Online-Sportzeitung für den Norden 40_19

SEITE 10 FUSSBALL OBERLIGA NORDOSTNORD Schaffen die Zehlendorfer im sechsten Anlauf den Regionalligeaufstieg? Sebastian Huke mit zwölf Toren bester Torschütze von Hertha 03 Nostalgiker freuten sich schon vor Beginn der Oberligasaison auf die einzelnen Spieltage. Doch aus dem Hauch großer Tradition, und der weht durch die fünfthöchste Spielklasse, ist in- zwischen schon ein Luftstrom geworden. Mit Tennis Borussia Berlin, der Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin und dem SV Tasmania Berlin gehen inzwischen schon drei ehemalige Bundesligisten in der NOVF-Oberliga Nordost auf Punktejagd. Zählt man den Ex- DDR-Oberligisten Lok Stendal auch noch dazu, ist die Nostal- gie noch größer. Tasmania stieg nach mehreren Anläufen auf und füllte den Platz vom SV Lichtenberg 47 wieder auf. Das Team aus dem „Zoschke-Stadion“ hat sich im Sommer endlich den Traum vom Regionalligaaufstieg erfüllt. Ten- nis Borussia und Blau-Weiß Ber- lin zählten vor Saisonbeginn zu den am höchsten gehandelten Aufstiegsaspiranten. Doch nach der ersten Halbserie können nur noch die Borussen aus dem Mommsenstadion vom Aufstieg träumen, denn Blau-Weiß liegt mit siebzehn Punkten Rückstand im tristen Mittelfeld. So liegen die (Berliner-) Hoffnun- gen jetzt nur noch bei der Hertha 03 aus Zehlendorf. Präsident Kamyar Niroumand hatte schon in den letzten Jahren einen Auf- stieg 2020 angekündigt. Dreimal in Folge wurde das Team vom Ernst-Reuter-Sportfeld zuletzt Vierter und ist vielleicht in dieser Saison so gereift, dass der große Wurf gelingt. Das Team ist eingespielt, alle Leistungsträ- ger blieben an Bord und ins Team stießen entwicklungsfä- hige Neuzugänge. Neue Saison, neuer Versuch? Hertha-Trainer Markus Schatte war vor Saison- beginn zurückhaltend. „Unser Ziel ist es, den Rückstand nach oben punktemäßig zu verrin- gern. Im Vorjahr hatte Aufsteiger Lichtenberg 47 immerhin 19 Zähler Vorsprung vor der Elf aus der Onkel-Tom-Straße ….Um ih- ren sportlichen Ziel Regionalliga näher zu kommen blieben die Zehlendorfer ihrer Devise treu auf den Nachwuchs zu setzen. „Wir haben eine Vielzahl junger Spieler geholt, der älteste ist ge- rade 21 Jahre. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft zu grün ist“, so Schatte vor der Saison. Der einzige Abgang der wehtat, war der Wechsel von Efraim Gakpeto. Der schloss sich den 1. FC Wilmersdorf an. „Der hat immer zur guten Stimmung im Team beigetragen“, so Schatte weiter. Nach Ende der Hinrunde steht die Hertha mit 32 Punkten und einem Torverhältnis von 34:17 auf dem guten vierten Tabellen- platz. In den ersten zwölf Punkt- spielen blieben die Herthaner insgesamt neunmal siegreich und spielten zweimal Remis. An elften und zwölften Spieltag grüßte die Elf von Trainer Schatte sogar von ganz oben. Doch dann fiel die Mannschaft in ein Leistungsloch. Im Spitzen- spiel bei Tennis Borussia gab es vor über 1.000 Zuschauern eine 1:4-Niederlage. Eine Niederlage die eigentlich nicht überbewertet werden sollte, denn eine Woche später gewann die Hertha 03 in Torgelow mit 2:1-Toren. Dann wurde es aber bitter, denn die beiden nächsten Heimspiele wurden verloren. Gegen den Greifswalder FC setzte es eine bittere 0:1-Niederlage und auch im letzten Punktspiel 2019, gleichzeitig der Rückrundenauf- takt, musste die Hertha gegen den Aufsteiger MSV Pampow eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Nach einem 0:2-Rückstand hatte Lenny Stein zwar noch den An- schlusstreffer erzielen können, doch mehr gelang gegen die Randschweriner nicht mehr. „Eine ebenso ärgerliche wie un- nötige Niederlage. Die letzten Wochen trüben die bis Mitte No- vember so großartig verlaufende Saison. Nun sind es doch wieder sechs bzw. (wahrscheinlich) sie- ben Punkte Rückstand auf die beiden führenden Teams von Tennis-Borussia und dem Greifs- walder FC. So gesehen kommt die Winterpause vielleicht ge- rade zum richtigen Zeitpunkt. Die junge Mannschaft hat sich ihre kleine Auszeit zum falschen Zeitpunkt genommen, aber an- deren Teams steht sie aber viel- leicht noch bevor. Ruhe bewah- ren, eine Einheit werden und mit frischem Mut ins neue Jahr star- ten. Dann ist längst nicht alles verloren“, heißt es auf der Ver- einsseite. Philipp Sprint, Lenny Stein (beide 1440), Robert Schröder (1426), Paul-Roman Wegener (1315) und Phil Butendeich (1295) bestritten alle sechzehn Partien. Bester Torschütze der Herthaner ist, wie so oft, Sebas- tian Huke. Mit seinen zwölf Toren liegt er hinter Henry Haufe (FC Hansa Rostock II) mit 14 Treffern auf dem geteilten 2. Platz in der Torjägerwertung der Oberliga Nord. Ebenfalls zwölf Treffer er- zielten Fabio Manuel Dias (Pam- pow), Vincent Rabiega (Tennis Borussia) und Marciej Ropiejko aus Torgelow. the Sebastian Huke (links) im Zweikampf mit Philipp Ostrowitzki. Foto: B. Knothe

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