Online-Sportzeitung für den Norden 24_20

SEITE 04 FUSSBALL REGIONALLIGA NORD Phönix-Sieg im Premieren-Test Hyseni und Salomon wieder- vereint – Grünitz konkurriert mit Tittel Neuer Keeper: Niklas Grünitz kommt von Altona 93 zu Phönix Lübeck. Foto: BS (Archiv) Am 7. März hatte der 1. FC Phönix Lübeck sein Oberliga- Spiel bei Eutin 08, dank Mar- cello Meyers frühem Doppel- pack (14./18. Minute), mit 2:0 gewonnen. Zu diesem Zeit- punkt ahnte noch niemand, dass die nächste Partie mit Be- teiligung eines Phönix-Teams wegen der Corona-Beschrän- kungen erst über vier Monate später stattfinden würde. Fakt ist: 132 Tage nach dem Erfolg in Eutin gastierten die Phönix- Kicker am Freitagabend im be- nachbarten Bundesland Meck- lenburg-Vorpommern, in dem das Bestreiten von Testspielen seit dem 11. Juli auch für Ama- teur-Teams wieder erlaubt ist, und gewann beim FC Anker Wismar mit 3:1. „Endlich wie- der ‚richtiger Fußball‘“, hieß es anschließend auf der face- book-Seite des 1. FC Phönix, auf der die Verantwortlichen präzisierten: „Alle einsetzbaren Spieler kamen zum Einsatz und der erste Sieg des Som- mers wurde verbucht. Aller- dings war das Ergebnis heute zweitrangig, alle fühlten wieder Fußball.“ Michael Saar (39. Minute), Ha- ris Hyseni (45./Foulelfmeter) und Burhan Tetik (76.) waren die Torschützen der Lübecker. Den zwischenzeitlichen 1:2-An- schlusstreffer des Anker- Teams, das in diesem Sommer Meister der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern ge- worden war, aber auf den Auf- stieg in die Oberliga Nordost- Nord verzichtet hatte, erzielte Philipp Unversucht (74./Hand- elfmeter), der einst auch beim Hamburger SV II kickte. Bereits vor dem Auftritt in Wis- mar hatten die Phönix-Offiziel- len auf ihrer facebook-Seite vermeldet, dass sie mit der Ver- pflichtung von Keeper Niklas Grünitz (22) „die Torwart-Frage geklärt“ hätten. Der Hamburger stand in der vergangenen Sai- son für den zukünftigen Viert- liga-Rivalen Altona 93 zwi- schen den Pfosten (drei Regio- nalliga-Einsätze in der abge- brochenen Saison 2019/2020) und überzeugte die Verantwort- lichen der „Adlerträger“ bei mehreren Trainingseinheiten, wie es auf der facebook-Seite hieß. Dort wurde Phönix-Coach Daniel Safadi wie folgt zitiert: „Grünitz hat eine gute Ausbil- dung unter anderem beim FC St. Pauli, 1. FC Magdeburg und FC Hansa Rostock genossen. Er konnte uns sportlich und menschlich schnell überzeu- gen.“ Grünitz ist der zweite Keeper im Phönix-Kader neben Kevin Tittel (26. Weiter vorne auf dem Spielfeld hat Hyseni (27), der Toptorjäger Marco Pajonk (28, zum bishe- rigen Oberliga-Konkurrenten SV Todesfelde) ersetzen soll, seine Stärken. Der Stürmer hatte bereits vom Januar 2011 bis zum Januar 2012 beim NTSV Strand 08 mit Trainer Frank Salomon, dem heutigen Sportlichen Leiter des 1. FC Phönix, zusammengearbeitet und im Winter 2013 kurzzeitig für den Stadt-Rivalen VfB Lü- beck gekickt. Nach Nick Schar- kowski (28, vom Nord-Ost-Re- gionalligisten Viktoria 1898 Berlin) und Michael Gyasi (20, von den Barton Rovers aus England) sei mit Hysenis Ver- pflichtung „ein weiterer Top- Transfer“ gelungen, frohlockten die Phönix-Verantwortlichen via facebook auch mit Blick auf die Vita des Angreifers, der auf ein Zweitliga-Spiel, 48 Drittliga-Ein- sätze (ein Torerfolg), 106 Re- gionalliga-Spiele (35 Treffer) und 67 Oberliga-Partien (32 Tore) zurückblickt. Nach Sta- tionen bei Strand 08, dem VfR Neumünster, VfB Lübeck, SV Eichede, Eintracht Braun- schweig, SSV Jahn 2000 Re- gensburg sowie SV Meppen kommt der Kosovare, der auch im Besitz eines deutschen Pas- ses ist, nun vom SSV Ulm 1846 (Regionalliga Südwest) an die Travemünder Allee. „Die Verpflichtung von Hyseni ist für uns natürlich sensatio- nell. Anfang des Jahres 2011 habe ich ihn als A-Jugendli- chen von Eutin 08 zu Strand 08 geholt, seitdem hatten wir immer wieder Kontakt. Ich habe erfahren, dass Hyseni nicht ganz glücklich war in Ulm, und so haben wir uns mehr- mals getroffen, um die Möglich- keiten eines Transfers abzu- klopfen. Hyseni kann seine Er- fahrungen an unsere ganz jun- gen Spieler weitergeben und unter anderem in Kombination mit Scharkowski Leben in die gegnerischen Strafräume brin- gen“, erklärte Salomon auf der facebook-Seite des 1. FC Phö- nix. Dort wurde Hyseni selbst wie folgt zitiert: „Ich freue mich total auf diesen Schritt. Nach einer schwierigen Saison in Ulm möchte ich jetzt wieder richtig durchstarten und bei Phönix als Führungsspieler auftreten. So nah bei meiner Familie (lebt in Grömitz) war ich nun viele Jahre nicht. Ich vertraue Salomon und Safadi und kann hier neben den sport- lichen Zielen auch berufliche Pläne in Angriff nehmen. All das wird mich beflügeln.“ BS

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