Online-Sportzeitung für den Norden 03_19

HANDBALL WELTMEISTERSCHAFT SEITE 17 Unentschieden mit dem Abpfiff Weltmeister Frankreich schafft mit viel Glück den Ausgleich Deutschland – Frankreich 25:25 (12:10) Deutschland: Wolff, Heinevet- ter; Semper, Weinhold, Wiede (4), Strobel (4), Böhm (2), Drux (2), Fäth (1), Lemke, Groetzki (3), Gensheimer (4/1), Musche, Kohlbacher (2), Pekeler (3), Wi- encek. Trainer: Christian Prokop. Frankreich: Gerard, Dumoulin; Dipanda, Mem (2), Porte, Re- meli (3), Claire, Lagarde (2), N`Guessan (1), Abalo (1), Gre- bille (2), Guigou (1), Mahe (9/4), Fabregas (3), L. Karabatic (1), Sorhaindo. Trainer: Diedier Dinard. Schiedsrichter: Gjeding / Han- sen (Dänemark). Zuschauer: 13500 in der aus- verkauften Berliner Mercedes- Benz-Arena. Siebenmeter: 2/1 (Gensheimer verwirft gegen Gerard) – 4/4 (Mahe ohne Fehlwurf). Zeitstrafen: 5 – 6. Mit der Partie Deutschland ge- gen Korea startete die 26. Aus- tragung der Handball-Weltmeis- terschaft in der Bundeshaupt- stadt Berlin. Das Besondere an dieser Begegnung war, dass das geteilte Korea mit einer ge- meinsamen, sprich: einer aus Spielern aus Süd-und Nordko- rea bestehenden Mannschaft antrat! Weiteres Novum: Die Weltmeisterschaft wird in zwei Ländern, nämlich in Deutsch- land und Dänemark, ausgetra- gen. Parallel zumAuftakt in Ber- lin eröffneten die dänischen Nachbarn das Turnier mit einer Begegnung in ihrer Hauptstadt. Gegner dort war die Auswahl von Chile. Sowohl in Berlin, als auch in Kopenhagen setzten sich die Gastgeber deutlich durch; während die Dänen mit einem 39:16 Kantersieg starte- ten, gewannen die Deutschen ihr Premierenspiel mit 30:19. Zwei Tage danach war Brasilien Der Gegner der Schützlinge von Bundestrainer Prokop. Wie erwartet wurden die Südameri- kaner nach anfänglichem Wi- derstand mit 13 Treffern Diffe- renz, 34:21, bezwungen. Die Zuschauer sorgten mit ihrer Be- geisterung für eine optimale Un- terstützung für ihr Team! Der erste wirkliche Prüfstein sollte dann, wieder zwei Tage später die russische Auswahl sein. Bis Sekunden vor dem Spielende schien alles auf einen Erfolg der deutschen Mannschaft hinzu- deuten. Doch durch absolut un- nötige technische Fehler wurde es den Russen ermöglicht fünf Sekunden vor Ultimo noch den Ausgleich zu erzielen. Endstand 22:22! Damit war der vorzeitige Einzug in die Hauptrunde zu- mindest erst einmal vertagt. Ge- gen den nächsten Gegner und das war bezeichnender Weise der amtierende Weltmeister Frankreich, durfte möglichst nicht verloren werden. In Berlin herrschte Ausnahmestimmung; die Halle kochte! Und die Partie hielt, was man sich erwartete! Bereits unmittelbar vor dieser Partie hatten die Brasilianer die Russen besiegt und damit zum vorzeitigen Einzug der Gastge- ber beigetragen! Wie schon ge- gen die Russen zeigte das deutsche Team eine überra- gende Defensivleistung und war dem Titelverteidiger mehr als gleichwertig. Die 13500 Zu- schauer in der Berliner Arena sahen eine ungemein span- nende Partie, in der sie natürlich die deutsche Mannschaft als parteiischer „Achter-Mann“ un- terstützten. Die Lautstärke war beeindruckend! Und das Team nahm die Unterstützung dan- kend an. Die Abwehr war spe- ziell in der Anfangsphase ag- gressiv und handlungsschnell. Die Franzosen konnten erst nach sieben Minuten ihren ers- ten Treffer erzielen. Bis dahin hatte Andreas Wolff mit vier spektakulären Paraden für die Deutsche Führung gesorgt. Bei- den Mannschaften war die Ner- vosität anzumerken; technische Fehler gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle. Doch die Deutsche Mannschaft legte die Nervosität als erste ab und lag unmittelbar vor der Pause mit drei Treffern, beim 12:9, vorn. Mit dem Pausenpfiff konnten die Franzosen aber zum 12:10 ver- kürzen. Nach der Halbzeitpause übernahmen zunächst die Welt- meister das Kommando. Doch die Prokop-Schützlinge kämpf- ten sich in die Partie zurück und so wechselte die Führung wie- derholt. Silvio Heinevetter hatte den unglücklich agierenden An- dreas Wolff abgelöst Mit einer Abwehrumstellung, Pekeler als „Indianer“ vor der Abwehr, ge- lang es den Deutschen das Heft des Handelns wieder in die Hände zu bekommen. Wieder- holt gelang es die französische Offensive zu stoppen und per Tempogegenstoß zu leichten Treffern zu kommen. Zwei Mi- nuten waren noch zu absolvie- ren; die fanatisch unterstützten Hausherren lagen mit 25:23 vorn und schienen einem fast schon sensationellen Erfolg ent- gegen zu steuern. Ein unkon- zentrierter Fehlpass sorgte für den Anschlusstreffer und drei Sekunden vor Ultimo trafen die Franzosen nach einem Freiwurf zum glücklichen Ausgleich! 25:25! AB Deutschlands Hendrik Pekeler (Mitte) blockt einen Wurf des Franzosen Kentin Mahe (rechts) ab. Foto: Eibner-Pressefoto/Andreas Gora

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