Online-Sportzeitung für den Norden 41_17

SEITE 20 HANDBALL 2. BUNDESLIGA VfL behält in Aue die Nerven Tabellenzweiter gewinnt wahren Handball-Krimi im Erzgebirge EHV Aue - VfL Lübeck-Schwar- tau 28:29 (15:13) EHV Aue: Wetzel, Töpfer – Schä- fer, Roch (3), Ebert, Bornhorn (6), Dumcius (7), Magi, Faith (3), Koke (2), Neuteboom, Jungemann (3), Remke, Pechstein (4/2). Trainer: Stephan Swat VfL Lübeck-Schwartau: Mallwitz, Klockmann – Glabisch (5/2), Milde (8), Lauenroth, Podpolinski (3), Akerman (1), Hansen (1), Zimmer- mann (1), Waschul, Schult (1), Damm, Köhler (2), Claasen, Schlichting (2), Bruhn (5). Trainer: Torge Greve Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier Zuschauer: 1.250 (in der Erzge- birgshalle in Aue) Der VfL Lübeck-Schwartau kann in der 2. Handball Bundesliga an- scheinend nicht ohne Spannung. Denn das Team von Torge Greve zitterte sich förmlich zu einem 29:28 (13:15) Sieg beim stark ab- stiegsgefährdeten Tabellenviert- letzten EHV Aue. Dabei war der Start zunächst durchaus verhei- ßungsvoll. Nach dem schnellen 0:1 durch Aues Philip Jungemann nach 36 Sekunden, präsentierte sich der VfL im Ortsteil Lößnitz ge- wohnt stark in der Deckung. Dazu schien es, dass der Angriff wesent- lich entschlossener und treffsiche- rer als in den letzten Partien war. Bruno Zimmermann, Toni Podpo- linski und Christoph Schlichting warfen nach vier Minuten einen 3:1 Vorsprung heraus. Erst danach konnte Jungemann den zweiten Treffer für die Erzgebirgler erzielen. Jasper Bruhn stellte mit dem 4:2 aus Sicht der Ostholsteiner aber den alten Abstand wieder her. Doch danach bekam die VfL-De- ckung den spielstarken Mindaugas Dumcius nicht in den Griff. Trotz des erneut gut aufgelegten Kee- pers Dennis Klockmann, konnte nach dem 5:3 der 5:5 Ausgleich nicht verhindert werden (10.). Denn Dumcius holte einen Siebenmeter raus und schuf zudem mit seiner Präsenz Räume für seine Mitspie- ler. In der Folgezeit wechselten die Führungen häufiger, wobei die Schwartauer Defensive mehr und mehr Probleme offenbarte. Doch bis zum 10:9, durch einen verwan- delten Siebenmeter von Thees Glabisch, konnte der Vfl zunächst immer einen Treffer vorlegen (19.). Doch zwei Fehlwürfe bedeuteten binnen sechzig Sekunden zwei Ballverluste und mit dem 11:12 den ersten Rückstand nach dem 0:1. Nach dem 12:12 Ausgleich, gab es dann eine fünfminütige Torflaute der Gäste, die sich bei Schluss- mann Klockmann bedanken konnte, das auch nur zwei Gegen- tore fielen. Glabisch stellte zwei Mi- nuten vor der Pause dann den 13:14 Anschluss her. Doch Alexan- der Koke sorgte dafür, das der VfL Lübeck-Schwartau mit einem 13:15 in die Halbzeit musste. Nach Wiederbeginn übernahmen zu- nächst die Gäste das Kommando und konnten durch Oliver Milde und Glabisch schnell zum 15:15 ausgleichen (33.). Doch dann ge- lang den Gastgebern ein Doppel- pack durch Marc Pechstein und Dumcius zum 17:15 (36.). Die Par- tie wogte hin und her, denn danach waren es wieder die beiden vorhe- rigen VfL-Protagonisten, die den 17:17 Ausgleich erzielten. Glabisch verwandelte Nervenstark einen Strafwurf, Milde ließ ebenfalls ei- nen weiteren Treffer folgen. Nach dem 17:18 (40.), schien das Greve-Team das Kommando zu übernehmen und drehte per Drei- erpack durch Markus Hansen, Jas- per Bruhn und Oliver Milde das Er- gebnis zum 20:18. Doch Mitte des zweiten Durchgangs hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren, vor 1.250 Zuschauern in der Erzgebirgshalle, wieder auf Pari gestellt. 21:21 stand es und es folgte eine starke fünfminütige Phase der Hansestädter. Gestützt auf Paraden von Klockmann, war- fen Milde mit einem Doppelpack und Steffen Köhler eine 24:21 Füh- rung heraus. Zehn Minuten vor der Schlusssirene schien also alles auf einen Auswärtssieg des Greve- Teams hinzudeuten. Denn die Mar- meladenstädter verteidigten den Drei Tore Vorsprung bis gute vier Minuten vor dem Abpfiff. Doch beim 26:23, schlichen sich wieder Abschlussschwächen in das Spiel der Gäste ein. So verkürzten die Hausherren beim 25:26 wieder auf einen Treffer dran und beantwor- teten den jeweiligen Torerfolg des VfL postwendend. So stand die Partie beim 27:28, fünfzig Sekun- den vor Ultimo, weiter auf der Kippe. Doch bei ihrem letzten An- griff reizte das Greve-Team jede Sekunde vollends aus. Als von den Schiedsrichtern Zeitspiel angezeigt wurde, zog Jasper Bruhn zwölf Se- kunden vor Schluss ab und traf zum 29:27 der Gäste und der Ent- scheidung. Der Treffer zum 29:28 Endstand ging dann schon im kol- lektiven Schwartauer Jubel unter. Da am kommenden Wochenende eine Länderspielpause folgt, steigt am Freitag, 3. November (19.30 Uhr), in der Lübecker Hansehalle das nächste Heimspiel gegen die DJK Rimpar Wölfe. jös

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgyNTg=