Online-Sportzeitung für den Norden 44_16 - page 7

FuSSball 1. buNdeSliga
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er es aber versäumte, noch wei-
tere Ergebniskosmetik für die
Heim-Elf zu betreiben. Das
deutliche Ergebnis kam sicher
auch dadurch zustande, dass
VfL-Coach Joe Enochs, der
einst noch mit Nouri zusammen
für die Osnabrücker aktiv war,
nach einer guten Stunde zahl-
reiche Akteure einwechselte,
die ansonsten vornehmlich in
der zweiten Reihe stehen.
Nouri, der auf die Profis, die für
Länderspiele abgestellt worden
waren, verzichten musste,
konnte dagegen erfreut feststel-
len, das sein zweiter Anzug
sitzt.
Nach dem Testspiel erklärte
Alexander Nouri auf der Inter-
net-Seite seines Vereins
(„
): „Ich bin sehr
zufrieden mit unserem Auftre-
ten. Wir wollten das Tempo be-
stimmen, den Gegner unter
Druck setzen und uns Tormög-
lichkeiten herausspielen. Das
ist uns über viele Phasen des
Spiels wirklich gut gelungen.“
Doppeltorschütze und Rück-
kehrer Max Kruse wurde eben-
falls auf
“ wie
folgt zitiert: „Das war heute ein
guter Test. Natürlich dürfen wir
das nicht überbewerten, aber
trotzdem konnten heute viele
Spieler Selbstvertrauen tanken
und Spielpraxis sammeln. In
erster Linie war gerade das
wichtig und das hat heute gut
geklappt.“
Ein Bremer Spieler, der erst-
mals in die A-Nationalmann-
schaft von Deutschland berufen
wurde, hatte am Freitagabend
ebenfalls Grund zum Jubeln.
Die Rede ist natürlich von
Serge Gnabry, der nach dem
Gewinn der Silbermedaille bei
den Olympischen Spielen mit
der U21-Auswahl nun erstmals
für die A-Nationalelf am Ball war
‒ und sein dortiges Debüt gleich
mit einem Dreierpack krönte.
Dass ein Debütant in seinem
ersten A-Länderspiel für
Deutschland letztmals drei Tore
erzielte, liegt mehr als 40 Jahre
zurück.
Zugegeben: Der Gegner von
Deutschland war nur San Ma-
rino, das als Weltranglisten-202.
für den amtierenden Weltmeis-
ter natürlich kein ernstzuneh-
mender Prüfstein sein konnte,
besteht die Nationalelf der
„Zwergen-Republik“ (San Ma-
rino hat nur gut 30.000 Einwoh-
ner) doch ausschließlich aus
Amateur-Kickern. Dennoch war
die Art und Weise, wie Gnabry
im Trikot mit dem Bundesadler
auf der Brust auftrumpfte, be-
eindruckend. In Serravalle
brachte Sami Khedira die DFB-
Auswahl früh auf Kurs, als ihm
bereits in der siebten Minute
das 0:1 gelang. Nachdem Ilkay
Gündogan von halblinks aus in
die Mitte geflankt hatte, nahm
Khedira den Ball in vollem
Tempo mit, zog am gegneri-
schen Keeper Aldo Simoncini
vorbei und schob mühelos ein.
Zwei Minuten später hatte Gna-
bry dann seinen ersten großen
Auftritt: Der Bremer profitierte
davon, dass ihm Davide Simon-
cini, Verteidiger der Heim-Elf,
einen Ball beim vermissten Ab-
wehrschlag direkt in den Lauf
spielte. Da ließ sich Gnabry
nicht zweimal bitten und erzielte
von halbrechts aus mit einem
schönen Schlenzer ins lange
Eck das 0:2. Beinahe hätte
Gnabry schon eine Zeigerum-
drehung später sein zweites Tor
bejubeln können, doch er
rutschte knapp an einer Rechts-
flanke vorbei. In der Folge war
Deutschland haushoch überle-
gen, hatte aber zunächst kein
Glück im Abschluss ‒ so zielte
unter anderem auch Gnabry
knapp vorbei (18.).
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