte Jicha zum bis dato letzten Titelgewinn noch als Spieler beige- tragen und dem damaligen Coach Alfred Gislason eine Bierdusche verpasst. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)

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