Online-Sportzeitung für den Norden 40_19

SEITE 04 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA nach vorne gab, untermauerte Kohfeldt, indem er mit Fin Bar- tels, Claudio Pizarro sowie Jo- hannes Eggestein drei Offensiv- kräfte einwechselte. Für Pizarro war es ein Gastspiel bei seinem Ex-Klub, denn vom September 2017 bis zum Juni 2018 war er für den „Eff-Zeh“ aktiv, ehe er an die Weser zurückkehrte. Dass die Gäste immer mehr den Weg nach vorne einschlugen, bescherte den Domstädtern Platz zum Kontern. So wurde es in der 70. Minute tatsächlich wie- der einmal gefährlich für Pav- lenka, der aber letztlich doch nicht eingreifen musste: Als Thielmann nach Drexlers gutem Rückpass in die Mitte flankte, blieb Cordobas Kopfball nämlich harmlos. Eine Zeigerumdrehung später wurde der nächste Ver- such des Kölner Führungstor- schützen noch von einem Bre- mer abgelockt. Nach 82 Minuten kamen die Norddeutschen dem Ausgleich dann richtig nah: Pizarro ließ bei einem Dribbling mehrere Kölner aussteigen und passte nach rechts in den Strafraum zu Osako, der aber keinen Platz hatte, um sich gen Tor zu dre- hen. Deshalb lief der Japaner mit dem Ball am Fuß aus dem Strafraum heraus und passte zu- rück zu Rashica, der von halb- links aus rund 20 Metern Maß nahm und satt abzog – doch der Ball klatschte von der Latte in das Spielfeld zurück. Zwei Zei- gerumdrehungen später lag der Ball dann im FC-Gehäuse: Nach einer Linksflanke ging Pizarro an der Grenze des Fünfmeterraums zu Boden, aber den Abpraller versenkte Osako brachial im Fallen. Ein Tor gegen den Ex- Klub – das hätte gepasst und dem Japaner positive Schlagzei- len beschert. Doch der Torjubel der Bremer wurde jäh gestoppt, als Schlager bedeutete, dass Pi- zarro zuvor im Abseits stand. Der Referee fragte zur Sicher- heit noch einmal bei seinem Vi- deo-Assistenten Tobias Stieler (SG Rosenhöhe Offenbach) nach, der die knappe Abseits- stellung bestätigte, weshalb der Treffer keine Anerkennung fand. Auch von diesem Nackenschlag ließen sich die Bremer nicht be- irren, sondern sie rannten weiter an. Allerdings kamen auch die Kölner nun immer wieder zu Ent- lastungsangriffen. Bei diesen setzte vor allem Cordoba seinen Körper gut ein und holte gegen Moisander (84.) sowie Bargfrede (88.) nicht nur Gelbe Karten für seine Gegenspieler und jeweils einen Freistoß für sein Team, sondern auch jede Menge Zeit heraus. Denn bis die Standard- situationen von den Rheinlän- dern ausgeführt wurden, verging nach dem Gefühl der Kölner eine gefühlte Ewigkeit. Dass Schiedsrichter Schlager auf eine sechsminütige Nachspielzeit entschied, war somit mindestens angemessen – schließlich hatte alleine die Video-Überprüfung von Pizarros Abseitsstellung vor dem aberkannten Ausgleichs- treffer von Osako locker zwei Zeigerumdrehungen in An- spruch genommen. Die Bremer rannten mit dem Mute der Verzweiflung weiter an und versuchten alles, um in der Nachspielzeit noch zum Aus- gleich zu kommen. Doch eine Flanke von Benjamin Goller, der nach der 0:3-Heimpleite gegen RasenBallsport Leipzig vom 21. September erst zum zweiten Mal in der Start-Elf stand, wurde sichere Beute für Horn (91.). Kurz darauf suchte Osako mit einer Flanke den lauernden Pi- zarro, doch der aufmerksame Bornauw klärte vor dem Perua- ner, der ansonsten aus fünf Me- tern hätte einköpfen können (92.). Aus dem daraus resultierenden Eckstoß wurde dann noch die finale Großchance für die Zweikampf zwischen dem Bremer Marco Friedl (rechts) und dem Kölner Ismail Jakobs. Foto: Eibner-Pressefoto/Kohring

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